Donnerstag, 15. November 2007

Skizzen aus dem Nahverkehr
Sich ewig hinziehende Busfahrt, eintönig, wie so viele zuvor. Plötzlich erschrecken über ein Werbeplakat mit der Aufschrift "Ihre Trauer zahlt sich aus.". Dann Feststellung, dass es doch nur die Treue sein soll, die sich auszahlt, nämlich die Treue zu irgendeinem Bonusprogramm. Im Anschluss Gedanken über Psychoanalyse und Evolutionspsycholgie. Letztere für interessanter befunden. Wird ja auch einmal Zeit, nicht mehr immer nur von sich auszugehen.

von drbierkrug um 21:39h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Eben Orhan Pamuk im Zug gesehen. Naja, vielleicht war es auch sein 13 Jahre jüngerer Doppelgänger. Aber immerhin, es war in einem Zug und der Zug fuhr tatsächlich auch. Wenn man schon etwas erstaunliches wie einen fahrenden Zug erlebt, warum soll dann nicht eigentlich auch noch Orhan Pamuk darin sitzen?

(Demnächst muss ich meine ganzen behaupteten Sichtungen bekannter Menschen endlich einmal in einer eigenen Kategorie zusammenfassen...)

von drbierkrug um 10:18h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Montag, 15. Oktober 2007

Schnodder
Meine Inkubationszeit ist abgelaufen.

von drbierkrug um 14:22h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Sonntag, 14. Oktober 2007

Buchmesseimpressionen, drittes Jahr
Untoll: Kein Studententarif mehr, Eintritt 10 Öcken.
Toll: Dostojewski zum halben Preis erstanden.
Toll: Alice Schwarzer bei ihrem Verlag gesehen. K. holte sich Autogramm. Kurzfristigen Plan, den Bildband "Playboy 1954-2004" (vom selben Verlag) zu erstehen und sie um ein Autogramm darein zu bitten, nicht umgesetzt (Feigheit/Geiz).
Toll: Der Trikont-Stand. Alle CDs für nur 10 Tacken. Was von Funny van Dannen erstanden.
Untoll: Unfassbare Lebensmittelpreise.
Toll: "Shuttle-Busse" von einer Halle zur nächsten oder auch nur vom einen Ende der Halle zum anderen.
Toll: Die Designabteilung mit wunderschön gestalteten Büchern, Büchlein oder auch nur entfernt mit Lesen zu tun habenden Etwassen.

von drbierkrug um 20:08h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Freitag, 12. Oktober 2007

Vorhin Rainer Werner Fassbinder gesehen, ganz sicher! Hatte eine weiße Hose und Sportschuhe an und auf der Nase trug er eine Sonnenbrille, bei der sich die dunklen Gläser nach oben klappen lassen. Dazu aß er einen Fertigsalat aus der Plastikverpackung.

von drbierkrug um 00:27h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Dienstag, 9. Oktober 2007

Der Busfahrer heute im Bus - als ob Busfahrer auch woanders sein könnten - hat es heute geschafft, ein kleines Kind - als ob es auch große Kinder gäbe - zum Weinen zu bringen. Und das alleine durch das Ansagen der Haltestellen. Lag wohl an der Kombination von tiefer böser Stimme und hessischem Idiom ("Scheerschtain Friethof").

von drbierkrug um 00:09h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Donnerstag, 4. Oktober 2007

Rastlos
Heute ist ein Sarkozy-Tag. Gestern abend war auch schon einer. Sarkozy, falls es jemand nicht weiß, ist dieser Kerl, der ständig in Bewegung ist und von einem Ort zum nächsten reist, obwohl er im einen noch gar nicht richtig angekommen ist und im nächsten auch nichts besonderes vor hat. So wird er jedenfalls in diesem Buch beschrieben, das ich aus Rezensionen kenne.

Heute und gestern abend ist also ein Sarkozy-Tag. Das heißt, ich bin heute und gestern abend permanent unzufrieden mit dem, was ich tue und mit dem Ort, an dem ich mich befinde. Und deshalb höre ich auf, mache etwas anderes und gehe anderswo hin, was und wo es mir auch nicht gefällt. Ich gehe ins Internet, ich gehe aus dem Internet, ich lese, ich gehe ins Internet, ich schaue Werder beim Verlieren zu, ich gehe ins Internet, ich wälze mich zwei Stunden in den Schlaf. Ich plane, nach M. zu fahren, und gehe doch lieber nach W., kaufe dort Schuhe, sitze eine Viertelstunde in der Bibliothek und tippe etwas, was ich auch zuhause hätte schreiben können, aber dann hätte ich ja den Laptop sinnlos mitgebracht. Ich beschließe, wieder nach Hause zu fahren, obwohl ich drei Stunden später in M. verabredet bin, was ich auch nur deshalb nicht absage, weil ich dann ein Ziel weniger hätte, dass ich sinnloserweise ansteuern könnte. Am Bahnhof lese ich in meinem Daniel-Kehlmann-Buch, denke nach einem Absatz, dass ich jetzt auch eine rauchen könnte, zwinge mich, weiterzulesen, irgendwann muss man ja mal zur Ruhe kommen, kann trotzdem nur schwerlich weiterlesen, weil ich mir schon überlegen muss, wie ich das alles bloggen will, wenn ich nach Hause komme. Freue mich still über den Einfall mit dem Sarkozy-Tag, komme nach Hause und blogge, bis mir mein Selbstmitleid auf die Nerven geht.

Genug zu tun hat er eigentlich. Trotzdem sucht der kleine Nick immer noch eine Beschäftigung.

von drbierkrug um 15:01h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Samstag, 29. September 2007

Besuch aus Amerika
Mein Opa hat es an sich, dass er gerne und viel lacht. Ein bisschen ist das auch Selbstschutz: Anders könnte er die häufigen Schimpftiraden meiner Oma wohl kaum überstehen. So lacht er Schlimmes meistens einfach weg und zumindest äußerlich scheint er dann nicht darunter zu leiden. Ich bin ihm da übrigens ganz ähnlich und habe das wohl von ihm geerbt.

Gestern hatten meine Großeltern nun Besuch aus Amerika, von einem erntfernten Verwandten (seine Mutter war die Cousine von meiner Omas Mutter). Und mein Opa hatte allerlei zu erzählen: Von deutschen Fliegern im zweiten Weltkrieg und ihren Abschüssen natürlich - sein Lieblingsthema. Und auch von den Dingen, die er im Krieg durchzumachen hatten. Mir kam die Aufgabe des Übersetzers zu. Und Übersetzung zusammen mit Opas häufigem Lachen verträgt sich leider nicht besonders gut. Denn natürlich stimmten die Besucher erst einmal mit Opa ein, wenn er sein Opa-Lachen lachte, auch wenn sie nicht verstanden, was er zuvor gesagt hatte. Und natürlich schauten sie dann umso betretener, als sie von mir hören mussten, dass er gerade davon gesprochen hatte, wie er in Dresden Leichen von der Straße hatte räumen müssen.

von drbierkrug um 21:47h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Montag, 24. September 2007

Zumindest keine Absicht rechtswidriger Zueignung
Ansätze zur Kleptomanie, wenn man eine Zeitung im Geschäft in die Hand nimmt, dann angerufen wird und das Geschäft ohne zu Zahlen mit der Zeitung in der Hand verlässt, weil man grundsätzlich ungern in geschlossenen Räumen mit dem Handy telefoniert und lieber sogleich das Weite sucht?

von drbierkrug um 11:52h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Freitag, 14. September 2007

Gesehen hat man nichts
Mehrere Erkenntnisse des gestrigen Abends:

- Herbert hat genau so viel (nämlich sehr viel) Selbstironie, wie für seine Musik nötig ist. Denn es zeugt schon von Größe, mitten ins eigene Lied ein "Ja, das ist Lyrik!" zu brüllen.
- Eine mit russischen Volksmelodien unterlegte Improvisation auf "Oh, wie ist das schön..." war das beste Stück des Abends.
- Mein ehemaliger Physiklehrer ist mit der ehemaligen Schulsekretärin zusammen.
- Open-Air-Konzerte kann man gut auch von vor der Absperrung verfolgen.
- Hingehen hätte man nicht unbedingt brauchen.

von drbierkrug um 18:01h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben