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Mittwoch, 11. April 2007
Stirn und Schädel
Anlass der gestrigen Zugfahrt war übrigens ein kultureller: Der Besuch von Schirn und Städel in Frankfurt. In der Schirn gab es zunächst die Ausstellung Op Art zu bestaunen, von deren Exponaten uns meist ganz wunderbar dusselig im Kopf wurde. Weil: Bei Op Art handelt es sich um Kunstwerke, die darauf angelegt sind, die Optik mittels Reizen zu verwirren, zu deren Verarbeitung unser Gehirn nicht fähig ist. So stellt der Künstler die üblichen Sehgewohnheiten in Frage, blubber, blubber, Museumsdeutsch...
So wanderten wir also fleißig vor den Ausstellungsstücken auf und ab, denn in Bewegung kommen die Effekte erst richtig gut heraus. Wenn sich die Kunstwerke nicht schon von selbst bewegen, wie zum Beispiel eines, das aus unzähligen kleinen Vorhängen besteht, in deren Mitte ein schrecklich lauter Motor eine Lampe auf und ab bewegt. Direkt dahinterstehend glaubt man irgendwann, man hätte sich bunte Pillen eingeworfen. Insofern unbedingte Empfehlung für diese Ausstellung.
Ach ja: Ganz hübsch war es auch in der Ausstellung zum mir bisher völlig unbekannten französischen Maler Odilon Redon und im Städel.
So wanderten wir also fleißig vor den Ausstellungsstücken auf und ab, denn in Bewegung kommen die Effekte erst richtig gut heraus. Wenn sich die Kunstwerke nicht schon von selbst bewegen, wie zum Beispiel eines, das aus unzähligen kleinen Vorhängen besteht, in deren Mitte ein schrecklich lauter Motor eine Lampe auf und ab bewegt. Direkt dahinterstehend glaubt man irgendwann, man hätte sich bunte Pillen eingeworfen. Insofern unbedingte Empfehlung für diese Ausstellung.
Ach ja: Ganz hübsch war es auch in der Ausstellung zum mir bisher völlig unbekannten französischen Maler Odilon Redon und im Städel.
Dienstag, 10. April 2007
Kacke am Dampfen
Nicht wenig waren S. und ich heute erstaunt, als wir, im Zug direkt vor einem großen Kasten mit Sicherungen und Schaltern für einzelne Waggonfunktionen sitzend, feststellten, dass es in diesem Waggon eine "Fäkalienheizung" gibt. Denn einer der Sicherungsschalter war eben damit - "Fäkalienheizung" - beschriftet. Unter dem links daneben stand übrigens "Ersatzstrg. für Fäk. Hzg.", was wir nicht minder faszinierend fanden.
Fällt das Zeug denn heutzutage nicht mehr einfach auf die Schienen? Haben S. und ich Jahre der innovativen mittelständischen Entwicklung im Bereich der Eisenbahnsanitäreinrichtung verpasst? Ist Deutschland gar auch Exportweltmeister im zukunftsträchtigen Markt der Fäkalienbeheizung? Leider ließ sich diesen Fragen vor Ort nicht auf den Grund gehen: Der Sicherungskasten war abgeschlossen. Vielleicht sollten manche Rätsel aber auch besser ungelüftet bleiben.
Fällt das Zeug denn heutzutage nicht mehr einfach auf die Schienen? Haben S. und ich Jahre der innovativen mittelständischen Entwicklung im Bereich der Eisenbahnsanitäreinrichtung verpasst? Ist Deutschland gar auch Exportweltmeister im zukunftsträchtigen Markt der Fäkalienbeheizung? Leider ließ sich diesen Fragen vor Ort nicht auf den Grund gehen: Der Sicherungskasten war abgeschlossen. Vielleicht sollten manche Rätsel aber auch besser ungelüftet bleiben.
Donnerstag, 5. April 2007
Mäh
Goodbye, Uefa-Pokal. Es war schön, einmal wieder von Dir geträumt haben zu dürfen.
Montag, 2. April 2007
Für alle, die noch einen Jungennamen für den baldigen Storchenbesuch brauchen: Wie wäre es mit Radbert? Gibt es wirklich.
Sonntag, 1. April 2007
Kinderquatsch
Woher bloß an einem sonnigen, mit Zeitung und ausgewogenem Frühstück begonnenen Tag plötzlich die an schlimmste Jugendtage erinnernde Lust herrührt, Metallica zu hören und böse Killerspiele zu spielen, wo man doch aus dem Alter eigentlich raus ist? Keine Ahnung, but there's Luftgitarre in the air...
Typen in Zebrastreifen
Gestern abend liefen K. und ich an einer Galerie vorbei, in der scheinbar gerade ganz besonders tolle Kunstwerke ausgestellt wurden. So hatte sich eine Gruppe von Besuchern staunend vor einem offenbar erstaunlichen Stück Kunst versammelt, sich dabei gleichzeitig selbst durch die großen inspirierenden Fensterscheiben dem vorbeilaufenden Publikum ausstellend. Man stand, offensichtlich tiefbeeidruckt, vor dem Werk, es aus allen Perspektiven betrachtend, mit Deutermiene im Gesicht. Es handelte sich um ein geschnitztes und bemaltes Zebra, wie es, so bemerkte K. treffend, in jedem Afikaladen zu erstehen ist.
Donnerstag, 29. März 2007
Dr. Psycho
Ich will im Folgenden über die neue Pro-Sieben-Serie "Dr. Psycho" schreiben. Natürlich muss ich damit beginnen, dass es doch höchst erstaunlich ist, dass die alte Tante Pro Sieben, die zwar immer wieder zu Innovationen, aber selten zu unpeinlichen solchen bereit ist, diese Serie in den sich nun erschreckend hervorragend ausnehmenden Montag Abend direkt hinter die Märchenstunde und vor Switch und Stromberg gesetzt hat. Höchst erstaunlich, weil mutig und Mut im deutschen Fernsehen sonst nur mit dem Elektronenmikroskop zu finden ist. Oder wer erinnert sich an die letzte lustige Serie im deutschen Fernsehen, die nicht aus dem Ausland gekauft oder geklaut wurde?
"Dr. Psycho" also ist sehr lustig (jedenfalls die erste Folge) und sogar noch originell. Die Serie handelt von dem Psychologen Max Munzl (Christian Ulmen; der Mann könnte das Wort zum Sonntag moderieren, es wäre großartig), der einer schon leicht psychotischen Polizeitruppe zugeordnet wird und diese endgültig in den Wahnsinn treibt. Sie verzichtet auf den schnellen Lacher. Langsam driften die Situationen ins Absurde ab, bis man sich als Zuschauer irgendwann doch nicht mehr halten kann. Zum Beispiel, als Munzl in der Hand dreier jugendlicher Geiselnehmer von seiner ihn verlassen wolleden Frau angerufen wird: "Schatz, ist gerade schlecht. Ich bin Geisel." Und diese ihn später auch wieder - aus lauter Sorge - "Schatz" nennt, was er ihr sofort unter die Nase reibt, bis einer der Geiselnehmer die Geduld verliert, in die Luft schießt und von einem Querschläger getroffen wird. Das ist wunderbar komisch. Und deshalb ist es ja auch mehr als zweifelhaft, dass die Serie beim Pro-Sieben-Publikum ankommt. Der ähnlich abseitige "Stromberg" wird schließlich auch erst um viertel vor elf versendet. Egal, hoffen wir das beste.
Auffällig gut ist auch die Musik, haufenweise Adam Green und anderes aus der Indie Disco unseres Vertrauens. Unseres Vertrauens? Ja: Selten habe ich mich so sehr als Zielgruppe gefühlt wie bei "Dr. Psycho".
"Dr. Psycho" also ist sehr lustig (jedenfalls die erste Folge) und sogar noch originell. Die Serie handelt von dem Psychologen Max Munzl (Christian Ulmen; der Mann könnte das Wort zum Sonntag moderieren, es wäre großartig), der einer schon leicht psychotischen Polizeitruppe zugeordnet wird und diese endgültig in den Wahnsinn treibt. Sie verzichtet auf den schnellen Lacher. Langsam driften die Situationen ins Absurde ab, bis man sich als Zuschauer irgendwann doch nicht mehr halten kann. Zum Beispiel, als Munzl in der Hand dreier jugendlicher Geiselnehmer von seiner ihn verlassen wolleden Frau angerufen wird: "Schatz, ist gerade schlecht. Ich bin Geisel." Und diese ihn später auch wieder - aus lauter Sorge - "Schatz" nennt, was er ihr sofort unter die Nase reibt, bis einer der Geiselnehmer die Geduld verliert, in die Luft schießt und von einem Querschläger getroffen wird. Das ist wunderbar komisch. Und deshalb ist es ja auch mehr als zweifelhaft, dass die Serie beim Pro-Sieben-Publikum ankommt. Der ähnlich abseitige "Stromberg" wird schließlich auch erst um viertel vor elf versendet. Egal, hoffen wir das beste.
Auffällig gut ist auch die Musik, haufenweise Adam Green und anderes aus der Indie Disco unseres Vertrauens. Unseres Vertrauens? Ja: Selten habe ich mich so sehr als Zielgruppe gefühlt wie bei "Dr. Psycho".
Politische Botschaft?
Geil, meine Träume werden wieder merkwürdiger. Muss an den Semesterferien liegen. Heute: Ein Fahrradparkplatz, an dem man beim Abholen des Drahtesels 30 Cent zahlen muss, wenn man nach links davon fahren will, und 50 Cent zu berappen hat, wenn einem der rechte Weg als der bessere erscheint.
Antwort lautet nein
"Rettet Knut armes Krebsmädchen?" titelte heute die Bild-Zeitung. Hat es dieser Knut doch schon ganz schön weit gebracht. Knut tut gut, da sind sich alle einig. Aber dass er gar schon der neue Ersatz-Messias ist, der den Krebs heilt?! Was kommt als nächstes? Kann er gar über Wasser gehen? Oder den Lahmen Beine machen? Erstaunliche Karriere für so einen - hach, er ist aber auch putzig - süßen kleinen Eisbären. Übrigens, Bildzeitungsmenschen: "Krebsmädchen"? Geht's noch? Schon mal etwas vom Adjektiv "krebskrank" gehört? Hoffentlich wird Knut nicht für Eure Sprachsünden ans Kreuz genagelt.
Mittwoch, 28. März 2007
Traum1)
1) Dass man zu wissenschaftlich arbeitet, kann man spätestens annehmen, wenn im Traum die Menschen mit einem in Fußnoten reden. Wie auch immer das ging, aber heute Nacht war ich so weit.
Sonntag, 25. März 2007
Oi
Ab morgen überträgt Eurosport live von den China Open im Snooker. Meist von halb zehn oder zehn und dreizehn Uhr an. Dabei sollte ich doch eine Hausarbeit verfassen.
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Ein 22 Monate altes Baby spielt auf einer Wii Tennis ("But, the best part is watching him figure out how to skip instant replays. This kid doesn’t have time for that, he’s got diapers to fill!") [via]
(Ach ja: Heißt es der, die oder das Wii?)
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Im Übrigen bin ich meinen verlorenen Wimpern böse, die nie, aber auch nie wegfliegen, wenn ich sie - mir Bestimmtes wünschend - wegpuste, aber keine solchen Zicken machen, wenn ich mir Anderes wünsche. Noch weigere ich mich, dass als Zeichen zu akzeptieren.
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Aus der Reihe "Unbeabsichtigte Imperative", heute "Chickenbuger", von Siegerländern ausgesprochen: "Schiggn Börger".
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Ein 22 Monate altes Baby spielt auf einer Wii Tennis ("But, the best part is watching him figure out how to skip instant replays. This kid doesn’t have time for that, he’s got diapers to fill!") [via]
(Ach ja: Heißt es der, die oder das Wii?)
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Im Übrigen bin ich meinen verlorenen Wimpern böse, die nie, aber auch nie wegfliegen, wenn ich sie - mir Bestimmtes wünschend - wegpuste, aber keine solchen Zicken machen, wenn ich mir Anderes wünsche. Noch weigere ich mich, dass als Zeichen zu akzeptieren.
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Aus der Reihe "Unbeabsichtigte Imperative", heute "Chickenbuger", von Siegerländern ausgesprochen: "Schiggn Börger".
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