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Mittwoch, 5. Oktober 2005
Carter The Great
Es passiert mir selten, dass ich ein Buch, dass ich von der örtlichen Bücherei ausgeliehen habe, uneingeschränkt empfehlen kann. Normalerweise sind die zufälligen Griffe ins Bücherregal nicht weiter erwähnenswert, meist erwische ich ein recht unterhaltsames Buch, auf dass ich aber sicher auch hätte verzichten können. Mit „Carter beats the devil“ verhält es sich jedoch ganz anders. Der Debütroman (im Deutschen: „Carter, Das Spiel mit dem Teufel“) des amerikanischen Schriftstellers Glen David Gold war nämlich ein wahrer Glücksgriff, ein Wahnsinnsbuch, erfüllt von einer irremachenden Spannung und ausgestattet mit einem ungeheuerlichen erzählerischen Sog, der den Leser von der ersten Seite an gefangen nimmt.
Gold wirft den Leser gleich mit den ersten Sätzen ins kalte Wasser: Am 2. August 1923 stirbt der amerikanische Präsident Warren G. Harding unter mysteriösen Umständen in San Francisco. Zwei Personen werden daraufhin von der Presse gejagt, zum Einen Hardings Frau, zum Anderen der berühmte Magier Charles Carter, genannt Carter The Great. Die Show des Letzteren hatte Harding am Abend vor seinem Tod besucht und war dabei auch als Freiwilliger im letzten Teil von Carters Programm (das den Namen „Carter beats the devil“ trägt) aufgetreten. Wir erfahren, dass Harding dabei als Teil einer Illusion vor den Augen des Publikums in Stücke gerissen worden war, um danach unversehrt wieder auf der Bühne zu erscheinen und dass Harding gegenüber Carter ein furchtbares Geheimnis erwähnt hatte. Es sind diese wenigen Versatzstücke, zu denen sich noch ein Verhör Carters durch zwei Geheimdienstmitarbeiter gesellt, mit denen Glen David Gold am Anfang das Interesse des Lesers weckt. Man ist gerade so weit, der Story unbedingt bis zum Ende folgen zu wollen, da unterbricht Gold den Erzählfluss und beginnt ganz am Anfang, mit der Kindheit seines Helden Carter Ende des 19. Jahrhunderts. Fast ist man schon enttäuscht, dass das Buch vom spannenden Thriller zur belanglosen Lebensgeschichte abrutscht, da entpuppen sich die Erlebnisse des jungen Carter als nicht minder interessant. Wir erfahren, wie Carter zur Magie, angefangen bei kleinen Karten- und Münztricks, fand, wie er immer neue Illusionen erlernte, sich dabei aber auch immer mehr von seiner Familie, vor allem von seinem geschäftsmännischen Vater, der für den Hokuspokus seines Sohnes nichts übrig hatte, entfernte. Dieser sieht es dann auch nicht gerne, als Carter, statt in Yale zu studieren, mit mäßigem Erfolg als Teil einer Vaudevilleshow durchs Land tourt. Überhaupt sind die Kapitel über Carters erste Auftritte die besten des Buchs. Wir leiden mit Carter mit, wenn er im Showgeschäft nicht recht Fuß fassen kann, auch weil ihm die Unterstützung seiner Eltern fehlt, wenn er sich gegen den hinterhältigen Magier Mysterioso, der als Headliner der Show nach Carter auftritt, zur Wehr setzen muss und wenn er sich – natürlich unglücklich – verliebt.
Genau in dem Moment, dem großen Finale dieses ersten Teils, in dem sich dann alles zum Guten zu wenden scheint, unterbricht Glen David Gold abermals seine Erzählungen und wir springen zurück ins Jahr 1923, wo sich auf einmal eine Vielzahl von Handlungssträngen aufspannt, die alle um Carter und den Tod Präsident Hardings kreisen. So schauen wir dem Geheimdienstagenten Jack Griffin über die Schulter, wundern uns über die Rolle, die der Erfinder Philo Farnsworth mit seiner verrückte Idee „Television“ in der ganzen Geschichte spielt und staunen ganz einfach über die magische Leichtigkeit, mit der Gold hier auf einmal den hochkomplexen Plot eines Thrillers entfaltet. Wohlgemerkt ohne dabei seinen Helden Carter und dessen Empfindlichkeiten aus den Augen zu verlieren.
Der an sich schon fantastischen Geschichte kommt dabei auch noch der Reiz der historischen Wahrheit zu Gute. Charles Carter war tatsächlich einer der größten Magier seiner Zeit, den man durchaus in einem Atemzug mit solchen Größen wie Houdini oder Kellar nannte. Warren G. Harding starb tatsächlich am 2. August 1923 und die Erfindung des Fernsehers durch Philo Farnsworth machte ebenfalls genau zu dieser Zeit Furore. Glen David Gold gelingt es meisterhaft, diese verschiedenen historischen Tatsachen zu verknüpfen und daraus eine wunderbare Geschichte zu schmieden, die auch, aber nicht vor allem von der magischen Frage lebt, was denn nun Fakt und was Fiktion ist. Und am Ende, wenn sich alle Zusammenhänge aufgeklärt haben, ist man sicher, einem zauberhaften Erzähler aufgesessen zu sein.
Gold wirft den Leser gleich mit den ersten Sätzen ins kalte Wasser: Am 2. August 1923 stirbt der amerikanische Präsident Warren G. Harding unter mysteriösen Umständen in San Francisco. Zwei Personen werden daraufhin von der Presse gejagt, zum Einen Hardings Frau, zum Anderen der berühmte Magier Charles Carter, genannt Carter The Great. Die Show des Letzteren hatte Harding am Abend vor seinem Tod besucht und war dabei auch als Freiwilliger im letzten Teil von Carters Programm (das den Namen „Carter beats the devil“ trägt) aufgetreten. Wir erfahren, dass Harding dabei als Teil einer Illusion vor den Augen des Publikums in Stücke gerissen worden war, um danach unversehrt wieder auf der Bühne zu erscheinen und dass Harding gegenüber Carter ein furchtbares Geheimnis erwähnt hatte. Es sind diese wenigen Versatzstücke, zu denen sich noch ein Verhör Carters durch zwei Geheimdienstmitarbeiter gesellt, mit denen Glen David Gold am Anfang das Interesse des Lesers weckt. Man ist gerade so weit, der Story unbedingt bis zum Ende folgen zu wollen, da unterbricht Gold den Erzählfluss und beginnt ganz am Anfang, mit der Kindheit seines Helden Carter Ende des 19. Jahrhunderts. Fast ist man schon enttäuscht, dass das Buch vom spannenden Thriller zur belanglosen Lebensgeschichte abrutscht, da entpuppen sich die Erlebnisse des jungen Carter als nicht minder interessant. Wir erfahren, wie Carter zur Magie, angefangen bei kleinen Karten- und Münztricks, fand, wie er immer neue Illusionen erlernte, sich dabei aber auch immer mehr von seiner Familie, vor allem von seinem geschäftsmännischen Vater, der für den Hokuspokus seines Sohnes nichts übrig hatte, entfernte. Dieser sieht es dann auch nicht gerne, als Carter, statt in Yale zu studieren, mit mäßigem Erfolg als Teil einer Vaudevilleshow durchs Land tourt. Überhaupt sind die Kapitel über Carters erste Auftritte die besten des Buchs. Wir leiden mit Carter mit, wenn er im Showgeschäft nicht recht Fuß fassen kann, auch weil ihm die Unterstützung seiner Eltern fehlt, wenn er sich gegen den hinterhältigen Magier Mysterioso, der als Headliner der Show nach Carter auftritt, zur Wehr setzen muss und wenn er sich – natürlich unglücklich – verliebt.
Genau in dem Moment, dem großen Finale dieses ersten Teils, in dem sich dann alles zum Guten zu wenden scheint, unterbricht Glen David Gold abermals seine Erzählungen und wir springen zurück ins Jahr 1923, wo sich auf einmal eine Vielzahl von Handlungssträngen aufspannt, die alle um Carter und den Tod Präsident Hardings kreisen. So schauen wir dem Geheimdienstagenten Jack Griffin über die Schulter, wundern uns über die Rolle, die der Erfinder Philo Farnsworth mit seiner verrückte Idee „Television“ in der ganzen Geschichte spielt und staunen ganz einfach über die magische Leichtigkeit, mit der Gold hier auf einmal den hochkomplexen Plot eines Thrillers entfaltet. Wohlgemerkt ohne dabei seinen Helden Carter und dessen Empfindlichkeiten aus den Augen zu verlieren.
Der an sich schon fantastischen Geschichte kommt dabei auch noch der Reiz der historischen Wahrheit zu Gute. Charles Carter war tatsächlich einer der größten Magier seiner Zeit, den man durchaus in einem Atemzug mit solchen Größen wie Houdini oder Kellar nannte. Warren G. Harding starb tatsächlich am 2. August 1923 und die Erfindung des Fernsehers durch Philo Farnsworth machte ebenfalls genau zu dieser Zeit Furore. Glen David Gold gelingt es meisterhaft, diese verschiedenen historischen Tatsachen zu verknüpfen und daraus eine wunderbare Geschichte zu schmieden, die auch, aber nicht vor allem von der magischen Frage lebt, was denn nun Fakt und was Fiktion ist. Und am Ende, wenn sich alle Zusammenhänge aufgeklärt haben, ist man sicher, einem zauberhaften Erzähler aufgesessen zu sein.
Trust the toad!
"The Brothers Grimm" hat Längen. Gut, dass muss nicht schlimm sein. Viele Filme haben Längen. Dieser nur leider etwas zu viele. Natürlich hat er auch gute Momente, spannende Szenen und lustige Dialoge. Aber dafür muss man leider auch viele langweilige Passagen überstehen. Schuld daran sind, wie immer, die Franzosen. Doch der Reihe nach:
Die Brüder Jakob (Heath Ledger) und Will Grimm (Matt Damon) sind zwei ziemlich schlimme Finger. Sie jagen der arglosen Landbevölkerung großen Schrecken mit fiesen Hexenpuppen ein, um sie dann für teuer Geld von den von ihnen geschaffenen Plagen zu befreien. Nur dummerweise haben sie ihre Rechnung ohne die Franzosen gemacht, die zum Anfang des 19. Jahrhunderts Westfalen besetzt halten. Im Auftrag des Klischeefranzosenbösewichts General Delatombe (Jonathan Pryce), der sich beständig über das schlechte Essen in den besetzten Gebieten aufregt, nimmt der leicht verrückte Foltermeister Cavaldi (lustig-sadistisch: Peter Stormare) die beiden Grimms gefangen und zwingt sie, den Geschehnissen in einem Wald bei Marbaden (gibt's das?) nachzugehen. Dort sind schon zehn Kinder verschwunden und der General vermutet eine ähnliche Bande wie die Grimms dahinter. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass hier wirklich ein Fluch auf dem Wald liegt, auch wenn Will, der egoistische Realist, es nicht glauben will. Jacob dagegen, der Träumer und Märchenschreiber, erkennt schon bald, dass die Vorgänge im Wald, zum Beispiel die laufenden Bäume, nicht mit Seilkonstruktionen zu erklären sind. Diese Ansicht teilt er mit Angelika (viel zu ernst: Lena Headay), die, ganz anders als die Grimms, furchtlos in den Wald reitet, um ihre beide verschwundenen Schwestern zu suchen.
An dieser Stelle könnte sich nun eigentlich ein fantastisches Abenteuer entspinnen. So ein verzauberter Wald bietet doch reichlich Möglichkeiten für eine spannende Erzählung mit vielen aufregenden Begebenheiten, aber leider sieht das Drehbuch dies nicht vor. Stattdessen geht es ständig sinnlos zwischen dem Dorf Marbaden und der Residenz des Generals hin und her, in den Wald hinein und wieder heraus, auf die Pferde, von den Pferden herunter, in die Folterkammer, aus der Folterkammer heraus... Undosoweiter. So müssen sich die Grimms nicht nur mit aggressiven Bäumen, bösen Raben und einem Wolf mit einer verzauberten Axt herumärgern, was für die meisten Filme ja wohl ausreichen würde, sondern auch mit den fiesen Franzosen, die mal wieder gar nichts verstehen und sehr blöd sind. Zwischem dem bösen Zauber und den gemeinen Besatzern stehen die beiden Grimms denn auch ziemlich hilflos und wissen die Geschichte auch nicht recht voranzutreiben. Da wäre es wirklich besser gewesen, auf die meisten Szenen mit den Franzosen zu verzichten.
So verliert sich der Film in seiner eigenen Story und dem anstrengenden Dauerwechsel der Schauplätze, den Regisseur Terry Gilliam zwar gekonnt inszeniert, dem er aber auch keine Spannung abgewinnen kann. Störend sind zudem auch die viel zu ernstgemeinten Special Effects. Ein paar alberne Plastikmonster wie in Gilliams "Time Bandits" hätten es auch getan, meine ich. Vermutlich war der Film dafür aber zu teuer und zwanzig Jahre zu spät.
Dennoch war "The Brothers Grimm" aber keine vollständige Enttäuschung, da am Drehbuch zumindest die meisten Dialoge Spaß machen und alle Schauspieler ihre Lektion in Sachen Slapstick gelernt haben. Schade, dass aus der Idee von den Hochstaplerghostbustern des 19. Jahrhundert nicht so viel geworden ist, wie möglich war. Wie gesagt: Ich glaube, das haben die Franzosen versaut.
Die Brüder Jakob (Heath Ledger) und Will Grimm (Matt Damon) sind zwei ziemlich schlimme Finger. Sie jagen der arglosen Landbevölkerung großen Schrecken mit fiesen Hexenpuppen ein, um sie dann für teuer Geld von den von ihnen geschaffenen Plagen zu befreien. Nur dummerweise haben sie ihre Rechnung ohne die Franzosen gemacht, die zum Anfang des 19. Jahrhunderts Westfalen besetzt halten. Im Auftrag des Klischeefranzosenbösewichts General Delatombe (Jonathan Pryce), der sich beständig über das schlechte Essen in den besetzten Gebieten aufregt, nimmt der leicht verrückte Foltermeister Cavaldi (lustig-sadistisch: Peter Stormare) die beiden Grimms gefangen und zwingt sie, den Geschehnissen in einem Wald bei Marbaden (gibt's das?) nachzugehen. Dort sind schon zehn Kinder verschwunden und der General vermutet eine ähnliche Bande wie die Grimms dahinter. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass hier wirklich ein Fluch auf dem Wald liegt, auch wenn Will, der egoistische Realist, es nicht glauben will. Jacob dagegen, der Träumer und Märchenschreiber, erkennt schon bald, dass die Vorgänge im Wald, zum Beispiel die laufenden Bäume, nicht mit Seilkonstruktionen zu erklären sind. Diese Ansicht teilt er mit Angelika (viel zu ernst: Lena Headay), die, ganz anders als die Grimms, furchtlos in den Wald reitet, um ihre beide verschwundenen Schwestern zu suchen.
An dieser Stelle könnte sich nun eigentlich ein fantastisches Abenteuer entspinnen. So ein verzauberter Wald bietet doch reichlich Möglichkeiten für eine spannende Erzählung mit vielen aufregenden Begebenheiten, aber leider sieht das Drehbuch dies nicht vor. Stattdessen geht es ständig sinnlos zwischen dem Dorf Marbaden und der Residenz des Generals hin und her, in den Wald hinein und wieder heraus, auf die Pferde, von den Pferden herunter, in die Folterkammer, aus der Folterkammer heraus... Undosoweiter. So müssen sich die Grimms nicht nur mit aggressiven Bäumen, bösen Raben und einem Wolf mit einer verzauberten Axt herumärgern, was für die meisten Filme ja wohl ausreichen würde, sondern auch mit den fiesen Franzosen, die mal wieder gar nichts verstehen und sehr blöd sind. Zwischem dem bösen Zauber und den gemeinen Besatzern stehen die beiden Grimms denn auch ziemlich hilflos und wissen die Geschichte auch nicht recht voranzutreiben. Da wäre es wirklich besser gewesen, auf die meisten Szenen mit den Franzosen zu verzichten.
So verliert sich der Film in seiner eigenen Story und dem anstrengenden Dauerwechsel der Schauplätze, den Regisseur Terry Gilliam zwar gekonnt inszeniert, dem er aber auch keine Spannung abgewinnen kann. Störend sind zudem auch die viel zu ernstgemeinten Special Effects. Ein paar alberne Plastikmonster wie in Gilliams "Time Bandits" hätten es auch getan, meine ich. Vermutlich war der Film dafür aber zu teuer und zwanzig Jahre zu spät.
Dennoch war "The Brothers Grimm" aber keine vollständige Enttäuschung, da am Drehbuch zumindest die meisten Dialoge Spaß machen und alle Schauspieler ihre Lektion in Sachen Slapstick gelernt haben. Schade, dass aus der Idee von den Hochstaplerghostbustern des 19. Jahrhundert nicht so viel geworden ist, wie möglich war. Wie gesagt: Ich glaube, das haben die Franzosen versaut.
Dienstag, 4. Oktober 2005
Kein Imperator im Parlament?
"Allerdings zieht das Dresdner Wahlverhalten auch skurrile Verschiebungen bei FDP- und CDU-Landeslisten nach sich. Entgegen dem bisherigen Ergebnis wird für die Union nicht der nordrhein-westfälische Listenkandidat Cajus Julius Caesar, sondern Anette Hübinger aus dem Saarland in den Bundestag einziehen." - FAZ vom 4.10.2005
Ich meine dazu: Wenn man Caesar heißt, dann kann man seinen Sohn auch nur dann Cajus Julius nennen, wenn man keinen Hund mit dem Namen Brutus hat.
Ich meine dazu: Wenn man Caesar heißt, dann kann man seinen Sohn auch nur dann Cajus Julius nennen, wenn man keinen Hund mit dem Namen Brutus hat.
Montag, 3. Oktober 2005
Leicht zu verstehen
Politische Autorität kann eine Person auf vielfältige Weise gewinnen. Sie kann durch besondere Fähigkeiten, wie großem Redetalent oder herausragender Popularität, gebildet, durch Wahlerfolge aufgebaut und durch ein Netz persönlicher Beziehungen gefestigt werden. So oder so ähnlich läuft es in der Politik ab, vor allem in Demokratien. Auch im leider relativ unbekannten Inselstaat Klaschinien, einer alteingesessenen Demokratie in der Südsee, war es nie anders. Doch eines Tages sollte sich dort alles ändern.
Es war der Tag der Wahl, an der zum ersten Mal die Pyjamapartei teilnahm, eine Partei, die sich zum Hauptziel ihrer Politik die Einführung einer Pyjamapflicht zu allen Tageszeiten gesetzt hatte. Der Parteigründer und Vorsitzende Hein Schlafmütze (Name ins Deutsche übersetzt und dann zur besseren Illustration abgeändert) hatte offensiv für seine Politik des Pyjamatragens geworben (indem er selbst immer in verschiedenen bunten Schlafanzügen aufgetreten war) und entsprechend optimistisch sah man in der Pyjamapartei dem Wahlausgang entgegen. Den Ministerpräsidenten zu stellen, dachte man sich, sollte schon drin sein. Doch das Ergebnis enttäuschte: Die Pyjamapartei scheiterte an der Vierprozenthürde, lediglich Hein Schlafmütze selbst zog als direktgewählter Abgeordneter ins Parlament ein. Da stimmten die Parteimitglieder natürlich sofort einen Katzenjammer an und weinten bitterlich über ihre Niederlage, zumindest so lange, bis Hein Schlafmütze im klaschinischen Staatsfernsehen auftrat. Denn der, den sie manchmal - natürlich scherzhaft - den großen Vorsitzenden nannten, polterte auf einmal los, dass das grandiose Wahlergebnis seiner Partei ein eindeutiger Regierungsauftrag sei, dass die Bürger eindeutig für eine Politik unter dem Zeichen des Pyjamas gestimmt hätten und eine Regierung ohne seine Führung, der von Hein Schlafmütze, nicht möglich, nicht stabil und überhaupt auch gar nicht gewollt sei.
Da jubelte die Pyjamapartei, spürten die Mitglieder doch eindeutig, dass ihr Vorsitzender ungemein im Recht war. Alle anderen Parteien waren vom Auftreten des Pyjamaträgers dermaßen überrascht und überrumpelt, dass sie sich binnen zwei Tagen in widersprüchlichen Aussagen verhakten und schließlich den Anspruch Hein Schlafmützes akzeptieren. Binnen eines Monats wurde er Ministerpräsident. Zügig setzte er seine pyjamageprägte Reformpolitik um. Nach einem Jahr ernannte ihn das Parlament in seiner letzten Sitzung überhaupt zum uneingeschränkten Herrscher Klaschiniens.
Hein Schlafmütze hatte danach natürlich gar nicht gestrebt, das Parlament schaffte sich vielmehr eigenmächtig ab, mit der Begründung, dass Wahlen die Bürger Klaschiniens nur aus ihrem unverzichtbaren Dauerschlaf rissen.
Es war der Tag der Wahl, an der zum ersten Mal die Pyjamapartei teilnahm, eine Partei, die sich zum Hauptziel ihrer Politik die Einführung einer Pyjamapflicht zu allen Tageszeiten gesetzt hatte. Der Parteigründer und Vorsitzende Hein Schlafmütze (Name ins Deutsche übersetzt und dann zur besseren Illustration abgeändert) hatte offensiv für seine Politik des Pyjamatragens geworben (indem er selbst immer in verschiedenen bunten Schlafanzügen aufgetreten war) und entsprechend optimistisch sah man in der Pyjamapartei dem Wahlausgang entgegen. Den Ministerpräsidenten zu stellen, dachte man sich, sollte schon drin sein. Doch das Ergebnis enttäuschte: Die Pyjamapartei scheiterte an der Vierprozenthürde, lediglich Hein Schlafmütze selbst zog als direktgewählter Abgeordneter ins Parlament ein. Da stimmten die Parteimitglieder natürlich sofort einen Katzenjammer an und weinten bitterlich über ihre Niederlage, zumindest so lange, bis Hein Schlafmütze im klaschinischen Staatsfernsehen auftrat. Denn der, den sie manchmal - natürlich scherzhaft - den großen Vorsitzenden nannten, polterte auf einmal los, dass das grandiose Wahlergebnis seiner Partei ein eindeutiger Regierungsauftrag sei, dass die Bürger eindeutig für eine Politik unter dem Zeichen des Pyjamas gestimmt hätten und eine Regierung ohne seine Führung, der von Hein Schlafmütze, nicht möglich, nicht stabil und überhaupt auch gar nicht gewollt sei.
Da jubelte die Pyjamapartei, spürten die Mitglieder doch eindeutig, dass ihr Vorsitzender ungemein im Recht war. Alle anderen Parteien waren vom Auftreten des Pyjamaträgers dermaßen überrascht und überrumpelt, dass sie sich binnen zwei Tagen in widersprüchlichen Aussagen verhakten und schließlich den Anspruch Hein Schlafmützes akzeptieren. Binnen eines Monats wurde er Ministerpräsident. Zügig setzte er seine pyjamageprägte Reformpolitik um. Nach einem Jahr ernannte ihn das Parlament in seiner letzten Sitzung überhaupt zum uneingeschränkten Herrscher Klaschiniens.
Hein Schlafmütze hatte danach natürlich gar nicht gestrebt, das Parlament schaffte sich vielmehr eigenmächtig ab, mit der Begründung, dass Wahlen die Bürger Klaschiniens nur aus ihrem unverzichtbaren Dauerschlaf rissen.
Ein internationaler Hit
"I'm Walking On Sunshine When She's Gone" von Tom Jones and The Waves.
von drbierkrug um 15:21h|
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| Siehe auch: Detailreiche, glaubwürdig klingende, Erfindung (und nichts anderes)
Fröhlichen Feiertag, allerseits.
Sonntag, 2. Oktober 2005
Geht's noch?
Der Grund, warum ich Zugfahrten nach oder von Frankfurt in Zukunft genauestens terminlich überprüfen werde, ist folgender Fangesang, der sich am Samstag in mein Ohr fraß:
Arie Van Lent!
Arie Van Lent!
Arie, Arie, ARIE VAN LENT!
Arie Van Lent!
Arie Van Lent!
Arie, Arie, ARIE VAN LENT!
Samstag, 1. Oktober 2005
Enttäuschung Klischee Kalauer
Er fuhr einen mattgelben neunzigerjahre Corolla. Das sah so komisch aus, dass die Leute noch nicht einmal ihre Briefe hineinwarfen.
Donnerstag, 29. September 2005
Kleine Verhaltensauffälligkeiten
Diesen Freitag für eineinhalb Tage wieder nach Göttingen. Bruder bei Umzug helfen. Und ein paar Sachen für die neue Wohnung mitbringen. Wer also in einem Regionalzug jemandem mit einer für eineinhalb Tage völlig überdimensionierten Tasche sieht, aus der der Griff einer Bratpfanne hervorragt, könnte es mit mir zu tun haben.
Mittwoch, 28. September 2005
Münte und Gerd feiern ein gutes Buch in der Veltinsarena
In letzter Zeit häufiges Phänomen beim Lesen: Bei Stellen, an die der Autor eine kleine Zwischenpointe gesetzt hat, das Buch sinken lassen, aufblicken, nachdenken, ob es lustig war. Dabei debil nach vorne starren, auf was auch immer vor einem ist (Wand, Fenster, Hinterkopf von Buspassagier). Dann lachen. Oder nicht. Aber meistens schon. Nur das Selbstreferentielle stößt mir in letzter Zeit unangenehm auf.
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Sicheres Zeichen, das mit der Welt noch alles in Ordnung ist: Vier Minuten nach viertel vor neun einen Fußballliveticker aufrufen und sehen, das Schalke schon zurückliegt.
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Ob Münte eigentlich von "fruchtbaren" Gesprächen spricht, damit er sich zusammen mit Gerd über die naheliegenden Freudschen Fehlleistungen freuen kann, die dem ein oder anderen Journalisten sicher unterlaufen werden?
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Sicheres Zeichen, das mit der Welt noch alles in Ordnung ist: Vier Minuten nach viertel vor neun einen Fußballliveticker aufrufen und sehen, das Schalke schon zurückliegt.
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Ob Münte eigentlich von "fruchtbaren" Gesprächen spricht, damit er sich zusammen mit Gerd über die naheliegenden Freudschen Fehlleistungen freuen kann, die dem ein oder anderen Journalisten sicher unterlaufen werden?
Schon wieder fatalistisch
Was ist Inspiration? Inspiration ist doch eigentlich nur, etwas Bekanntes neu zusammenzusetzen, so dass es nicht mehr (so) bekannt wirkt. Das müsste ich eigentlich einsehen, doch ich will nicht. Ich will nicht wahrhaben, dass ich all meine Ideen entweder schon einmal gedacht habe und mich nicht mehr daran erinnern kann oder sie jemand anders gedacht hat und aufgeschrieben hat und ich sie dann gelesen habe. Unbedingt will ich manchmal eigene Ideen haben, die ganz allein mir gehören. Das ist der falsche Weg.
Herr, deine Fliegen
Nachfolgend ein kleines literarisches Experiment, inspiriert vom schnitzlerschen inneren Monolog:
Meine Freundin sagt immer, ich sei so süß und ich könnte keiner Fliege etwas zu Leide tun. Das nervt mich gewaltig. In Wirklichkeit bin ich nämlich ein total verwegener Haudegen. Und überhauptgarnicht süß. Es ist auch nicht so, dass ich einer Fliege nichts zu Leide tun könnte. Ich sehe nur keinen vernünftigen Grund, Fliegen zu erschlagen. Sie tun mir doch nichts, sie brummen nur ein bisschen durch die Luft. Die Fliege zum Beispiel, die gerade vor meinem Kopf herumschwirrt, die tut mir auch nichts. Sie geht nur ihren Pflichten als gute Fliege nach. Was Fliegen eben so tun, das tut sie: Sich auf Hundehaufen niederlassen, sich die Ärmchen reiben, rumschwirren, sich auf den Tellern der Restaurantgäste niederlassen. Solche Sachen eben, das gehört sich einfach für Fliegen. Natürlich wäre es mir lieber, wenn die Fliege jetzt nicht in Kreisbahnen um meinen Kopf sausen würde. Aber wie heißt es so schön: Jeder soll nach seiner Façon glücklich werden. Dieser aufklärerische Grundsatz gilt doch für alle Lebewesen, also auch für Fliegen. Gut, sie müsste jetzt nicht unbedingt auf meinem Arm landen. Das kitzelt so unangenehm, aber ich verkrafte es. Mit einer kleinen Handbewegung werde ich sie schon verscheuchen können. Na sowas. Sie bleibt einfach auf meinem Arm sitzen. Aber das ist kein Grund zur Aufregung, vielleicht ist die Fliege schon etwas älter, da werden auch bei diesen Tieren die Reaktionen etwas träge. Husch, husch, weg da. Wirst du wohl weggehen? Na los, du... – Oh mein Gott. Ich habe sie umgebracht. Dabei kann ich doch keiner Fliege etwas zu Leide tun. Wenn meine Freundin das erfährt – was wird sie bloß von mir denken? Dann hält sie mich bestimmt nicht mehr für so süß. Der schwarze Fleck auf meinem Ellenbogen sieht auch nicht gerade appetitlich aus. Schnell, ich muss die Spuren beseitigen – wo ist hier bloß die Toilette. Oh Gott, da ist meine Freundin, sie darf mich nicht sehen – am besten verstecke ich mich hier hinter dem Busch. Wie konnte das nur geschehen. Die arme Fliege. Was für eine Sauerei.
Meine Freundin sagt immer, ich sei so süß und ich könnte keiner Fliege etwas zu Leide tun. Das nervt mich gewaltig. In Wirklichkeit bin ich nämlich ein total verwegener Haudegen. Und überhauptgarnicht süß. Es ist auch nicht so, dass ich einer Fliege nichts zu Leide tun könnte. Ich sehe nur keinen vernünftigen Grund, Fliegen zu erschlagen. Sie tun mir doch nichts, sie brummen nur ein bisschen durch die Luft. Die Fliege zum Beispiel, die gerade vor meinem Kopf herumschwirrt, die tut mir auch nichts. Sie geht nur ihren Pflichten als gute Fliege nach. Was Fliegen eben so tun, das tut sie: Sich auf Hundehaufen niederlassen, sich die Ärmchen reiben, rumschwirren, sich auf den Tellern der Restaurantgäste niederlassen. Solche Sachen eben, das gehört sich einfach für Fliegen. Natürlich wäre es mir lieber, wenn die Fliege jetzt nicht in Kreisbahnen um meinen Kopf sausen würde. Aber wie heißt es so schön: Jeder soll nach seiner Façon glücklich werden. Dieser aufklärerische Grundsatz gilt doch für alle Lebewesen, also auch für Fliegen. Gut, sie müsste jetzt nicht unbedingt auf meinem Arm landen. Das kitzelt so unangenehm, aber ich verkrafte es. Mit einer kleinen Handbewegung werde ich sie schon verscheuchen können. Na sowas. Sie bleibt einfach auf meinem Arm sitzen. Aber das ist kein Grund zur Aufregung, vielleicht ist die Fliege schon etwas älter, da werden auch bei diesen Tieren die Reaktionen etwas träge. Husch, husch, weg da. Wirst du wohl weggehen? Na los, du... – Oh mein Gott. Ich habe sie umgebracht. Dabei kann ich doch keiner Fliege etwas zu Leide tun. Wenn meine Freundin das erfährt – was wird sie bloß von mir denken? Dann hält sie mich bestimmt nicht mehr für so süß. Der schwarze Fleck auf meinem Ellenbogen sieht auch nicht gerade appetitlich aus. Schnell, ich muss die Spuren beseitigen – wo ist hier bloß die Toilette. Oh Gott, da ist meine Freundin, sie darf mich nicht sehen – am besten verstecke ich mich hier hinter dem Busch. Wie konnte das nur geschehen. Die arme Fliege. Was für eine Sauerei.
Dienstag, 27. September 2005
Bus
Gleich werde ich wieder mit dem Bus fahren. Meine Buslinie gibt es in ihrer jetzigen Form erst seit letztem Dezember, doch sie ist mir schon sehr an Herz gewachsen. Ich muss ungefähr zwei Minuten zur Bushaltestelle laufen. Morgens stehen immer schon fünf oder sechs Leute da, wenn ich zu der Haltestelle komme. Der Bus ist dann meistens auch schon halb gefüllt. Mittags treffe ich dagegen meist niemanden. Einmal war sogar der Bus völlig leer und zwei Haltestellen lang war ich der einzige Fahrgast.
Der erste Halt ist vor einem örtlichen Vertreter der REWE-Handelsgruppe. Der nächste ist vor einem Bürogebäude im Gewerbegebiet. Hier steigen eigentlich immer Leute ein. Die letzte Haltestelle unserer kleinen Ortschaft wird dagegen nicht so sehr genutzt. Hier steigt dafür aber manchmal ein alte Mann ein, der ein froschähnliches Gesicht hat, was vor allem an seinen desorientierten Glubschaugen liegt. Wenn ich morgens im Bus fahre und der alte Mann zusteigt, dann kann ich manchmal in seiner Bildzeitung mitlesen. Besondere Freude bereitet es mir dann, den Text über das Mädchen auf der Titelseite zu lesen ("Jana möchte nämlich einmal Model werden.").
Überhaupt ist es natürlich so, dass ich auf der Fahrt sehr häufig bekannte Gesichter sehe. Da ist zum Beispiel dieses Mädchen, dass ich von irgendwoher kenne. Ich weiß nur nicht, woher. Oder der alte Raucher mit der Jeansjacke, der so aussieht, als würde er nur deshalb Bus fahren, weil man ihm den Führerschein abgenommen hat. Doch zurück zur eigentlichen Fahrt.
Der Bus verlässt jetzt unsere Ortschaft und beschleunigt auf satte 70 km/h. Dann kommt er in die nächste Ortschaft, an deren Eingang eine Haltestelle ist, die eigentlich nie genutzt wird. Auch die nächste Haltestelle ist nicht sehr beliebt, aber der Bus hält trotzdem immer, um den Weg für die Autos zu blockieren. Es folgt die zentrale Haltestelle dieser Ortschaft. Ihr gegenüber liegt eine verlassen wirkende Videothek, die durch ihre Plakate deutlich macht, dass es StevenSegall Seagal immer noch gibt. Meist döse ich zu diesem Zeitpunkt ein, da die nächsten Haltestellen in einem weiteren Gewerbegebiet liegen. Gewerbegebiete sind für mich unheimlich frustrierend, besonders am Morgen, wenn ich, übermüdet, sowieso die kleinste Wolke am Himmel zum Anlass für Depressionen nehme. Es geht vorbei an tegut, Avis, Carglass und Würth, zu einer Haltestelle vor unserer örtlichen Sparkasse. Mittags steigen dort immer unheimlich viele Auszubildende ein, die sich laut über ihre Ausbildung unterhalten. Sie reden und reden, während draußen der Wal-Mart vorbeizieht und diverse Imbissbuden passiert werden, bevor der Bus vor meinem Snookerspielort zum Stehen kommt. Der restliche Weg ist dann schon innerstädtisch, es geht eine Allee hinauf, dann hinunter, schließlich hält der Bus am Bahnhof. Hier steigen die meisten Fahrgäste aus. Vom Bahnhof fährt er endgültig in die Innenstadt, wo sein letzter Halt ist. Dann muss auch ich das Gefährt verlassen. Manchmal finde ich das schade.
Der erste Halt ist vor einem örtlichen Vertreter der REWE-Handelsgruppe. Der nächste ist vor einem Bürogebäude im Gewerbegebiet. Hier steigen eigentlich immer Leute ein. Die letzte Haltestelle unserer kleinen Ortschaft wird dagegen nicht so sehr genutzt. Hier steigt dafür aber manchmal ein alte Mann ein, der ein froschähnliches Gesicht hat, was vor allem an seinen desorientierten Glubschaugen liegt. Wenn ich morgens im Bus fahre und der alte Mann zusteigt, dann kann ich manchmal in seiner Bildzeitung mitlesen. Besondere Freude bereitet es mir dann, den Text über das Mädchen auf der Titelseite zu lesen ("Jana möchte nämlich einmal Model werden.").
Überhaupt ist es natürlich so, dass ich auf der Fahrt sehr häufig bekannte Gesichter sehe. Da ist zum Beispiel dieses Mädchen, dass ich von irgendwoher kenne. Ich weiß nur nicht, woher. Oder der alte Raucher mit der Jeansjacke, der so aussieht, als würde er nur deshalb Bus fahren, weil man ihm den Führerschein abgenommen hat. Doch zurück zur eigentlichen Fahrt.
Der Bus verlässt jetzt unsere Ortschaft und beschleunigt auf satte 70 km/h. Dann kommt er in die nächste Ortschaft, an deren Eingang eine Haltestelle ist, die eigentlich nie genutzt wird. Auch die nächste Haltestelle ist nicht sehr beliebt, aber der Bus hält trotzdem immer, um den Weg für die Autos zu blockieren. Es folgt die zentrale Haltestelle dieser Ortschaft. Ihr gegenüber liegt eine verlassen wirkende Videothek, die durch ihre Plakate deutlich macht, dass es Steven
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