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Donnerstag, 19. Juli 2007
Heuer
Die Welt ist gerade immens schwachsinnig und zugleich voller überraschender Querverbindungen, fernen Plänen und möglichen Möglichkeiten. Unangenehme Folge dieses Zustandes ist, dass er allerlei Gedanken über die Zukunft erforderlich macht. Und wer denkt schon gerne über die Zukunft nach? Genau, außer Futorologen eigentlich niemand, und die ja auch nur, weil sie dafür Fördermittel bekommen und ins ZDF dürfen.
Das Problem am Denken an die Zukunft ist - jedenfalls -, dass währenddessen die Gegenwart vergeht, ziemlich ungenutzt sogar. Und dass man beim - freudigen - Denken an die Zukunft den Moment auch gar nicht wertzuschätzen weiß, sondern ihn möglichst schnell hinter sich haben will, weil er einen ohnehin nur vom "Dann" trennt, auf das man so sehnlich wartet. Natürlich gibt es das auch umgekehrt, wenn man das "Dann" am liebsten durch einen Ausfallschritt auf der Raum-Zeit-Schleife umgehen würde, weil es furchtbar, furchtbar, furchtbar wird. Dann wird jeder Augenblick auf dem Weg dorthin qualvoll und unproduktiv.
Für Zukunftsforscher, die sich fragen, wohin dieser Text wohl hinzumäandern gedenkt, sei gesagt: Nirgendwo. Außer natürlich dahin, dass die Gegenwart am allerschlimmsten ist, wenn man die Zukunft sehnlich erwartet und zugleich weiß, dass sie ganz schrecklich sein wird. Zum Glück geht es mir gerade nicht so.
Das Problem am Denken an die Zukunft ist - jedenfalls -, dass währenddessen die Gegenwart vergeht, ziemlich ungenutzt sogar. Und dass man beim - freudigen - Denken an die Zukunft den Moment auch gar nicht wertzuschätzen weiß, sondern ihn möglichst schnell hinter sich haben will, weil er einen ohnehin nur vom "Dann" trennt, auf das man so sehnlich wartet. Natürlich gibt es das auch umgekehrt, wenn man das "Dann" am liebsten durch einen Ausfallschritt auf der Raum-Zeit-Schleife umgehen würde, weil es furchtbar, furchtbar, furchtbar wird. Dann wird jeder Augenblick auf dem Weg dorthin qualvoll und unproduktiv.
Für Zukunftsforscher, die sich fragen, wohin dieser Text wohl hinzumäandern gedenkt, sei gesagt: Nirgendwo. Außer natürlich dahin, dass die Gegenwart am allerschlimmsten ist, wenn man die Zukunft sehnlich erwartet und zugleich weiß, dass sie ganz schrecklich sein wird. Zum Glück geht es mir gerade nicht so.
Donnerstag, 12. Juli 2007
Wenn jemand fragt: Ich bin im Dorf
Bahnhofskioske überall in Deutschland boten gestern ein komisches Bild: Zeitungsständer voller Zeitungen, die fast alle mit dem gleichen Bild aufwarteten, auf dem eine Bundeskanzlerin, ein von der Taigasonne gebräunter Bundeskanzler a.D. und ein goldener Bundeskanzler a.D. sich gegenseitig feierten. Meist war auch noch ein etwas dickerer Bundeskanzler a.D. ganz in blau zu sehen, aber auf den achtete schon keiner mehr so recht. Unter- oder übertitelt waren die Bilder mit weisen Worten wie "Schröders Comeback im Kanzleramt". Was wohl Außerirdische gedacht hätten, wenn sie das gesehen hätten? Mein Tipp: "Weiter vorne hängt bestimmt dieser Hitler."
Start wearing purple!
Die großartigen Gogol Bordello warten mit einem neuen Album auf, welches es hier zu hören gibt.
Textprobe: "First time I have read the bible, it had struck me as unwitty. I think it may started rumor that the Lord ain't got no humor."
Textprobe: "First time I have read the bible, it had struck me as unwitty. I think it may started rumor that the Lord ain't got no humor."
Sonntag, 8. Juli 2007
Sein Zustand ist metastabil
Ach, das kann doch so nicht weitergehen, dachte sich der Hochseilakrobat. Immer dieses Balancieren in 20 Metern Höhe, unter einem nichts als drei Sicherheitsnetze und der sandige Zirkusboden. Das ist schon unangenehm, das muss doch nicht sein, überlegte er weiter. Und beschloss, zukünftig mit geschlossenen Augen zu balancieren, vielleicht würde es dann wieder besser.
Mittwoch, 4. Juli 2007
Mehdorn: Reisende kommen immer später
dpa. BERLIN, 3. Juli. Mit einem Paukenschlag hat Bahnchef Hartmut Mehdorn seinem Unmut Luft gemacht. "Die Reisenden kommen einfach immer später.", sagte Mehdorn gestern auf einer Pressekonferenz des Unternehmens in Berlin. Immer häufiger werde die vorbildliche Pünktlichkeit der Bahn von verspäteten Fahrgästen torpediert. Züge müssten manches Mal bis zu zehn Minuten im Bahnhof warten, bis endlich alles eingestiegen sei. Die Reisenden verhinderten so regelmäßig die planmäßige Ankunft der Züge.
Vertreter der Fahrgastverbände kritisierten Mehdorn in einer ersten Stellungnahme scharf: Es sei den Reisenden einfach nicht möglich, immer "100-%-pünktlich" zu sein. Hierfür müsse auch die Bahn Verständnis aufbringen. Schließlich gäben die Reisenden schon ihr Möglichstes - manch einer ließe gar sein Frühstück stehen -, um pünktlich zum Zug zu kommen.
Das Problem der Reisendenverspätung ist seit langem bekannt. In den letzten Jahren hat die Bahn schon mehrfach versucht, mit Kampagnen in Fernsehen und überregionalen Zeitungen für mehr Pünktlichkeit zu werben. Vor diesem Hintergrund erscheint es zweifelhaft, dass der neuerliche Appell des Bahnchefs allzu viel Wirkung zeigt. Experten deuten den Auftritt Mehdorns deshalb eher als Zeichen, dass für ihn das Eis, auf dem er über den Zugverkehr waltet, dünner werde: Immer mehr ranghohe Mitglieder des Bahnvorstandes forderten mittlerweile eine Abkehr von der Mehdorn-Doktrin des "No passenger left behind".
Vertreter der Fahrgastverbände kritisierten Mehdorn in einer ersten Stellungnahme scharf: Es sei den Reisenden einfach nicht möglich, immer "100-%-pünktlich" zu sein. Hierfür müsse auch die Bahn Verständnis aufbringen. Schließlich gäben die Reisenden schon ihr Möglichstes - manch einer ließe gar sein Frühstück stehen -, um pünktlich zum Zug zu kommen.
Das Problem der Reisendenverspätung ist seit langem bekannt. In den letzten Jahren hat die Bahn schon mehrfach versucht, mit Kampagnen in Fernsehen und überregionalen Zeitungen für mehr Pünktlichkeit zu werben. Vor diesem Hintergrund erscheint es zweifelhaft, dass der neuerliche Appell des Bahnchefs allzu viel Wirkung zeigt. Experten deuten den Auftritt Mehdorns deshalb eher als Zeichen, dass für ihn das Eis, auf dem er über den Zugverkehr waltet, dünner werde: Immer mehr ranghohe Mitglieder des Bahnvorstandes forderten mittlerweile eine Abkehr von der Mehdorn-Doktrin des "No passenger left behind".
Dienstag, 3. Juli 2007
"Ich kann Dich ja verstehen. Wo ist denn mein Schwerhörgerät?"
Schlafmangel wegen Pfusch am Bau
Wenn um sieben Uhr früh direkt vor dem Haus der Boden aufgebrochen wird, weil unter der Terrasse aus Versehen ein Wasserleitungsregeler verlegt wurde, der jetzt wieder seinen Standort wechseln muss, damit für den Zugang zu selbigem nicht jedesmal die Terrassendielen herausgehoben werden müssen, kann das sehr schlafstörend wirken.
Freitag, 29. Juni 2007
Wir müssen uns Gustav Gans als einen unglücklichen Menschen – äh, Erpel – vorstellen.
Donnerstag, 28. Juni 2007
Stirb Langsam 4.0? Weil die Null Ähnlichkeit mit Bruce Willis Kopfform hat? Oder wie?
Dienstag, 26. Juni 2007
Mehr Licht
PeterLicht liest beim Bachmannpreis. Leider werde ich wohl nicht dazu kommen, mir dies auf 3Sat anzuschauen, und vergessen, dass es auf der Bachmannpreisseite auch Videos geben soll. Aber vielleicht kann sich ja einer meiner treuen Leser dank dieses Hinweises auf der tibetanischen Erleuchtungsleiter ein wenig emporhiefen.
(Unglaublich, für wie viele Eintragsüberschriften ich jetzt schon Goethes letzte Worte verwenden konnte.)
(Unglaublich, für wie viele Eintragsüberschriften ich jetzt schon Goethes letzte Worte verwenden konnte.)
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