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Freitag, 23. März 2007
Was wird morgen in Manila gegeben?
Wenn der Chef E-Mails an seinen Kumpel bezüglich einer Südostasienreise mit dem Betreff "Theaterbesuch" versieht, damit dessen philippinische Frau nicht mitkriegt, dass es um einen Puffbesuch geht, und einem voller Stolz davon erzählt, sollte man - ich weiß auch nicht - ins Grübeln geraten.
Montag, 19. März 2007
Keine Viertelstunde
Als ihn eine Tante bei einem Familientreffen fragte, was er denn werden wolle, wenn er einmal groß sei, antwortete der kleine Jakob ohne zu zögern: „Prominenter.“ Unter der Verwandtschaft rief dies gemischte Reaktionen hervor: Jakobs kleine Schwester mäkelte sofort, dass Prominenter doch gar kein Beruf sei. Seine Mutter meinte, dass er noch jung sei und es sich auch später überlegen könne. Sein Vater merkte daraufhin an, dass sie den Jungen nicht gleich wieder einengen solle. Wenn er Prominenter werden wolle, dann habe man ihm dies nicht zu verwehren. Daraufhin machte sich seine Frau die Position ihrer Tochter zu eigen und es entbrannte ein heftiger Streit, der die Sippe in zwei Lager spaltete und der nur durch einen Anruf bei der Bundesanstalt für Arbeit beigelegt werden konnte. Diese bestätigte, dass es den Beruf des Prominenten an sich nicht gebe, räumte aber auch ein, dass sich das Berufsbild unter das des Freiberuflers fassen ließe, womit sich jede Seite bestätigt sah.
Jakob jedenfalls hielt an seinem Traum fest und unternahm, als er in das Alter kam, in dem sich die berufliche Zukunft entscheidet, allerlei Versuche, zu Berühmtheit zu gelangen: Zuerst strebte er eine Karriere als Komiker an. Tatsächlich schaffte er es zu einigen Auftritten in Kneipen und Clubs, doch der große Durchbruch blieb ihm versagt. Seine beste Nummer – eine Edmund-Stoiber-Imitation – fiel immer öfter beim Publikum durch, weil mittlerweile die besten Stoiber-Persiflagen von Edmund Stoiber selbst stammten.
Daraufhin versuchte sich Jakob auch als Musiker, Schriftsteller und Koch, blieb aber auch hier erfolglos. Irgendwann sah er ein, dass er es mit Arbeit nicht auf die Titelseiten schaffen würde, und beschloss, andere Wege in die Berühmtheit einzuschlagen. So reiste er, nachdem deutsche Touristen im Ausland entführt und an Kerner und Beckmann herausgegeben worden waren, mehrmals in den Jemen und den Irak. Doch trotz großer Bemühungen scheiterte Jakobs eigene Entführung aufgrund einer Reihe grotesker Zufälle jedes Mal. Als ein Deutscher in iranischen Hoheitsgewässern festgenommen wurde, versuchte er ebenfalls, durch eine solche Inhaftierung ins Rampenlicht zu schreiten. Doch im persischen Golf ging seinem Motorboot der Sprit aus und er musste sich von arabischen Fischern zurück in den Hafen von Dubai schleppen lassen.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland überlegte sich Jakob, dass sein Weg in die Prominenz nur über andere Prominente gehen könnte. Er besorgte sich Einladungen zu wichtigen Partys, auf denen er Schauspielerinnen und Models anbaggerte, in der Hoffnung, dabei fotografiert und vom Boulevard im kleinen Text unter dem Foto als deren neuer Freund bezeichnet zu werden. Dummerweise hatte er sich gleich bei der ersten dieser Feiern an die Frau eines Medienunternehmers herangemacht, der, vor Eifersucht tobend, verfügte, dass in seinen Blättern niemals über diesen „schmierigen Schmierlappen“ berichtet werde und dass Vertreter anderer Verlagshäuser nie wieder zum Brunch eingeladen würden, falls diese nicht das Gleiche täten. Als Jakob merkte, dass seine Bemühungen nicht fruchteten, gab er sie auf.
Mehrmals verfluchte Jakob in der Folgezeit das Schicksal, das ihm keine Brüste gegeben hatte, die irgendjemand hätte sehen wollen.
Schließlich geriet er in Verzweiflung und sah in seinem Leben keinen Sinn mehr. Er stieg auf das Dach eines Mehrfamilienhauses, um dort, vor den Augen einer großen Menschenmenge, der lokalen und überregionalen Presse und einiger Fernsehkameras in den Tod zu springen. Jedoch kam, als er am Abgrund stand, niemand vorbei. Die Straße war wie leergefegt, weil einen Block weiter ein Haus in Flammen stand, in dem ein Hund sein bewusstloses Herrchen durch heroisches Bellen, Gesicht-Abschlecken und An-Der-Hose-Zerren weckte und dieses deshalb das Haus noch verlassen konnte, bevor der Gastank hochging. Sowohl Hund als auch Herrchen überlebten und wurden lokale Kurzzeitberühmtheiten. Jakob brach sich ein Bein, als er beim Verlassen des Daches vor Schreck über die nahe Explosion ausrutschte und die Treppe hinabstürzte.
Jakob jedenfalls hielt an seinem Traum fest und unternahm, als er in das Alter kam, in dem sich die berufliche Zukunft entscheidet, allerlei Versuche, zu Berühmtheit zu gelangen: Zuerst strebte er eine Karriere als Komiker an. Tatsächlich schaffte er es zu einigen Auftritten in Kneipen und Clubs, doch der große Durchbruch blieb ihm versagt. Seine beste Nummer – eine Edmund-Stoiber-Imitation – fiel immer öfter beim Publikum durch, weil mittlerweile die besten Stoiber-Persiflagen von Edmund Stoiber selbst stammten.
Daraufhin versuchte sich Jakob auch als Musiker, Schriftsteller und Koch, blieb aber auch hier erfolglos. Irgendwann sah er ein, dass er es mit Arbeit nicht auf die Titelseiten schaffen würde, und beschloss, andere Wege in die Berühmtheit einzuschlagen. So reiste er, nachdem deutsche Touristen im Ausland entführt und an Kerner und Beckmann herausgegeben worden waren, mehrmals in den Jemen und den Irak. Doch trotz großer Bemühungen scheiterte Jakobs eigene Entführung aufgrund einer Reihe grotesker Zufälle jedes Mal. Als ein Deutscher in iranischen Hoheitsgewässern festgenommen wurde, versuchte er ebenfalls, durch eine solche Inhaftierung ins Rampenlicht zu schreiten. Doch im persischen Golf ging seinem Motorboot der Sprit aus und er musste sich von arabischen Fischern zurück in den Hafen von Dubai schleppen lassen.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland überlegte sich Jakob, dass sein Weg in die Prominenz nur über andere Prominente gehen könnte. Er besorgte sich Einladungen zu wichtigen Partys, auf denen er Schauspielerinnen und Models anbaggerte, in der Hoffnung, dabei fotografiert und vom Boulevard im kleinen Text unter dem Foto als deren neuer Freund bezeichnet zu werden. Dummerweise hatte er sich gleich bei der ersten dieser Feiern an die Frau eines Medienunternehmers herangemacht, der, vor Eifersucht tobend, verfügte, dass in seinen Blättern niemals über diesen „schmierigen Schmierlappen“ berichtet werde und dass Vertreter anderer Verlagshäuser nie wieder zum Brunch eingeladen würden, falls diese nicht das Gleiche täten. Als Jakob merkte, dass seine Bemühungen nicht fruchteten, gab er sie auf.
Mehrmals verfluchte Jakob in der Folgezeit das Schicksal, das ihm keine Brüste gegeben hatte, die irgendjemand hätte sehen wollen.
Schließlich geriet er in Verzweiflung und sah in seinem Leben keinen Sinn mehr. Er stieg auf das Dach eines Mehrfamilienhauses, um dort, vor den Augen einer großen Menschenmenge, der lokalen und überregionalen Presse und einiger Fernsehkameras in den Tod zu springen. Jedoch kam, als er am Abgrund stand, niemand vorbei. Die Straße war wie leergefegt, weil einen Block weiter ein Haus in Flammen stand, in dem ein Hund sein bewusstloses Herrchen durch heroisches Bellen, Gesicht-Abschlecken und An-Der-Hose-Zerren weckte und dieses deshalb das Haus noch verlassen konnte, bevor der Gastank hochging. Sowohl Hund als auch Herrchen überlebten und wurden lokale Kurzzeitberühmtheiten. Jakob brach sich ein Bein, als er beim Verlassen des Daches vor Schreck über die nahe Explosion ausrutschte und die Treppe hinabstürzte.
Sonntag, 18. März 2007
We are North American scum
Von LCD Soundsystem gibt es eine neue Platte, welche es hier anzumhören gibt. Übrigens hat James Murphy nicht nur einen Hund, der zu gut für ihn ist (siehe "About"), er macht auch Musik, die zu gut für mich ist.
Mittwoch, 14. März 2007
Schaa-laa-lalalala-laaa, Leverkusen!
Gestern machte ich am Wiesbadener Hauptbahnhof Photos von traurigen Einkaufswagen.
Dienstag, 13. März 2007
Eben im Internet
C.: [Konnte nicht arbeiten,] weil ich ja nicht mal internet hatte.
Dr. B.: Gibt doch brieftauben.
C.: Na dann hätte ich per internet erstmal nen brieftaubenzüchter finden müssen.
Dr. B.: Gibt doch brieftauben.
C.: Na dann hätte ich per internet erstmal nen brieftaubenzüchter finden müssen.
Sonntag, 11. März 2007
Freuden des Nerds: Eine Fußnote nach einem Gedankenstrich setzen. Verglichen zu jeder Semikolonunterbringung ein doppelt so großartiges Gefühl.
Klauen der Unterwelt
Und je mehr man sich übrigens mit Diebstahl und sonstigen Eigentumsdelikten beschäftigt, desto eher wird man kleptoman: In den letzten drei Tagen habe ich einen Autoschlüssel und einen Euro fünfundsechzig unterschlagen, ohne es zu wollen.
Samstag, 10. März 2007
Go Werder!
Hoffentlich wird den ganzen Pappnasen, die sich Bundesligisten nennen, wenigstens dieses Jahr bewusst, dass "Mia san mia." auch nur eine Tautologie mit Hilfsverb ist.
Mittwoch, 7. März 2007
Finalität
Einfach sagen? Zu spät. Aufgeben? Zu früh. Warten, bis es besser wird? Das bisschen Besser ist das Warten nicht wert. Weiter wie bisher, nur ohne? Ankommen aber aussichtslos, wenn es am Ziel fehlt. Also Ziel suchen?
Nein: Ankommen kein Ziel mehr.
Nein: Ankommen kein Ziel mehr.
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