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Donnerstag, 4. Oktober 2007
Rastlos
Heute ist ein Sarkozy-Tag. Gestern abend war auch schon einer. Sarkozy, falls es jemand nicht weiß, ist dieser Kerl, der ständig in Bewegung ist und von einem Ort zum nächsten reist, obwohl er im einen noch gar nicht richtig angekommen ist und im nächsten auch nichts besonderes vor hat. So wird er jedenfalls in diesem Buch beschrieben, das ich aus Rezensionen kenne.
Heute und gestern abend ist also ein Sarkozy-Tag. Das heißt, ich bin heute und gestern abend permanent unzufrieden mit dem, was ich tue und mit dem Ort, an dem ich mich befinde. Und deshalb höre ich auf, mache etwas anderes und gehe anderswo hin, was und wo es mir auch nicht gefällt. Ich gehe ins Internet, ich gehe aus dem Internet, ich lese, ich gehe ins Internet, ich schaue Werder beim Verlieren zu, ich gehe ins Internet, ich wälze mich zwei Stunden in den Schlaf. Ich plane, nach M. zu fahren, und gehe doch lieber nach W., kaufe dort Schuhe, sitze eine Viertelstunde in der Bibliothek und tippe etwas, was ich auch zuhause hätte schreiben können, aber dann hätte ich ja den Laptop sinnlos mitgebracht. Ich beschließe, wieder nach Hause zu fahren, obwohl ich drei Stunden später in M. verabredet bin, was ich auch nur deshalb nicht absage, weil ich dann ein Ziel weniger hätte, dass ich sinnloserweise ansteuern könnte. Am Bahnhof lese ich in meinem Daniel-Kehlmann-Buch, denke nach einem Absatz, dass ich jetzt auch eine rauchen könnte, zwinge mich, weiterzulesen, irgendwann muss man ja mal zur Ruhe kommen, kann trotzdem nur schwerlich weiterlesen, weil ich mir schon überlegen muss, wie ich das alles bloggen will, wenn ich nach Hause komme. Freue mich still über den Einfall mit dem Sarkozy-Tag, komme nach Hause und blogge, bis mir mein Selbstmitleid auf die Nerven geht.
Genug zu tun hat er eigentlich. Trotzdem sucht der kleine Nick immer noch eine Beschäftigung.
Heute und gestern abend ist also ein Sarkozy-Tag. Das heißt, ich bin heute und gestern abend permanent unzufrieden mit dem, was ich tue und mit dem Ort, an dem ich mich befinde. Und deshalb höre ich auf, mache etwas anderes und gehe anderswo hin, was und wo es mir auch nicht gefällt. Ich gehe ins Internet, ich gehe aus dem Internet, ich lese, ich gehe ins Internet, ich schaue Werder beim Verlieren zu, ich gehe ins Internet, ich wälze mich zwei Stunden in den Schlaf. Ich plane, nach M. zu fahren, und gehe doch lieber nach W., kaufe dort Schuhe, sitze eine Viertelstunde in der Bibliothek und tippe etwas, was ich auch zuhause hätte schreiben können, aber dann hätte ich ja den Laptop sinnlos mitgebracht. Ich beschließe, wieder nach Hause zu fahren, obwohl ich drei Stunden später in M. verabredet bin, was ich auch nur deshalb nicht absage, weil ich dann ein Ziel weniger hätte, dass ich sinnloserweise ansteuern könnte. Am Bahnhof lese ich in meinem Daniel-Kehlmann-Buch, denke nach einem Absatz, dass ich jetzt auch eine rauchen könnte, zwinge mich, weiterzulesen, irgendwann muss man ja mal zur Ruhe kommen, kann trotzdem nur schwerlich weiterlesen, weil ich mir schon überlegen muss, wie ich das alles bloggen will, wenn ich nach Hause komme. Freue mich still über den Einfall mit dem Sarkozy-Tag, komme nach Hause und blogge, bis mir mein Selbstmitleid auf die Nerven geht.
Genug zu tun hat er eigentlich. Trotzdem sucht der kleine Nick immer noch eine Beschäftigung.
Mittwoch, 3. Oktober 2007
Steinlaus, anyone?
Undaproposkinder: Einen ausgesprochen possierlichen (bitte in Gedanken nach der Art sielmannschen Stimmgeknödels aussprechen) Eindruck macht es ja, wenn ein Kind seinen eigenen Kinderwagen schiebt, aber dabei zur Seite hinaus nach vorne schauen muss, weil es noch zu klein ist, um über den Griff zu gucken.
(Trivialwissensbruchstück, akkumuliert beim ebigen wikipediaen (auch ein Verb, das mehr Verwendung verdiente): Heinz Sielmann war während des zweiten Weltkriegs der Ausbilder von Joseph Beuys an der Luftnachrichtenschule in Posen.)
(Trivialwissensbruchstück, akkumuliert beim ebigen wikipediaen (auch ein Verb, das mehr Verwendung verdiente): Heinz Sielmann war während des zweiten Weltkriegs der Ausbilder von Joseph Beuys an der Luftnachrichtenschule in Posen.)
Ach, Kinder
Sagt der Papa zu der Tochter: "Es ist zu kalt für ohne Mantel." - Sagt die Tochter: "Nein." - Sagt der Papa: "Doch." - Sagt die Tochter: "Nein." - Sagt der Papa: "Doch." - Sagt die Tochter: "Nein." - Sagt der Papa: "Sag nicht immer 'Nein'." - Sagt die Tochter: "Doch."
Montag, 1. Oktober 2007
Per bierkruglichem Dekret hiermit zum tollen neuen Trend erklärt: Tierlaute bloggen. Mäh!
Sonntag, 30. September 2007
Hilfsverben malen
Man müsste mal, nicht wahr, wenn man Zeit hätte und sich aufraffen würde, ein Drehbuch schreiben. Ein richtig langes, mit Blackjack und Nutten. Und man müsste mal mehr Englisch reden, mit richtigen Engländern oder wenigstens Australiern. Man müsste auch mal mehr mit den Nachbarn, die einem ständig und denen man ständig ins Fenster guckt, reden. Man müsste mal so richtig das Rauchen beginnen, damit man es wieder richtig aufgeben kann. Man müsste mal, wenn keiner hinguckt, Müll auf den Boden werfen und dann den nächsten Passanten oberlehrerhaft ansprechen - "Halt, Sie haben da wohl was verloren." Überhaupt müsste man mal "fieser" werden und mehr "so lustige Aktionen" bringen. Man müsste mal mehr Kryptik wagen, aber zu Frauen könnte man mal ruhig direkter werden. Und man sollte die Zahl der Man-müsste-Mals reduzieren und die der Man-könnte-Mals erhöhen.
Samstag, 29. September 2007
Besuch aus Amerika
Mein Opa hat es an sich, dass er gerne und viel lacht. Ein bisschen ist das auch Selbstschutz: Anders könnte er die häufigen Schimpftiraden meiner Oma wohl kaum überstehen. So lacht er Schlimmes meistens einfach weg und zumindest äußerlich scheint er dann nicht darunter zu leiden. Ich bin ihm da übrigens ganz ähnlich und habe das wohl von ihm geerbt.
Gestern hatten meine Großeltern nun Besuch aus Amerika, von einem erntfernten Verwandten (seine Mutter war die Cousine von meiner Omas Mutter). Und mein Opa hatte allerlei zu erzählen: Von deutschen Fliegern im zweiten Weltkrieg und ihren Abschüssen natürlich - sein Lieblingsthema. Und auch von den Dingen, die er im Krieg durchzumachen hatten. Mir kam die Aufgabe des Übersetzers zu. Und Übersetzung zusammen mit Opas häufigem Lachen verträgt sich leider nicht besonders gut. Denn natürlich stimmten die Besucher erst einmal mit Opa ein, wenn er sein Opa-Lachen lachte, auch wenn sie nicht verstanden, was er zuvor gesagt hatte. Und natürlich schauten sie dann umso betretener, als sie von mir hören mussten, dass er gerade davon gesprochen hatte, wie er in Dresden Leichen von der Straße hatte räumen müssen.
Gestern hatten meine Großeltern nun Besuch aus Amerika, von einem erntfernten Verwandten (seine Mutter war die Cousine von meiner Omas Mutter). Und mein Opa hatte allerlei zu erzählen: Von deutschen Fliegern im zweiten Weltkrieg und ihren Abschüssen natürlich - sein Lieblingsthema. Und auch von den Dingen, die er im Krieg durchzumachen hatten. Mir kam die Aufgabe des Übersetzers zu. Und Übersetzung zusammen mit Opas häufigem Lachen verträgt sich leider nicht besonders gut. Denn natürlich stimmten die Besucher erst einmal mit Opa ein, wenn er sein Opa-Lachen lachte, auch wenn sie nicht verstanden, was er zuvor gesagt hatte. Und natürlich schauten sie dann umso betretener, als sie von mir hören mussten, dass er gerade davon gesprochen hatte, wie er in Dresden Leichen von der Straße hatte räumen müssen.
Dienstag, 25. September 2007
Auch gut
Stummfilme mit Live-Klavier sollte man sich auch viel öfter angucken. Und freundliche Absagen, solange das möglich ist, sollte man auch viel öfter kriegen. Also nein: Nur häufiger als gar nichts, meine ich.
Zumindest keine Absicht rechtswidriger Zueignung
Ansätze zur Kleptomanie, wenn man eine Zeitung im Geschäft in die Hand nimmt, dann angerufen wird und das Geschäft ohne zu Zahlen mit der Zeitung in der Hand verlässt, weil man grundsätzlich ungern in geschlossenen Räumen mit dem Handy telefoniert und lieber sogleich das Weite sucht?
Freitag, 14. September 2007
Einen Arbeitsplatz geschaffen
- "Herr Doktor, Herr Doktor, ich glaube, ich bin Hypochonder."
- "Hier, nehmen Sie diese Tabletten, die helfen."
- "Hier, nehmen Sie diese Tabletten, die helfen."
Gesehen hat man nichts
Mehrere Erkenntnisse des gestrigen Abends:
- Herbert hat genau so viel (nämlich sehr viel) Selbstironie, wie für seine Musik nötig ist. Denn es zeugt schon von Größe, mitten ins eigene Lied ein "Ja, das ist Lyrik!" zu brüllen.
- Eine mit russischen Volksmelodien unterlegte Improvisation auf "Oh, wie ist das schön..." war das beste Stück des Abends.
- Mein ehemaliger Physiklehrer ist mit der ehemaligen Schulsekretärin zusammen.
- Open-Air-Konzerte kann man gut auch von vor der Absperrung verfolgen.
- Hingehen hätte man nicht unbedingt brauchen.
- Herbert hat genau so viel (nämlich sehr viel) Selbstironie, wie für seine Musik nötig ist. Denn es zeugt schon von Größe, mitten ins eigene Lied ein "Ja, das ist Lyrik!" zu brüllen.
- Eine mit russischen Volksmelodien unterlegte Improvisation auf "Oh, wie ist das schön..." war das beste Stück des Abends.
- Mein ehemaliger Physiklehrer ist mit der ehemaligen Schulsekretärin zusammen.
- Open-Air-Konzerte kann man gut auch von vor der Absperrung verfolgen.
- Hingehen hätte man nicht unbedingt brauchen.
Minus Zwei
Eigentlich hat es nur Vorteile, wenn die Brillengläser schlechter werden, respektive, genauer, richtiger gesagt: zunehmend der Augenentwicklung hinterherhinken. Von diesen Vorteilen fällt mir jetzt gerade nur keiner ein. Und der Nachteil ist natürlich, dass man Leute aus der Entfernung nicht richtig erkennt und deshalb ihre unscharfen Züge innerhirnlich mit den Konturen von Bekannten auffüllt, bis man glaubt, die schöne Bekannte in einem südländischen Managertyp mit Schmerbauch zu erkennen.
Die Älteren erinnern sich
Gestern Manfred Kanter gesehen. Er kam gerade aus der Gerichtsstraße.
Donnerstag, 13. September 2007
Determinismus
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