Freitag, 14. September 2007

Die Älteren erinnern sich
Gestern Manfred Kanter gesehen. Er kam gerade aus der Gerichtsstraße.

von drbierkrug um 17:45h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Dienstag, 11. September 2007

Wunderwelt
Die Zahl der Fehlleistungen (Schlüssel irrtümlich mitgenommen, Schlüssel vergessen, vereinbarte Zeit vergessen, Gehirn verloren, ...), mit denen ich gestern mich und vor allem nicht nur mich belastet habe, war schon nahezu sensationell und kaum zu überbieten. Hätt' mich gleich marod melden solln.

von drbierkrug um 11:49h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Freitag, 7. September 2007

Geht's Dir gut?
Im wörtlichen Sinn im falschen Film zu sitzen: Auch so etwas, was man unbedingt einmal gemacht haben sollte. Der richtige war dann aber auch nicht besonders toll. Hätte man sich aber denken können, bei dem Titel, wenn man ihn nicht nur für ein Verbrechen der Übersetzer gehalten hätte. (Ach ja, den unsubtilen Pseudopatriotismus hätte man sich auch sparen können. Was wollen Szenen, in denen die männliche Hauptfigur Britrock hört, wenn sie schlechte Laune hat, und andere Szenen, in denen sich alle zusammen mit der lieben Oma freuen und dazu ein Chanson geträllert wird? Wir sind doch hier nicht bei Uderzo...)

von drbierkrug um 17:10h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Donnerstag, 23. August 2007

Innere Lehre
So fern kann der Zeitpunkt nicht mehr sein, zu dem man mich, wild um mich schlagend und tretend, schreiend und zeternd, aus der Bibliothek wird zerren müssen. Ich werde in einer lustigen Gummizelle landen und für meinen Lebtag die Wände mit den wirr dahergeflüsterten Worten "Baugenehmigung", "Einvernehmen", "Widerspruchsbefugnis" und "Paragraphsechsunddreißigbaugeebee" zum Einsturz zu bewegen versuchen. (Mehr Hirn, bitte. Oder weniger. Hauptsache anders.).

von drbierkrug um 16:51h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Donnerstag, 16. August 2007

Gestern auf der Straße gegangen, kommt ein kleiner Junge auf dem Fahrrad vorbei und sagt: "Hey, geh mal zu der Seite.", fährt vorbei und über einen Hubbel (schönes Wort) und sagt als nächstes "Au, meine Eier." Ich: Sehr gelacht.

von drbierkrug um 11:22h| 1 Kommentar |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Gut abgedichtet
Mein Chef erfreute mich gestern mit dem wunderschönen Neologismus "kreisgrün" wie in "auf kreisgrünem Hintergrund" (über ein Logo mit einem grünen Kreis). Man beachte besonders den unreinen Stabreim.

von drbierkrug um 08:43h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Dienstag, 3. Juli 2007

Schlafmangel wegen Pfusch am Bau
Wenn um sieben Uhr früh direkt vor dem Haus der Boden aufgebrochen wird, weil unter der Terrasse aus Versehen ein Wasserleitungsregeler verlegt wurde, der jetzt wieder seinen Standort wechseln muss, damit für den Zugang zu selbigem nicht jedesmal die Terrassendielen herausgehoben werden müssen, kann das sehr schlafstörend wirken.

von drbierkrug um 10:31h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Sonntag, 24. Juni 2007

Die große d
S. und ich gestern in Kassel zur documenta 12. Erster Eindruck: Viel Großartiges, viel Quatsch. Quatsch im Sinne von: ungroßartiger Quatsch. Der Reihe nach:

Erste Station Schloss Wilhelmshöhe. Vor welchem am Hang ein großes Reisfeld ausgehoben wurde. Erste Idee, K. ein Photo mitsamt Text "Es gibt Reis, Baby!" zu schicken, mangels Photohandy verworfen. Zweite Idee, ein sich an diesem Tag im Schloss das Ja-Wort gebendes Paar mit Reis zu bewerfen, mangels Erntereifheit des Getreides ebenfalls nicht verwirklicht. Im Schloss sind einige documenta-Werke in die Dauerschau bzw. in die Ausstellung (hauptsächlich alte Schinken) integriert, was manchmal interessante Kontraste hervorruft und manchmal so aussieht, als wäre einfach nicht genug Platz gewesen. Wirklich in Erinnerung ist mir keines der Werke dort geblieben.

Weiter ins Zentrum Kassels, der Stadt mit einer der höchsten Waschbärdichten Europas. Im Fridericianum fängt es mit der Kunst nämlich erst richtig an: Gleich im ersten Stock kann man eine zwanzigminütige Performance bestaunen, die daraus besteht, dass zwei Männer und eine Frau in einem Netz aus Seilen herumklettern und gelegentlich in darin eingenähte Kleidungsstücke schlüpfen. Sehr abgefahren und definitiv nur mit ehrfürchtigem Staunen betrachtbar. Die vielen anderen Zuschauer drumherum nerven aber. Der anschließende Raum ist nahezu vollständig vom gewölbtem Plexiglas und den gebogenen Metallstangen Cosima von Bonins in Beschlag genommen. Auch hier zu viele Leute, sonst ziemlich gewaltig. Mein persönlicher documenta-Höhepunkt erwartete mich aber erst etwas weiter: Die Videoprojektion einer Aktion eines chinesischen Künstlers aus dem Jahr 2004 mit dem schönen Titel "Safely Crossing Lin Yue Road" (Name von der Redaktion aus Erinnerungsnot teilweise erfunden). Die Aktion bestand daraus, dass der Künstler eine mannshohe Mauer aus vier Stapeln Ziegelsteinen am Rand der mitunter sehr befahrenen Straße aufbaute, um dann den jeweils letzten Stapel hinten ab- und vorne wieder aufzubauen, sich dabei langsam über die Straße bewegend. Vor lauter Begeisterung schauten wir uns wohl fast die Hälfte des 37-Minuten-Filmchens an.

Kaum minder faszinierend war die simultane Vorführung des letzten WM-Finales auf neun im Halbkreis angeordneten Flachbildschirmen aus unterschiedlichen Kameraperspektiven. Neben der Überwachungskamera des Parkhauses lief da das bekannte Fernsehbild, die Zidane-Kamera (wir waren leider nur Anfang der zweiten Hälfte dort), die Trainer-Kamera, die Olympia-Stadion-Fernkamera und ähnliches. Phänomenalerweise gab es auch noch den Originalton der Regie zu hören, also was sich der Regisseur und seine Untergebenen während der Übertragung zuriefen ("Gib mir die zwölf. Haben wir ein Bild von dem Neuen? Linienrichter! LINIENRICHTER!").

Nach dem Fridericianum war die documenta-Halle an der Reihe, welche aber enttäuschte. Aufgrund der wirren Anordnung von allerlei Krimskrams sah es dort wie im Inneren eines gigantischen Puppenhauses aus, dass ein Kind nicht nur mit den vorgesehenen Puppen, sondern auch mit seinen sonstigen Spielsachen aufgefüllt hat. (Ausgestopfte Giraffe aus palästinensischem Zoo... Echt jetzt.)

Etwas weiter (den Berg runter) steht auf einer Wiese ein großes, semischönes und klimaanlagengekühltes Treibhaus mit weiteren Werken, auch dem ein oder anderen schönen. Zum Beispiel eine Art Wohncontainer, an dem kleine Brettchen mit frischen Kuchenstückchen angebracht sind. Oder ein Raum mit einigen E-Gitarren, die hin und wieder (wie) zufällig einen Akkord von sich geben. Oder drei Flachbildschirmen, die in einem Drei-Minuten-Loop einfach nur Rot leuchten. Vor dem Pavillon befindet sich das mittlerweile zu einiger Kurzzeitberühmtheit gelangte, weil eingestürzte Werk des Ai Wei Wei. In der Tat ist es sehr ästhetisch zusammengestürzt und hinterlässt einigen Eindruck. Den Türen aus abgerissenen chinesischen Häusern, aus denen es gebaut ist, bleibt aber auch nichts erspart.

Ansonsten? Hat Kassel unglaublich viele Nordsee-Filialen, stellenweise alle zwanzig Meter eine. Genossen wir den Service eines ziemlich unglaublichen Deutsche-Bahn-Erfrischungen-Verkäufers ("Ein Bier? Kost' zwei zwanzisch und schmeckt nisch ranzisch."). Machen wir das in fünf Jahren sicherlich wieder.

von drbierkrug um 16:32h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Sonntag, 17. Juni 2007

Gedächtniskehrwoche
Die Uhr zeigt 22.22. Aber sie geht eh falsch. Vor elf Stunden und elf Minuten war es 11.11 Uhr, was 22.22 Uhr entweder zum doppelten oder zum Anti-Karneval macht. Außer man kommt aus Düsseldorf, dann wäre dieser Moment um 26.11 Uhr, also 2.11 Uhr in der Nacht. Zumindest einmal alle zwölf Tage. Oder so... Ok, das geht nicht auf.

Jetzt zeigt die Uhr 22.25, wozu mir dann sogleich die Assoziation fehlt. Oder doch: Wie kommt es eigentlich, dass es keine 2.250er-Jubiläen gibt? Dörfer, die 1.250 Jahre stolzes Dorf-Sein begehen, habe ich nun schon mehrere erlebt, aber 2.250 Jahre nicht. Es feiert auch kein Moderator seine 2.250. Sendung. Außer vielleicht Kerner, aber von dem würde ich auch nichts erwarten.

Kerner: Der erinnert mich übrigens an seinen Namensvetter Justinus, einen schwäbischen Romantikdichter, der aus Ludwigsburg kommt, einer Stadt nahe Stuttgart, in der ich bis zur Mitte meines dreizehnten Lebensjahres gewohnt habe. Nun, eigentlich haben wir nicht in Ludwigsburg gewohnt, sondern in einem Ortsteil, der den schönen Namen „Poppenweiler“ trug. Als wir dann nach Wiesbaden (also, in die Nähe... Ach, lassen wir das.) zogen, verschwieg ich dieses Detail und sprach immer nur von Ludwigsburg. Ich hatte es ja damals schon schwer genug (Kinder können so grausam sein) mit meinem schwäbischen Akzent, der Anlass zu allerlei Erheiterung bot. „Sag mal Kässpätzle!“ „bat“ man mich, weil damals (wie heute?) die Werbung für ein Maggi-Fix-Etwas lief, das sich Kässpätzle schimpfte. Mir wurde zwar nie klar, warum (das Wort „Kässpätzle“ lässt sich schon qua Orthographie nicht hochdeutsch aussprechen), aber es war immer ein großer Lacherfolg, wenn ich die beliebte Nudelspeise benannte.

Ich sah schnell ein, dass ich meinen Akzent ablegen musste, wenn ich nicht ewiges Belächeltwerden durch die Möchtegerngroßstädter über mich ergehen lassen wollte. Da ich noch jung war, fiel mir das auch nicht besonders schwer, zumal das Rhein-Main-Gebiet einen guten Ersatz lieferte. Schon bald sprach ich von „Schina“ und „Schemie“ oder begrüßte mit „Ei Gude wie?!“. Nur zurück in der Heimat (die eigentlich mehr auf der schwäbischen Alb liegt, aber es waren insgesamt einfach zu viele Umzüge, um da eine Festlegung zu treffen) fiel ich – auch das immer schwächer – in das Idiom meiner Kindheit zurück. Und manchmal will mir J. auch heute noch weismachen, man würde manchmal noch mehr ein ä hören, wo ein e hingehört. Dies halte ich aber für arglistiges Verhören.

Neulich nun wurde von prüfender Stelle bemerkt, dass man das Schwäbische gar nicht mehr höre und dass dies durchaus bemerkenswert sei: Die meisten Schwaben würden ihren Dialekt ja nicht ablegen können. „I kann’s aber scho’ noch.“, antwortete ich. 22.51 Uhr.

von drbierkrug um 00:56h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Mittwoch, 6. Juni 2007

Sweet Dreams
Nachdem die mechanische Stimme heute morgen im Zug "Ausstieg in Fahrtrichtung links" gesagt hatte, hörte ich in meiner Schläfrigkeit folgende Durchsage des Zugführers: "Ich korrigiere, meine Freunde und Brüder, Ausstieg in Fahrtrichtung rechts." Aus den wenig überraschten Blicken meiner Mitreisenden entnahm ich, dass nur ich dies gehört hatte und folglich noch nicht ganz meiner Wahrnehmung vertrauen schenken sollte. Den wahren Wortlaut erfuhr ich leider nicht mehr.

Zuvor hatte ich geträumt, ich könnte rappen.

von drbierkrug um 18:25h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben