Wenn einem ein Zufall zufällt, auf den man schon die ganze Zeit gehofft hatte, und dies genau in dem Moment, in dem man ausnahmsweise einmal überhaupt nicht damit gerechnet hat, dann kann es passieren, dass man eine Stunde später zwei Stunden lang Kaffee trinkt.

"Übrigens: Die besten Zeiten hatte dieses Weblog zwischen 2003 und 2005. Heute ist es selbst mir zu langweilig. Seien Sie froh, dass Sie es nur lesen müssen — ich muss den ganzen Schlonz auch noch schreiben!"

"Mami, Mami, ich will, dass alle Headlines die gleiche Buchstabenanzahl haben. Und mach bitte das Licht noch zehnmal an und aus, bevor du mir meine Brotscheiben zu rechtwinkligen Dreiecken zurechtschneidest."

So fern kann der Zeitpunkt nicht mehr sein, zu dem man mich, wild um mich schlagend und tretend, schreiend und zeternd, aus der Bibliothek wird zerren müssen. Ich werde in einer lustigen Gummizelle landen und für meinen Lebtag die Wände mit den wirr dahergeflüsterten Worten "Baugenehmigung", "Einvernehmen", "Widerspruchsbefugnis" und "Paragraphsechsunddreißigbaugeebee" zum Einsturz zu bewegen versuchen. (Mehr Hirn, bitte. Oder weniger. Hauptsache anders.).

Manchmal, da scheint es mir, bräuchte man eine Machete der Logik, um sich durch den unüberwindlich scheinenden Metapherndschungel hindurchzuschlagen, den diese Gesellschaft aus ihrem Garten der Sprache hat werden lassen.

Als seine Kritiker ihn nach der Schöpfung fragten, da stieg der Messias auf den Berg und sagte: "Irgendwann wusste der Herr unser Gott nicht mehr wohin mit dem ganzen Zeug und legte es einfach auf einen Haufen irgendwo in die Ecke und so entstand die Welt."

"Dass sie mich aber auch immer um den Wicker fingelt..."

Gestern auf der Straße gegangen, kommt ein kleiner Junge auf dem Fahrrad vorbei und sagt: "Hey, geh mal zu der Seite.", fährt vorbei und über einen Hubbel (schönes Wort) und sagt als nächstes "Au, meine Eier." Ich: Sehr gelacht.

Mein Chef erfreute mich gestern mit dem wunderschönen Neologismus "kreisgrün" wie in "auf kreisgrünem Hintergrund" (über ein Logo mit einem grünen Kreis). Man beachte besonders den unreinen Stabreim.

Der Spiegel berichtet, dass "Hitlers Plattensammlung" aufgetaucht sei. Voller Vorfreude warte ich jetzt schon auf Guido Knopps "Hitlers Hits" und Olli Geissens "30er Show". Sternstunden des Fernsehens stehen uns da bevor.

Bilder von heute gibt es hier.

Sicherlich stellt sich der regelmäßige Leser dieser Seiten immer wieder drängende Fragen, ohne je Antworten darauf zu erhalten. Wie zum Beispiel: Hä? Oder: Gibt es mich überhaupt? Fragen also, die zu explizit sind, um sie zu stellen, weshalb er - der regelmäßige Leser - sie auch nie einschickt. Doch keine Sorge, regelmäßiger Leser, ich habe Deine Nöte erkannt und werde mich im folgenden FAQ der Fragen annehmen, von denen ich annehme, dass sie Dich nachts um den Schlaf bringen, weil sie Dir unter den Nägeln brennen.


Dr. Bierkrug? Was soll'n der Quatsch?
Wie, "Was soll'n der Quatsch?"?

Och nö, Gegenfragen. Da hab ich ja schon gar keinen Bock mehr...
Nein, halt, ist ja schon gut. Ich nehme an, Du meinst den Namen, ja?! Nun, das ist eine lange, aber nicht besonders interessante Geschichte. Die willst Du bestimmt nicht hören.

(Peinliche Stille)
Nee, ehrlich. Das ist total uninteressant. Aber Du kannst ruhig alles andere fragen.

Äh, ja. Ok... Warum bloggst Du eigentlich?
Das ist so eine reine Ego-Sache. Ich will Aufmerksamkeit.

Und, klappt es?
Nee, irgendwie nicht. Ich muss mir hier ja schon selbst die Fragen stellen, damit ich was erzählen kann.

Ach, nimm es nicht so schwer. Es gibt bestimmt bessere Blogs mit noch weniger Lesern.
Wie, bessere Blogs? Bin ich Dir jetzt auch nicht mehr gut genug?

Äh, so meinte ich das natürlich nicht. Dein Blog ist natürlich ganz toll und Du solltest Dir keine Gedanken über die Leserzahl machen.
Aber, aber... Hat das denn Sinn, wenn ich hier nur für mich selbst schreibe?

Jetzt reiß Dich mal zusammen! Heulsusen mag echt keiner. Und eigentlich sollte ich doch hier die Fragen stellen.
Oh, verzeih. Ok, stell Fragen.

(Peinliche Stille)

Sollen wir ein andermal weitermachen?
Ja, ich ruf Dich an.
Ich Dich auch.