Sonntag, 30. September 2007

Hilfsverben malen
Man müsste mal, nicht wahr, wenn man Zeit hätte und sich aufraffen würde, ein Drehbuch schreiben. Ein richtig langes, mit Blackjack und Nutten. Und man müsste mal mehr Englisch reden, mit richtigen Engländern oder wenigstens Australiern. Man müsste auch mal mehr mit den Nachbarn, die einem ständig und denen man ständig ins Fenster guckt, reden. Man müsste mal so richtig das Rauchen beginnen, damit man es wieder richtig aufgeben kann. Man müsste mal, wenn keiner hinguckt, Müll auf den Boden werfen und dann den nächsten Passanten oberlehrerhaft ansprechen - "Halt, Sie haben da wohl was verloren." Überhaupt müsste man mal "fieser" werden und mehr "so lustige Aktionen" bringen. Man müsste mal mehr Kryptik wagen, aber zu Frauen könnte man mal ruhig direkter werden. Und man sollte die Zahl der Man-müsste-Mals reduzieren und die der Man-könnte-Mals erhöhen.

von drbierkrug um 14:20h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Gedanken

 



Freitag, 14. September 2007

Minus Zwei
Eigentlich hat es nur Vorteile, wenn die Brillengläser schlechter werden, respektive, genauer, richtiger gesagt: zunehmend der Augenentwicklung hinterherhinken. Von diesen Vorteilen fällt mir jetzt gerade nur keiner ein. Und der Nachteil ist natürlich, dass man Leute aus der Entfernung nicht richtig erkennt und deshalb ihre unscharfen Züge innerhirnlich mit den Konturen von Bekannten auffüllt, bis man glaubt, die schöne Bekannte in einem südländischen Managertyp mit Schmerbauch zu erkennen.

von drbierkrug um 17:53h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Gedanken

 



Dienstag, 11. September 2007

Nullgleisig fahren
King Kong und die weiße Frau heißt ein recht bekannter Film von 1933, den ich gestern im Caligari in Wiesbaden gesehen habe. Zunächst einmal ist dieses letztere ein Kino, auf das man nicht genug Hohelieder singen kann - was sowohl Programm als auch das Bauwerk an sich angeht. Nur für den Fall, dass ich das hier noch nie erwähnt habe: Schöner kann man kaum einen Film sehen, was die Architektur, die Beinfreiheit, die Getränkeabstellmöglichkeiten, die Preise (Subventionen sind super) und die Architektur angeht. Ach ja, die Architektur nicht zu vergessen. So.

King Kong also: Bisher nie gesehen, da er auch überraschend selten im Nachtprogramm unserer Dritten (Sendeanstalten, nech) läuft (Man bemerke den unkritischen Unterton, der summend verbreitet, dass staatliche Kulturförderung unheimlich wichtig und toll ist.). Und ein Film (Gibt es eigentlich einen Namen für und ist das überhaupt ein Stilmittel, Texte mit eingeschobenen Klammern zu sprengen?), den man heute nicht mehr sehen kann, ohne unwillkürlich einer Zeit hinterherzutrauern, die ich so nie erlebt habe und zu der bestimmt auch viele einer vorangegangenen Zeit hinterherweinten: Als Effekte in Filmen noch Sensationen waren und man jeder einzelnen Einstellung den Aufwand anmerkte, der betrieben wurde, um den Zuschauer nicht merken zu lassen, dass das Bild vor ihren Augen tatsächlich nie existiert hat. Natürlich klappte das nicht immer, eigentlich sogar eher selten. Aber der Versuch war großartig und größenwahnsinnig und die Regisseure Cooper und Schoedsack dürften nicht nur einmal für verrückt erklärt worden sein, als sie von ihren Plänen erzählten. Heute wird alles nur noch zu den Jungs von der CGI (das sind diejenigen, für die Hans Zimmer dann immer noch eine Extraschicht beim Abspannkomponieren einlegen muss) geschickt und kommt mehr oder weniger perfekt wieder zurück. Wenn es nicht perfekt ist, mag man zwar darüber lachen müssen. Aber dafür ist es dann auch nicht so schrecklich egal.

von drbierkrug um 21:44h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Gedanken

 



Samstag, 28. Juli 2007

Konsequent zu Ende gedacht
Mal wieder eine feine Idee für die Welt da draußen für umme hiero itzo verschleudert: Was wäre, wenn man das nervtötende "Do-du-dä, kein Anschluss unter dieser Nummer." durch einen von einer sympathischen Frauenstimme gesprochenen und mit Fahrstuhlmusik unterlegten Satz des Bedauerns über das Verfehlen einer Verbindung unterlegte und am Ende noch auf die Möglichkeit der Weiterleitung an die Auskunft hinwiese? Das da noch kein T-Com-Product-Manager-Mensch drauf gekommen ist. Da stecken doch Millionen drin.

von drbierkrug um 11:29h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Gedanken

 



Donnerstag, 26. Juli 2007

Was ja unbedingt wahnsinnig macht, ist, wenn eine Idee so sehr weg ist, dass man sich nicht mal mehr sicher ist, ob man sie überhaupt gehabt hat.

von drbierkrug um 23:10h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Gedanken

 



Grenzen des Liberalismus
Es wäre dringend einmal Zeit für ein Gesetz, dass den Gebrauch von Anglizismen vorsorglich verbietet, solange das jeweilige Unternehmen seine Mitarbeiter nicht umfangreich in der korrekten Aussprache eines solchen sicherlich ultimativen PR-Kniffs geschult hat. ("Sörwiss-Point")

von drbierkrug um 10:44h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Gedanken

 



Donnerstag, 19. Juli 2007

Heuer
Die Welt ist gerade immens schwachsinnig und zugleich voller überraschender Querverbindungen, fernen Plänen und möglichen Möglichkeiten. Unangenehme Folge dieses Zustandes ist, dass er allerlei Gedanken über die Zukunft erforderlich macht. Und wer denkt schon gerne über die Zukunft nach? Genau, außer Futorologen eigentlich niemand, und die ja auch nur, weil sie dafür Fördermittel bekommen und ins ZDF dürfen.

Das Problem am Denken an die Zukunft ist - jedenfalls -, dass währenddessen die Gegenwart vergeht, ziemlich ungenutzt sogar. Und dass man beim - freudigen - Denken an die Zukunft den Moment auch gar nicht wertzuschätzen weiß, sondern ihn möglichst schnell hinter sich haben will, weil er einen ohnehin nur vom "Dann" trennt, auf das man so sehnlich wartet. Natürlich gibt es das auch umgekehrt, wenn man das "Dann" am liebsten durch einen Ausfallschritt auf der Raum-Zeit-Schleife umgehen würde, weil es furchtbar, furchtbar, furchtbar wird. Dann wird jeder Augenblick auf dem Weg dorthin qualvoll und unproduktiv.

Für Zukunftsforscher, die sich fragen, wohin dieser Text wohl hinzumäandern gedenkt, sei gesagt: Nirgendwo. Außer natürlich dahin, dass die Gegenwart am allerschlimmsten ist, wenn man die Zukunft sehnlich erwartet und zugleich weiß, dass sie ganz schrecklich sein wird. Zum Glück geht es mir gerade nicht so.

von drbierkrug um 18:52h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Gedanken

 



Freitag, 29. Juni 2007

Wir müssen uns Gustav Gans als einen unglücklichen Menschen – äh, Erpel – vorstellen.

von drbierkrug um 21:33h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Gedanken

 



Donnerstag, 28. Juni 2007

Stirb Langsam 4.0? Weil die Null Ähnlichkeit mit Bruce Willis Kopfform hat? Oder wie?

von drbierkrug um 17:06h| 2 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Gedanken

 



Donnerstag, 21. Juni 2007

Wenn ich jeden verklüge, der mir schon einen emotionalen Schaden verursacht hat, hätte ich bald keine Freunde mehr.

von drbierkrug um 11:59h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Gedanken