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Dienstag, 16. November 2004
Den Blues anhören
Mich hat wieder diese Melancholie ergriffen, die wohl ganz allgemein kennzeichnend ist für meine Gefühlswelt in Winterzeiten. Und wie das so ist mit der Melancholie, genieße ich sie sehr, fühle mich aber "irgendwie" nicht gut dabei. Anlass meiner Melancholie diesmal: Das Buch "Sehr erfreut, meine Bekanntschaft gemacht zu haben" von Steve Martin. Ja, dem Steve Martin. Ich wusste auch nicht, dass der Bücher schreibt. Ist scheinbar sogar sein zweites.
Nun, "Sehr erfreut" handelt von einem Neurotiker und spätestens bei der ausgiebigen Beschreibung seiner Symptomhandlungen war ich hoffnungslos für dieses Buch verloren, dass unheimlich witzig ist, klug und natürlich schön: Daniel Pecan Cambridge wohnt in Santa Monica, Kalifornien. Er kann Straßen nicht überqueren, wenn nicht auf beiden Seiten der Bordstein abgesenkt ist und muss stets dafür sorgen, dass die Summe der Leistungen der in seiner Wohnung eingeschalteten Glühbirnen 1125 Watt beträgt. Er kann aus dem Kopf fantastische magische Quadrate errechnen und ohne nachzudenken jedem beliebigen Datum seinen Wochentag zuordnen. Er hat eben so seine Macken, neigt zu Isolationismus und Selbstverliebtheit.
Wie Steve Martin dann im Verlauf des Buches beschreibt, wie Daniel seine Isolation und seine Neurosen aufgibt, weil er sich in seine Therapeutin verliebt und sich aufopferungsvoll um deren Sohn kümmert, das ist schon herzerwärmend. Wie er dann am Ende vernünftig wird und sich seine ihm eigene Genialität trotzdem wahrt... ja, das macht mich melancholisch. Im positivsten Sinne.
Vielleicht hätte ich es auch einfach nicht mit der Identifikation übertreiben sollen.
Nun, "Sehr erfreut" handelt von einem Neurotiker und spätestens bei der ausgiebigen Beschreibung seiner Symptomhandlungen war ich hoffnungslos für dieses Buch verloren, dass unheimlich witzig ist, klug und natürlich schön: Daniel Pecan Cambridge wohnt in Santa Monica, Kalifornien. Er kann Straßen nicht überqueren, wenn nicht auf beiden Seiten der Bordstein abgesenkt ist und muss stets dafür sorgen, dass die Summe der Leistungen der in seiner Wohnung eingeschalteten Glühbirnen 1125 Watt beträgt. Er kann aus dem Kopf fantastische magische Quadrate errechnen und ohne nachzudenken jedem beliebigen Datum seinen Wochentag zuordnen. Er hat eben so seine Macken, neigt zu Isolationismus und Selbstverliebtheit.
Wie Steve Martin dann im Verlauf des Buches beschreibt, wie Daniel seine Isolation und seine Neurosen aufgibt, weil er sich in seine Therapeutin verliebt und sich aufopferungsvoll um deren Sohn kümmert, das ist schon herzerwärmend. Wie er dann am Ende vernünftig wird und sich seine ihm eigene Genialität trotzdem wahrt... ja, das macht mich melancholisch. Im positivsten Sinne.
Vielleicht hätte ich es auch einfach nicht mit der Identifikation übertreiben sollen.
Sonntag, 14. November 2004
Die Welt verändert sich
Heute nacht habe ich davon geträumt, dass ich Outlook Express als Mailprogramm benutze. Auf einmal bekam ich viele Spam-Mails und Viren schlichen sich auf meinem Computer ein. Ich erwachte schweißgebadet.
(kursiv: entspricht nicht der Wahrheit)
(kursiv: entspricht nicht der Wahrheit)
Montag, 8. November 2004
Sag
L. redet gerne und schnell und ein bisschen unartikuliert. Aber ich mag L. und höre ihr immer gerne zu, auch wenn sie schnell und unartikuliert redet. Sie erzählt nämlich durchaus interessante Sachen. Leider verstehe ich sie häufig nicht so richtig. Dann überlege ich mir, ob ich sie unterbrechen soll, um nachzufragen, was sie gemeint hat. Meist lasse ich es dann aber doch. Ich will sie ja nicht bei ihrem Vergnügen, dem Reden, stören. Und es ist ja wirklich auch nett, ihr einfach nur zuzuhören. Also nicke ich einfach immer nur und sage leise "Ja.", so als hätte ich alles verstanden. Habe ich aber gar nicht.
Sonntag, 7. November 2004
Ereignisreicher Abend hinter mir liegend
War vorhin mit J. bei Starbucks. Es ist wirklich unglaublich, aber den Starbucks bei uns in Wiesbaden gibt es schon ein Jahr. Ein ganzes Jahr! Es kommt mir so vor, als würde meine Jugend altern. (kursiv markiert: Sprüche, die irgendwann einmal in die Geschichte eingehen werden)
J. ist übrigens meine Lieblingsleserin und die Einzige meiner Leserinnnen, die ich kenne. Von hier aus einen netten Gruß an J.
Also jedenfalls, Starbucks gibt es bei uns jetzt ein ganzes Jahr und zu diesem Anlass war ein Keyboard da, mitsamt Keyboardspieler und Sängerin. Die Drei haben ein bisschen schön Musik zusammen gemacht. Es war wirklich nett.
J. scheint mir auch wirklich der einzige Mensch zu sein, der über meine komischen Witze lacht. Mit komischen Witzen meine ich nicht die lustigen. Es ist zwar durchaus so, dass ich auch andere Leute zum Lachen bringen kann. Aber J. kann ich eben auch mit meinen seltsamen Sprüchen zum lachen bringen, mit den Sprüchen, die andere Leute ignorieren oder kopfbeschütteln würden.
Ich kann ihr den Witz von "Herrn, dem sein Bier zu warm ist" erzählen, und sie findet es lustig. Bei vielem anderen Quatsch ist das ähnlich. Also, wenn du das irgendwann liest, vielen Dank für deine Lachbereitschaft.
Etwas Anderes gilt es auch noch zu erwähnen: Führungsfähigkeit. Manche Leute haben sie, manche nicht. Manche sollten es deshalb gar nicht erst versuchen. Gar nicht erst versuchen, das sollte Prinzip sein. Bei manchen.
Ohne Übermüdung macht Bloggen auch keinen richtigen Spaß.
Fremdsprachige Comedy anzuschauen gehört auch zu meinen Hobbys. Warum? Weil ich mich dann besonders freuen kann, wenn ich einen Witz verstehe. Da lacht man dann gleich viel mehr. Haha.
Gute Nacht. Nach dem Training.
J. ist übrigens meine Lieblingsleserin und die Einzige meiner Leserinnnen, die ich kenne. Von hier aus einen netten Gruß an J.
Also jedenfalls, Starbucks gibt es bei uns jetzt ein ganzes Jahr und zu diesem Anlass war ein Keyboard da, mitsamt Keyboardspieler und Sängerin. Die Drei haben ein bisschen schön Musik zusammen gemacht. Es war wirklich nett.
J. scheint mir auch wirklich der einzige Mensch zu sein, der über meine komischen Witze lacht. Mit komischen Witzen meine ich nicht die lustigen. Es ist zwar durchaus so, dass ich auch andere Leute zum Lachen bringen kann. Aber J. kann ich eben auch mit meinen seltsamen Sprüchen zum lachen bringen, mit den Sprüchen, die andere Leute ignorieren oder kopfbeschütteln würden.
Ich kann ihr den Witz von "Herrn, dem sein Bier zu warm ist" erzählen, und sie findet es lustig. Bei vielem anderen Quatsch ist das ähnlich. Also, wenn du das irgendwann liest, vielen Dank für deine Lachbereitschaft.
Etwas Anderes gilt es auch noch zu erwähnen: Führungsfähigkeit. Manche Leute haben sie, manche nicht. Manche sollten es deshalb gar nicht erst versuchen. Gar nicht erst versuchen, das sollte Prinzip sein. Bei manchen.
Ohne Übermüdung macht Bloggen auch keinen richtigen Spaß.
Fremdsprachige Comedy anzuschauen gehört auch zu meinen Hobbys. Warum? Weil ich mich dann besonders freuen kann, wenn ich einen Witz verstehe. Da lacht man dann gleich viel mehr. Haha.
Gute Nacht. Nach dem Training.
Akte Zahl/Jahr
Es ist Sonntag morgen. Ich höre gerade die Kings Of Leon, wie es sich für musikinteressierte Feuilletonleser gehört. Natürlich bin ich von "Aha Shake Heartbreak" begeistert. Zugleich beschäftige ich mich gedanklich mit der nächsten Woche, die Snooker verspricht, und eine schwierige Prüfung bereithält. Ich denke über die Gags aus der "Daily Show" nach, die ich gestern erstmals auf CNN verfolgte und lache immer noch über das Angebot "Buy 150 LCDs, get one free!", das CNN zu seiner Studionausstattung am Wahlabend motiviert haben soll. Zwischendurch höre ich mal wieder ein bisschen den "Kings" zu, die jetzt in "Soft" über Erektionsstörungen singen. Wie kann man im Alter von gerade mal 20 Jahren schon über Erektionsstörungen singen? Aber nein, diese Frage ist albern. Man kann ausschließlich in diesem Alter von Erektionsstörungen singen. Wenn ein 50jähriger einen Song über Erektionsstörungen schreiben würde, dann würde doch alle sofort vermuten, er spräche aus eigener Erfahrung. Der arme 50jährige wäre vor Mitleid ja gar nicht mehr zu retten. Aber bei den jungen "Kings", da lachen alle noch über einen Song über Erektionsstörungen. Ich merke mir: Wenn ich jemals einen Song über Erektionsstörungen schreiben will, dann sollte ich das tun, so lange ich noch jung bin. So, jetzt sollte das Wort "Erektionsstörungen" oft genug verwendet worden sein, mittlerweile müsste Google auf mich aufmerksam werden.
Was bot die letzte Woche? Vor allem unauffällige Missverständnisse. Aber lustige. Eine durchwachte Nacht war auch dabei. In den Ohren waren stets die "Kings", die mir jetzt in "Day Old Blues" die Ohren volljodeln. Der Erleuchtung habe ich mich noch nicht genährt, mich dafür aber vielleicht ein bisschen von S. entfernt. Auch ein Erfolg: Leverkusen hat gewonnen.
"Kings Of Leon" sind echt super.
Was bot die letzte Woche? Vor allem unauffällige Missverständnisse. Aber lustige. Eine durchwachte Nacht war auch dabei. In den Ohren waren stets die "Kings", die mir jetzt in "Day Old Blues" die Ohren volljodeln. Der Erleuchtung habe ich mich noch nicht genährt, mich dafür aber vielleicht ein bisschen von S. entfernt. Auch ein Erfolg: Leverkusen hat gewonnen.
"Kings Of Leon" sind echt super.
Freitag, 5. November 2004
Politische Theorie
Ei, so schlimm ist das doch nicht, mit dem Bush. So sehr betrifft uns das doch auch gar nicht. Und wie kommen wir eigentlich dazu, die Amerikaner für blöde zu erklären, weil sie lieber Bush wählen. So blöd können sie doch gar nicht sein, sonst wären sie ja wahrscheinlich auch nicht einzig verbliebene Weltmacht. Da braucht es ja schon ein bisschen Hirn dazu. Grundsätzlich wäre mir Kerry aber auch lieber gewesen. Bush ist mir irgendwie zu religiös. Aber meine Meinung hat bei dieser Wahl Gott sei Dank überhaupt kein Gewicht gehabt.
Sonntag, 31. Oktober 2004
Oktober
Zeit, ein Resumee zu ziehen, von diesem Monat, der heute also endet. Zunächst einmal kann ich stolz vermelden, dass ich durchgängig jedem Tag dieses Monats einen Beitrag gewidmet habe. Im Grunde war dies mein Hauptziel für diesen Monat gewesen. Ich entschuldige mich jedoch für einige viele Beiträge, die nicht unbedingt höchste Quantitäts- sowie Qualitätsansprüche in Bezug auf Inhalt und Sinngehalt erfüllten. Solcherlei Beiträge dienten einfach nur der Abarbeitung einer selbstauferlegten täglichen Pflicht, hatten jedoch nicht die Absicht, in irgendeiner Weise den Autor oder den Leser der Erleuchtung näher zu bringen, deren Karma oder die Welt im Allgemeinen zu verbessern. In Zukunft werde ich mich wieder mehr diesen Zielen widmen: weniger, dafür aber gehaltvoller Schreiben.
Zum Oktober im Allgemeinen: Der Monat war zu Beginn einigermaßen stressig, einige Arbeiten standen auf dem Programm. Besonders anstengend wurde dies alles durch die hinzukommenden Fahrstunden bei einem stets meckernden hessisch sprechenden Fahrlehrer, die mir regelmäßig Schweißausbrüche und mittlerweile auch Albträume verursachen.
Lichtblick dieses Oktober waren die zweiwöchigen Ferien, die ich eifrig zur Weiterbildung meines Intellekt nutzte, sowie das regelmäßige Hören der Libertines: Mein neuestes Lebensmottos: "Alles scheiße, außer die Libertines." Für den November denke ich mir aber lieber ein neues aus.
Insgesamt war der Oktober ein guter Monat, der zuletzt auch gute Hoffnung für den November ließ.
Zum Oktober im Allgemeinen: Der Monat war zu Beginn einigermaßen stressig, einige Arbeiten standen auf dem Programm. Besonders anstengend wurde dies alles durch die hinzukommenden Fahrstunden bei einem stets meckernden hessisch sprechenden Fahrlehrer, die mir regelmäßig Schweißausbrüche und mittlerweile auch Albträume verursachen.
Lichtblick dieses Oktober waren die zweiwöchigen Ferien, die ich eifrig zur Weiterbildung meines Intellekt nutzte, sowie das regelmäßige Hören der Libertines: Mein neuestes Lebensmottos: "Alles scheiße, außer die Libertines." Für den November denke ich mir aber lieber ein neues aus.
Insgesamt war der Oktober ein guter Monat, der zuletzt auch gute Hoffnung für den November ließ.
Samstag, 30. Oktober 2004
Oh Gott, die Verwandschaft ist im Anmarsch. Schnell verstecken, aber vorher noch ein bisschen lästern. Bei Verwandten macht das gleich viel mehr Spaß, vor allem weil da der Satz "Ich sage nichts dazu." so toll klingt.
Freitag, 29. Oktober 2004
Logisch
- "Was wäre denn ein gutes Thema? Der Sinn des Lebens?" Sie schaut mich an, als hätte ich sie nicht mehr alle:
- "Was willst du denn mit dem Sinn des Lebens? Musst du immer gleich so philosophisch werden?"
- "War nur so eine Idee.", antworte ich kleinlaut. Und weiter: "Wie wäre es mit Reggea? Also ich mag Reggea ja nicht so."
- "Du willst über Reggea reden?", fragt sie mich.
- "Nur, wenn du willst.", antworte ich und schaue geistesabwesend in eine weit entfernte Ferne. In ebenjener weit entfernten Ferne fotografiert gerade jemand zwei Raben auf einem Baum. Das Foto wird wunderschön und schwarz-weiß, obwohl es mit einem Farbfilm aufgenommen wird. Ich schüttle den Kopf über meine albern-romantische Vorstellung von weit entfernter Ferne.
- "Warum bist du immer so negativ?", fragt sie mich.
- "Ich war doch gerade nicht negativ."
- "Ich meinte nicht gerade, sondern generell." Sie schaut mich mit ihren ernsten Augen an und fragt: "Warum zweifelst du an allem?"
Das "Parken verboten"-Schild, auf das ich starre, gibt mir leider keine Antwort auf die Frage. Lieber denke ich also über das Rezept für Erdbeerkuchen nach, dass mir vorhin eine Frauenzeitschrift für den Fall ihres Einkaufs durch mich versprach.
- "Erdbeerkuchen finde ich aber zu Beispiel super. Ich sehe nicht alles negativ.", weiche ich ihr mehr aus, als dass ich Antwort gebe.
- "Man kann ja auch nicht alles negativ sehen. Immer schon gar nicht. Ja, Erdbeerkuchen ist lecker."
Ich höre ihr schon gar nicht mehr zu. Der Erdbeerkuchen hält mich gefangen, in einer Welt des Fruchtgenusses. Irgendwann stupst sie mich an:
- "Hörst du mir eigentlich zu?" fragt sie mich empört.
- "Klar höre ich dir zu. Wer denn sonst?"
- "Was willst du denn mit dem Sinn des Lebens? Musst du immer gleich so philosophisch werden?"
- "War nur so eine Idee.", antworte ich kleinlaut. Und weiter: "Wie wäre es mit Reggea? Also ich mag Reggea ja nicht so."
- "Du willst über Reggea reden?", fragt sie mich.
- "Nur, wenn du willst.", antworte ich und schaue geistesabwesend in eine weit entfernte Ferne. In ebenjener weit entfernten Ferne fotografiert gerade jemand zwei Raben auf einem Baum. Das Foto wird wunderschön und schwarz-weiß, obwohl es mit einem Farbfilm aufgenommen wird. Ich schüttle den Kopf über meine albern-romantische Vorstellung von weit entfernter Ferne.
- "Warum bist du immer so negativ?", fragt sie mich.
- "Ich war doch gerade nicht negativ."
- "Ich meinte nicht gerade, sondern generell." Sie schaut mich mit ihren ernsten Augen an und fragt: "Warum zweifelst du an allem?"
Das "Parken verboten"-Schild, auf das ich starre, gibt mir leider keine Antwort auf die Frage. Lieber denke ich also über das Rezept für Erdbeerkuchen nach, dass mir vorhin eine Frauenzeitschrift für den Fall ihres Einkaufs durch mich versprach.
- "Erdbeerkuchen finde ich aber zu Beispiel super. Ich sehe nicht alles negativ.", weiche ich ihr mehr aus, als dass ich Antwort gebe.
- "Man kann ja auch nicht alles negativ sehen. Immer schon gar nicht. Ja, Erdbeerkuchen ist lecker."
Ich höre ihr schon gar nicht mehr zu. Der Erdbeerkuchen hält mich gefangen, in einer Welt des Fruchtgenusses. Irgendwann stupst sie mich an:
- "Hörst du mir eigentlich zu?" fragt sie mich empört.
- "Klar höre ich dir zu. Wer denn sonst?"
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