Donnerstag, 6. Januar 2005

Erster Erlebnisbericht - 24
Eigentlich ist also alles wie immer. Es gibt ein paar neue Charaktere, die teilweise äußerst unkooperativ sind oder sich später als böse Maulwürfe herausstellen werden. Es gibt auch noch die alten Charaktere, die alle lieb sind, von denen sich aber bestimmt auch noch einer als böser Maulwurf erweisen wird (wofür ich die Drehbuchschreiber sicherlich noch hassen werde). Der Präsident ist ein Bilderbuchpolitiker wie immer. Die Bösewichte sind schon im Hintergrund in Erscheinung getreten, ihre ersten Absichten sind schon klar, ebenso klar ist aber auch, dass sie noch Plan B, Plan C und vielleicht noch Plan D in der Hinterhand haben, wenn Jack Plan A vereitelt hat. Und Kim gibt es immer noch. Sie hat sich binnen drei Jahren erstaunliche Kompetenz in der Terrorbekämpfung angeeignet. Und sie nervt wie eh und je. Immerhin macht sie wieder etwas mehr Sinn in der Story. Aber diese Frisur...

Insgesamt war es eine solide erste Folge, gefallen hat mir, wie die kleinen Veränderungen der letzten drei Jahre gezeigt wurden: Es gab kein nerviges "Was seither geschah...", sondern geradezu unauffällig wurde die vorangegangene Entwicklung in die eigentliche Handlung integriert. Genial war zum Beispiel die Art, wie die Kamera unauffällig auf die Heirat von Tony und Michelle hinwies. Regie bzw. Kameraführung sind ja ohnehin über jeden Zweifel erhaben.

von drbierkrug um 12:32h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Rezension

 



Dienstag, 26. Oktober 2004

Warum ich die Libertines liebe
Ich liebe die Libertines für das wundervolle Finale von "Can't Stand Me Now" mit Mundharmonika und genialer Frickelgitarre, für die Drums von "Last Post On The Bugle", für das völlig schief gesungene "Don't Be Shy" mit dem herrlichen Satz "Don't be shy for if you are shy for tomorrow, you'll be shy for one-thousand days" und der lustigen Nuschelstelle, für "The Man Who Would Be King" wegen dem "Lalala", für "Music When The Lights Go Out", weil es keine bessere Kombination von akustischer und elektrischer Gitarre gibt, für "The Narcissist", weil es sogar stellenweise tanzbar ist, für "The Ha Ha Wall", dem Aufruf gegen sinnloses herumhängen, für "Arbeit Macht Frei", weil es "Classic Punk" ist, für "Campaign Of Hate", weil ich es nie hinkriege, dieses Lied richtig mitzusingen, für "What Katie Did", weil es der beste Song aller Zeiten ist, für "Tomblands", wegen dem "Yo-ho-ho", für "The Saga", weil es eine traurige Wahrheit darstellt, für "Road To Ruin", weil man mitsingen kann, ohne den Text zu kennen und für "What Became Of The Likely Lads", wegen dem herrlich verspäteten Einsatz der Gitarre im Refrain.

Unbedingt kaufen: "Up The Bracket" und "The Libertines"

Unbedingt herunterladen: "Babyshambles Sessions" unter www.babyshambles.com

von drbierkrug um 18:00h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Rezension

 



Mittwoch, 20. Oktober 2004

Peng!
Der Spiegel berichtet über Snooker. Oder gibt es zumindest vor. In Wirklichkeit erzählt der Artikel "Das unglückliche Genie" nur eine Sammlung zweifelhafter Halbwahrheiten über die schillerndste Figur des aktuellen Snookergeschehens, über Ronnie O'Sullivan. Statt wirklich ernsthaft über den Snookersport und seinen talentiertesten Spieler zu berichten, offenbart der Spiegel hier wieder einmal, dass er auch nur ein verkapptes Revolverblatt ist.

Der Autor versucht sich an einer platten Gegenüberstellung der beiden Persönlichkeiten O'Sullivans, zum Einen des Snookergenies, zum Anderen des Besitzers von sechs Sex-Shops (Vermutlich ein jahrealtes Gerücht aus dem britischen Boulevard. In Wirklichkeit gehört O'Sullivan zusammen mit seiner Freundin nur ein Dessousgeschäft). Der Rüpel O'Sullivan sei bekennender Alkoholiker, etwas eigentlich völlig undenkbares im "Gentleman-Sport" Snooker. In Wirklichkeit baut der Autor hier nur Konflikte auf, die nie existierten. Weder ist O'Sullivan (heute noch) Alkoholiker, noch ist Snooker heute reiner "Gentleman-Sport". Schon in den 70ern legte sich Alex Higgins regelmäßig mit den Autoritäten des Weltverbands an (unrühmlicherweise griff er sogar einmal einen der Funktionäre tätlich an) und auch heute gibt es eine ganze Reihe von Hitzköpfen neben O'Sullivan (Quinten Hann zum Beispiel, oder Tony Drago). Zum Schluss kommt dann der obligatorische Blick in das Seelenleben des "most naturally gifted player", der das Prädikat albern mehr als verdient

Um das Niveau zu senken und das Interesse des Lesers zu erhöhen, wird auf der zweiten Seite dann auch noch das Bild einen Flitzers am Snookertisch gezeigt. Zusammenhang? - unklar...

Wenn den deutschen Lesern anders kein Interesse an Snooker zu vermitteln sein sollte, wäre es wohl das Beste, auf die Insel auszuwandern.

von drbierkrug um 22:24h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Rezension

 



Dienstag, 19. Oktober 2004

Oberchaoten
China fasziniert mich ja total. Wahrscheinlich habe ich deshalb in der Bücherei meines Vertrauens Wang Shuos Buch "Oberchaoten" ausgeliehen, dass das Leben der aufmüpfigen und verkommenen Jugend im kapitalistisch werdenden China beschreibt. Ja, das Buch bietet einen wirklich guten Einblick in diese uns doch so fremde Gesellschaft.

Herrlichste Szene: Ein paar Freunde beschließen, Schriftsteller zu werden. Einer wird Modernist, ein anderer will sich als Kritiker versuchen und der Ich-Erzähler schließlich wird dazu bestimmt, regimetreuer Dichter zu werden, damit ihn der Staat finanziert. Die Frau des Ich-Erzählers ist davon gar nicht begeistert und fragt, warum denn ausgerechnet er der Arschkriecher werden müsse. Der Ich-Erzähler fragt verwundert, was sie denn gegen Arschkriecherei habe und sie antwortet, dass sie im Grunde nichts dagegen habe. Er solle nur lieber bei jemandem Arschkriechen, der Geld habe, und nicht beim Staat.

Auch keine schlechte Szene: Eine reich verheiratete ältere Dame will eine Vase in einem staatlichen Geschäft nicht kaufen, weil sie ihr "zu billig" sei. Könne man denn da nicht etwas mit dem Preis heraufgehen, fragt sie den Verkäufer. Dieser muss sie jedoch enttäuschen, weil eine Preiserhöhung nur von zentraler Stelle aus möglich sei.

Eine uneingeschränkte Empfehlung möchte ich für dieses Buch aussprechen, dass sich allerdings wesentlich besser lesen und verstehen lässt, wenn man die Regeln von Mahjongg beherrscht (Kann mir das mal jemand erklären?). Ohne geht es aber auch.

von drbierkrug um 14:28h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Rezension

 



Montag, 11. Oktober 2004

Bruno Ganz als Adolf Hitler
Erst hat mich "Der Untergang" angenervt. Was für ein schreckliches Drehbuch, so haben die doch unmöglich gesprochen. Dann ging mir die Regie auf die Nerven, viel zu konventionell. Schließlich ging mir die musikalische Untermalung auf die Nerven, mit diesen Streichern, also ehrlich, die Bilder bestürzen einen doch schon genug, da braucht man doch nicht noch Streicher als Emotionsverstärker. Und am Ende fand ich den Film dann doch gut.

von drbierkrug um 23:12h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Rezension

 



Sonntag, 26. September 2004

Stimmt mir jemand zu, wenn ich sage, dass die gestrige Simpsonsfolge zum Auftakt der 15. Staffel wirklich gut war? Sicher, es war nicht die Neuerfindung des Rades, aber die Folge hatte wirklich alles, was eine gute Simpsonsfolge braucht (abstruser und völlig unwichtiger Anfang, der später zum eigentlichen Inhalt hinführt; wunderbar zynische Gesellschaftskritik; usw.; usf.). Ja, ich freue mich schon sehr auf die weiteren Folgen.

von drbierkrug um 19:33h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Rezension

 



Sonntag, 20. Juni 2004

"Ein Album wie ein Gedicht", würde ich sagen, wenn ich Lyrik mögen würde. Aber ich mag Lyrik nicht, deshalb sage ich lieber so etwas wie "ein Album wie eine tolle Sammlung von Kurzgeschichten".

Besonders zu empfehlen: das dritte Stück namens "Anecdote", das wie Country für Stadtmenschen klingt. Ebenfalls sehr gut, aber irgendwie nicht recht zum Rest passen wollend: "Primitive", die erste Singleauskoppelung.

Daneben ist noch besonders "The Ocean", der letzte Track, zu erwähnen, der nicht nur genau so heißt, wie das letzte Lied der 1972er Led-Zeppelin-Platte "Houses Of The Holy", sondern auch auf eine erfrischende Weise im Klang daran erinnert, ohne wirklich richtig ähnlich zu sein. Vermutlich müssen gute Lieder über das Meer einfach so klingen.

Fazit: Fantastisches Album einer Band, von der man hoffentlich noch mehr hören wird.

von drbierkrug um 16:50h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Rezension