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Mittwoch, 1. September 2004
Tätigkeiten
Nach drei Jahren bei einem Lied das Klavier im Hintergrund zum ersten Mal hören.
So tun, als wäre Gewöhnliches ein Naturgesetz
Als der Alltag nach einem Blick auf den Kalender feststellte, dass er sein Fangnetz nach mir auswerfen sollte, kehrte ich zur schlechten Laune zurück.
Dienstag, 31. August 2004
Hunde sterben in heißen Autos
"I love you, I love you, I love you 'cause I have to, I have to."
Verklärte Romantik
Jack versuchte immer, ein kleines Geheimnis um sich zu machen. Er wollte einfach ein bisschen interessanter erscheinen, als er in Wirklichkeit war. Dabei ging er äußerst gerissen vor: häufig machte er irritierende Andeutungen, wenn man ihn jedoch auf selbige ansprach, schwieg er sich aus und grinste. Natürlich reichte das nicht aus, um auf Dauer von einem Geheimnis umgeben zu sein. Deshalb sorgte Jack dafür, dass in seiner Umgebung und in Zusammenhang mit ihm immer wieder merkwürdige Dinge geschahen. Dies trug ihm mit der Zeit den Spitznamen "Paranormalo" ein. Aber nach einer Weile hatte sich seine Umgebung an Merkwürdiges gewöhnt und das Interesse an John ließ nach. Als John merkte, das seine geheimnisvolle Aura schwand, entschloss er sich, bei Nacht und Nebel und ohne vorher jemanden informiert zu haben, auszuwandern. Seine plötzliche Abwesenheit war dann auch tatsächlich Anlass zu großem Rätselraten und großen Sorgen bei allen, die ihn kannten.
John kehrte nie wieder zurück, da er auf seiner spontanen Weltreise am Amazonas-Delta die geheimnisvolle Sara kennenlernte und mit ihr eine Familie gründete. Wo ihre Kinder heute sind, wissen weder Sara und John noch der Rest der Welt.
John kehrte nie wieder zurück, da er auf seiner spontanen Weltreise am Amazonas-Delta die geheimnisvolle Sara kennenlernte und mit ihr eine Familie gründete. Wo ihre Kinder heute sind, wissen weder Sara und John noch der Rest der Welt.
Montag, 30. August 2004
Meinungen zum Tage
1.) Die neue Single von Joss Stone ("You Had Me", if I remember correctly) klingt viel zu sehr nach billigem R'n'B. Immerhin gibts auch ein paar Akkorde Soul-Orgel, aber das bessert auch nichts am schäbigen Songwriting. Leider war nach den ganz famosen "Soul Sessions" etwas anderes als die Hinwendung zum Mainstream nicht zu erwarten.
2.) Wir sollten uns alle viel weniger beeinflussen lassen. Generell.
3.) Es sollte mehr Wert auf Schulsport gelegt werden.
4.) Es wäre nicht schlimm, wenn alle von allen ein bisschen mehr Einsatz erwarten würden. (Wäre für mich kein Problem, das mit dem Erwarten.)
5.) Meinungen gehören mit Eiern beworfen. Zusammenhänge auch. Meta-Ebene erstrecht.
2.) Wir sollten uns alle viel weniger beeinflussen lassen. Generell.
3.) Es sollte mehr Wert auf Schulsport gelegt werden.
4.) Es wäre nicht schlimm, wenn alle von allen ein bisschen mehr Einsatz erwarten würden. (Wäre für mich kein Problem, das mit dem Erwarten.)
5.) Meinungen gehören mit Eiern beworfen. Zusammenhänge auch. Meta-Ebene erstrecht.
Seit 10 Tagen regelmäßig Beiträge
Hugh ist schon ein selten dämlicher Name. Klingt wie "you". Frage: How is you? Oder: How is Hugh? Wer weiß schon sofort, dass der Fragende keinen grammatikalischen Fehler gemacht hat? Und wenn man "Hugh" deutsch ausspricht, wirds noch dämlicher: hu - g - h. Hö. Also ich würde mein Kind nicht Hugh nennen.
Sonntag, 29. August 2004
Unglückliche Wahl - Schrägstrich - Selbstironie
"Neulich im Fernsehen mit einem Ohr gehört, daß ein Schießgewehrverein oder wie solche Baller-Clubs sich nennen, mit einem sehr erheiternden Motto werben soll: 'Schießen lernen - Freunde treffen.' "
Aus den Herzblatt-Geschichten der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung
Aus den Herzblatt-Geschichten der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung
Samstag, 28. August 2004
Aus meiner in 26 Jahren erscheinenden Autobiographie
"[...] Ich wohnte damals in einer 3 1/2 Zimmer Wohnung. Nicht wirklich in der Innenstadt, nicht wirklich außerhalb. Es war keine gute Phase meines Lebens, wie ich mir heute, an die Einrichtung dieser Wohnung zurückdenkend, eingestehen muss. Gelangweiltes durchblättern von IKEA-Katalogen und eine generelle Ablehnung alles "Normalen" hatte mich nach dem Abschluss des Mietvertrages dazu gebracht, allem "Praktischen" abzuschwören. Konkret hieß das: Ich kaufte meine Möbel nicht nach Aussehen und Nutzen, sondern sah eine Übersichtsliste aller IKEA-Artikel im Katalog nach lustigen Namen durch. So kam ich zu einem Schrank aus der Reihe "Holger" und allerlei anderem Krempel zum Bewohnen. Natürlich baute ich nicht alles ordnungsgemäß zusammen, ich wollte ja nicht schön/praktisch wohnen. Ein Einzelteil des Bettes, das mir verzichtbar erschien, nagelte ich an die Wand, versah es mit Farbe und betrachtete es als Kunst. Ich kaufte mir ein paar würfelförmige gepolsterte Sitzhocker und legte sie mir wo es ging in den Weg. Wollte ich von der Couch ("Ingo"), die übrigens in der Küche stand, ins Bad, musste ich immer erst einen komplizierten Slalomparcours zwischen den Hockern hindurch absolvieren. Überhaupt versuchte ich mir das Wohnen immer wieder künstlich zu erschweren, indem ich in regelmäßigen Abständen die Anordnung der Möbelstücke veränderte. Um jeden Preis wollte ich so etwas wie "Gewöhnung" verhindern. Ich ging sogar so weit, ein obskures Flachbildfernsehgerät zu erstehen, das bei jedem Einschalten die Programmreihenfolge völlig willkürlich neu erstellte (ein Fehler, der vom Hersteller als völlig unerklärlich bezeichnet wurde, mir aber sehr entgegen kam, sowohl weil er das Fernsehgerät sehr unpraktisch, als auch bei ebay sehr billig machte). So war die Sendersuche jeden Tag ein neues Vergnügen. Wie ich auf die Idee kam, den Flachbildfernseher an der Außenseite der Badezimmertür anzubringen, weiß ich nicht mehr. Doch ich erinnere mich noch, dass ich den Fernseher später beinahe wieder an einem anderen Ort angebracht hätte. An der Tür erschien er mir zunächst zu praktisch, weil man ihn so von jedem Ort im Wohnzimmer sehen konnte, wenn man denn die Tür entsprechend kippte. Ich entschloss mich letztlich aber doch, den Fernseher an der Tür zu lassen, vor allem, weil er bei Videoabenden mit Freunden immer wieder für Irritationen und Erheiterung sorgte. Wollte ein Gast nämlich während einem Film auf die Toilette, zwang er alle anderen dazu, von Couch "Ingo" auf Couch "Ekeskog" umzusiedeln (es sei denn, er war bereit, die Tür offenzulassen). Generell fand eher selten ein Videoabend bei mir statt. Überhaupt: meine Freunde reagierten nicht so begeistert auf meine Wohnung. Die meisten nannten mich "Spinner" und lachten. Meine Eltern nannten mich auch "Spinner", lachten dabei aber nicht.
War schon lustig, damals. [...]"
War schon lustig, damals. [...]"
Ich mag den Klang dieses Tages nicht.
Freitag, 27. August 2004
Zetteldämon (...möchtegern)
Ich werde das Gefühl nicht los, dass mein ganzes Leben auf einem Haufen kleiner gelber Zettel festgehalten ist. Gelbe Zettel, die auf meinem (äußerst unaufgeräumtem) Schreibtisch herumfahren oder sich in meinem Geldbeutel an 5-Euro-Scheine schmiegen. Auf denen ich meine raren Ideen zu Texten und Geschichten, die mir zumeist am Anfang genial, mit der Zeit aber ziemlich unnötig erschienen, festgehalten habe. Natürlich ist das ziemlicher Unsinn. Das mit dem "Leben festgehalten". Zum Glück besteht mein Leben noch aus etwas anderem als Skizzen für meinen "großen Roman" oder mein Blog. Aber diese gelben kleinen Zettel machen mich schon nervös. Vor allem wenn ich durch Zufall einen Blick auf ein mehrere Wochen altes Exemplar werfe. Dann verstehe ich nämlich nur noch selten, was die Notiz zu bedeuten hatte. Und habe das Gefühl, dass der Wahnsinn schon seit geraumer Zeit bei mir mit Samthandschuhen anklopft. Kostprobe aus einem kleinen gelben ziemlich ausgebleichten Zettel (Alter ca. vier Wochen): "...radebrechte er aufs Geratewohl". Mittlerweile würde ich wohl "radebrach" schreiben, trotzdem habe ich nur eine dunkle Erinnerung daran, dieses Fragment aufgeschrieben zu haben. Auch die Entstehung ist mir schleierhaft.
Vielleicht scanne ich diese gelben Zettel irgendwann alle ein und veröffentliche sie hier. Das wäre eine gute Möglichkeit, mich von einem Haufen nicht umgesetzter Ideen zu trennen. Vielleicht lasse ich es auch bleiben.
Wer mir eine Pointe zu diesem Text weiß, darf sie gerne in die Kommentare schreiben. Ich persönlich brauche keine.
Vielleicht scanne ich diese gelben Zettel irgendwann alle ein und veröffentliche sie hier. Das wäre eine gute Möglichkeit, mich von einem Haufen nicht umgesetzter Ideen zu trennen. Vielleicht lasse ich es auch bleiben.
Wer mir eine Pointe zu diesem Text weiß, darf sie gerne in die Kommentare schreiben. Ich persönlich brauche keine.
Olympische Freuden
- Wenn Gerd Rubenbauer "Trials" sagt
- Wenn eine Athletin als "25 Jahre jung" und "1,49 Meter groß" bezeichnet wird
- Wenn Michi Steinbrecher seine Locken schüttelt
- Wenn eine Athletin als "25 Jahre jung" und "1,49 Meter groß" bezeichnet wird
- Wenn Michi Steinbrecher seine Locken schüttelt
Donnerstag, 26. August 2004
Was...
...geht denn heute dauernd das Telefon?
It's always better on holiday
Was freue ich mich schon auf das 200-Meter-Finale mit Tobias Unger. Nicht ausschließlich aus Patriotismus drücke ich ihm die Daumen. Ich mag den Kerl, weil er ein absoluter Exot im Sprinterfeld ist. Zwischen all den muskelbepackten Vertretern von den Vereinigten Staaten bis Jamaika wird ein vergleichsweise schmaler Mann mit unheimlich sympathischem schwäbischem Akzent stehen. Was werde ich mich freuen, wenn Norbert König ihn nach dem Gewinn der Goldmedaille interviewen wird - die Realisten, die seine Aussichten äußerst gering einschätzen, mögen bitte schweigen.
Mittwoch, 25. August 2004
Komischer Beitrag
Wenn sich Menschen früher komisch verhalten haben, dann stand häufig sofort ein vernichtendes Urteil fest: "von Dämonen besessen". Es ist geradezu ein Treppenwitz der Menschheitsgeschichte, dass in einer Zeit wie der unseren, in der sich besonders viele Menschen komisch verhalten, der Glaube an so etwas wie Dämonen fast völlig zum Erliegen gekommen ist. Heute regiert Wissenschafts- und Vernunftgläubigkeit. Dass ich selbige weitaus weniger romantisch finde, wollte ich hiermit kundtun.
Nebenbei: Wer telefoniert, hört auch Stimmen.
Nebenbei: Wer telefoniert, hört auch Stimmen.
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