Montag, 4. Oktober 2004

Lovable Lunatics
Unser Englischlehrer hat uns vor einiger Zeit das Angebot gemacht, ein englischsprachiges Theater zu besuchen. Für mich als anglophil veranlagten Theaterfreund war das natürlich eine willkommene Einladung und so begab ich mich gestern zusammen mit vier anderen Kursmitgliedern (!) ins "Amelia Earhart Playhouse" in einem Stützpunkt der Amerikaner in Wiesbaden (gegenüber von "Walters Futterkrippe"...). Natürlich mussten wir uns vorher mit Name und ID-Card-Number anmelden und wurden beim Eintritt passkontrolliert. Das war aber auch das einzig nervige an diesem Theaterabend, der unter dem Schlagwort "Lovable Lunatics - An evening of delicious one-act comedie" drei äußerst lustige Stücke bot.

Zunächst gab es "The Proposal", ein Stück von Anton Chekhov, dass sich um den Heiratsantrag eines neurotischen und auf sehr unterhaltsame Weise nervösen Russen an eine alte russische Jungfer dreht. Ihr wodkatrinkender Vater spielte auch eine gewichtige Rolle in diesem Stück, das vor allem zwischenmenschliche Streitigkeiten aus nichtigen Gründen zum Thema hatte.

Danach wurden wir über "The Dangers of Tobacco" aufgeklärt, wiederum ein Stück von Anton Chekhov. Für mich war es der Höhepunkt des Abends, wie ein extrem neurotischer "Ivan Ivanovich Nyukhin" von den Qualen der Ehe und des Familienlebens berichtete, obwohl er eigentlich einen Vortag eben über die Gefahren des Tabakkonsums halten sollte. Wie der Schauspieler dabei zwanzig Minunten lang mit nervös zuckendem Auge über die Requisiten stolperte, war wirklich große Klasse.

Das dritte Stück, "An other night at the opera", stammte nicht von Chekhov, war aber von ihm inspiriert und ebenfalls sehr unterhaltsam. Kurz gesagt ging es um Nervosität im Berufsalltag.

Ich muss unbedingt irgendwann mal wieder ins "Amelia Earhart Playhouse".


Demnächst berichte ich euch von meinem Englischlehrer, der mich ungemein an Woody Allen erinnert.

von drbierkrug um 21:18h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Sonntag, 3. Oktober 2004

Selbstzitat
"Ich war jung und brauchte das Lehrgeld nicht mehr."

von drbierkrug um 14:00h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Unsinn

 



Samstag, 2. Oktober 2004

Im anderen Raum
Das Komische an R. und N. war, dass jeder sie für die gleiche Person hielt. Es war so ein running gag gewesen, ein Spruch, bei dem hinterher keiner mehr wusste, von wem er kam, der sich verselbstständigt und das Bild einer Person bei einer ganzen Gruppe entscheidend geprägt hatte. Und irgendwann hatte eben jemand gesagt, dass R. und N. bestimmt ein und dieselbe Person seien. Natürlich war das nicht völlig aus der Luft gegriffen. Am Anfang hatten zwar alle noch über die Vorstellung gelacht, doch dann fanden sich erstaunlich viele Argumente, die diese absurde These unterstützten. In der Tat hatte noch nie jemand R. und N. zugleich im selben Raum gesehen, was natürlich schon merkwürdig war. Und allen war aufgefallen, dass R.s Züge etwas maskenhaftes hatten und N.s Haare merkwürdig künstlich aussahen. Man beschloss jedoch, R. oder N. besser nicht darauf anzusprechen. Gegenüber potentiell Durchgeknallten sollte man lieber vorsichtig sein. Und so erfuhren R. und N. zunächst nichts davon, dass man sie für den selben Verrückten hielt.

Das änderte sich erst, als Lisl (die übrigens von allen für die Reinkarnation Hitlers gehalten wurde, immerhin kam sie ja aus Österreich) R. zum Test fragte, wie es denn N. so gehe. „Das weiß ich doch nicht. Mit dem rede ich schon lange nicht mehr.“ antwortete R. unwirsch. Später fragte Lisl dann N., was er denn mache, damit seine Haare so schön würden, woraufhin dieser heulend aus dem Raum rannte. In den nächsten Tagen wurden weder R. noch N. irgendwo gesichtet. Lisl sah sie dann irgendwann in einer Schwulenpaar wild herumknutschen. Nachdem sie die beiden angesprochen hatte, erfuhr sie, dass R. und N. schon vor einer Weile ein Paar gewesen waren, sich jedoch getrennt hatten, als R. einen merkwürdigen Unfall verschuldet hatte, bei dem N. all seine Haare verloren hatte und zudem seine Kopfhaut beschädigt worden war. Lisl erzählte natürlich allen sofort die Wahrheit. Paul (der übrigens von allen für die Preinkarnation des 65. amerikanischen Präsidenten gehalten wurde) meinte dazu: „Schwul? Das hätte ich nie gedacht.“

von drbierkrug um 14:37h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Geschichten

 



Samstag, 2. Oktober 2004

Mal ehrlich, im Grunde isset doch egal, dat alles.

von drbierkrug um 00:09h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Unsinn

 



Donnerstag, 30. September 2004

Die etwas andere Entschuldigung bei Verspätung
"Sorry, ich musste noch Außerirdische entführen."

von drbierkrug um 22:39h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Unsinn

 



I wish I had Paul Newman's eyes and every day came with some surprise
Jetzt schreibe ich doch etwas. Nämlich die Details des Sich-Ausgekotzt-Fühlens. Zum Beispiel akute Unlust, Unfähigkeit, sich selbst zu motivieren. Frustration über das selbstverschuldete Unter-Den-Eigenen-Möglichkeiten-Bleiben, Enttäuschung über die neue CD. Bloggen, wenn es viel Wichtigeres zu tun gäbe. Bummelantentum, wenn es das Wort denn gibt. Vom besuchenden Bruder schon genervt sein, bevor man überhaupt allzuviel mit ihm gesprochen hat. Ständig an jemanden denken.

von drbierkrug um 18:58h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Heute schreibe ich mal nichts. Außer vielleicht, dass ich mich intellektuell ziemlich ausgekotzt fühle. So vom Feeling her.

von drbierkrug um 16:24h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Unsinn

 



Mittwoch, 29. September 2004

Mittelschwere Enttäuschung
Unglaublich, was sich aus einer Büroklammer und einem Stück zusammengeknüllter Alufolie alles nicht machen lässt. Zum Beispiel kein Geld.

von drbierkrug um 19:02h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Unsinn

 



Bitte beschreib dich selbst
Der kleine Fünftklässler hat mich früher immer als "Eierkopf" bezeichnet. Mich hat das immer ganz schön genervt. Nicht, dass ich jetzt eine wesentlich von dieser Beschreibung abweichende Kopfform hätte. Aber die Bezeichnung empfand ich doch irgendwie kränkend. Und dass ich als Oberstufenschüler mir so etwas von einem höchsten elfjährigen Pimpf anhören musste, war nicht gerade schmeichelnd für mein Selbstbewusstsein. Schon merkwürdig, dass die kleinen Kinder heutzutage immer frecher werden. Ich hätte mich nie getraut, einfach so einen der "Großen" anzusprechen oder ihn gar einen "Eierkopf" zu heißen.

Heute morgen vor der Schule hat er dann K. angesprochen, dem er auch schon auf den Wecker gefallen ist (wenigstens bin ich nicht der Einzige). Der Pimpf erzählte von seiner Operation am Vortag (oberhalb des Auges) und fragte K. dann, ob S., die mittlerweile auch bei uns stand, K.'s Freundin sei. Dann fragte er, ob S. meine Freundin sei und wir einigten uns darauf, dass K. und ich sie uns teilen würden. Nebenbei: Ich finde, Six Feet Under ist nur eine bessere Weekly-Soap, einfach weil die Charaktere ein bisschen durchdachter und neurotischer sind als in regulären Weekly-Soaps. Aber das nur am Rande, ich weiß gar nicht, wie ich darauf ausgerechnet jetzt gekommen bin.

Ich habe gerade zwei Freistunden und wen treffe ich im Computerraum? Natürlich den Pimpf, wie er sich gerade den Trailer zu "Catwoman" anguckt. Äußerst aufmerksam und begeistert. Danach macht er bei einem Gewinnspiel mit (ich helfe ihm, indem ich ihm verrate, dass Halle Berrys Gegenspielerin Sharon Stone ist (nicht dass ich den Film gesehen hätte, solchen Schund gucke ich mir natürlich nicht an, niemals, nein, nein. Ich weiß das natürlich aus der FAZ, wie sich das für einen Bildungsbürger gehört). Er fragt mich, ob er meine E-Mail-Adresse angeben könnte. Irgend etwas scheint ihn daran zu hindern, die seiner Eltern anzugeben (eine eigene hat er offensichtlich nicht). Irgendwie freue ich mich darüber, dass dieser Pimpf, der mindestens sieben Jahre jünger als ich ist, doch nicht mehr Selbstbewusstsein als ich haben kann, dass ihm die Grabenkämpfe mit dem Elternhaus noch bevorstehen und dass auch er noch viele Hemmschwellen überwinden muss. Auch wenn ich das nur an so etwas Albernem wie der Sorge, dass seine Eltern erfahren könnten, dass er an einem Gewinnspiel teilnimmt, erkenne. Ja, es freut mich, dass er noch seine Pubertät vor sich hat und ich schon durch bin. Eigentlich sollte mich das mit Sorge erfüllen, also, diese Freude darüber, meine ich.

Erstmals was ernsthaft persönliches gebloggt haben und dabei ignorieren, dass es stilistisch nicht so viel hergibt.

von drbierkrug um 13:16h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Dienstag, 28. September 2004

Wenn ich nicht hin und wieder ein Arschloch wäre, hätte ich wahrscheinlich gar keine Charaktereigenschaften.

von drbierkrug um 23:37h| 1 Kommentar |kommentieren | Siehe auch: Gedanken

 



Fix un feddisch
- "So? Der Tag fängt jetzt erst an!"
- "Wegen mir könnte er jetzt auch schon wieder aufhören."

von drbierkrug um 12:20h| 1 Kommentar |kommentieren | Siehe auch: Unsinn

 



Montag, 27. September 2004

Nachdem ich mir das Medley auf kerryrocks.com nun mehrmals angehört habe, muss ich sagen, dass der gute John den Bass ja doch ganz passabel gezupft hat. George hätte das bestimmt nicht so gut hingekriegt. Ich finde, die Amerikaner sollten sich daran bei der Wahl orientieren.

von drbierkrug um 21:57h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Unsinn