Donnerstag, 18. März 2004

Alltagslyrik? Vielleicht?
"Da drüben schlummert ein Videoband und harrt seiner Betrachtung."

von drbierkrug um 21:20h| 0 Kommentare |kommentieren

 



Some Kind Of Wonderful
Das erste Mal traf ich den Frühling vor etwas mehr als zwei Jahren. Es war der Dezember 2001 und er machte gerade Urlaub an der Côte d’Azur. Ich auch. Wir trafen uns im Supermarkt und ich half ihm beim Versuch, sich mit einer Käseverkäuferin zu verständigen. Wir waren uns sofort sympathisch und als wir feststellten, dass wir im selben Hotel auf dem selben Stockwerk wohnten, beschlossen wir, uns noch am selben Abend in der Bar zu treffen.

Tatsächlich trafen wir uns denn auch an selbigem Abend in der Bar. Wir hatten beide unsere Freundinnen mitgebracht (sowohl der Frühling als auch ich haben uns übrigens in der Zwischenzeit von ihnen getrennt). Es wurde eine äußerst lustige Runde, die für alle Beteiligten in einen starken Kater am nächsten Morgen mündete. Den Rest des Urlaubs unternahmen der Frühling, unsere Freundinnen und ich noch häufiger gemeinsame Ausflüge, darunter eine Radtour.

Trotz seines sprunghaften Charakters und seines übertriebenen Glaubens an die Romantik sind der Frühling und ich sehr gute Freunde geworden. Wir haben uns auch nach dem Urlaub noch häufiger getroffen und planen schon einen gemeinsamen Sommerurlaub für dieses Jahr.

von drbierkrug um 17:31h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Geschichten

 



Teilerkenntnis
Wahrscheinlich ist das Déjà-Vu nur die intellektuellere Variante des "Ich hab es ja schon immer gewusst!".

von drbierkrug um 17:23h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Gedanken

 



Dienstag, 16. März 2004

"Wunderbar, wie einfülsam Sie sind."
Die Kekse haben auch nicht immer recht.

von drbierkrug um 23:14h| 0 Kommentare |kommentieren

 



Sonntag, 14. März 2004

Für Fernwehgeplagte
Die Bildergallerie der Hubblesite

Wirklich schade, dass sie das Ding nicht mehr weiterbetreiben wollen. Allein für die Hintergrundbilder hätte es sich gelohnt.


 



Ein kleines gehirninternes Rollenspiel beim Lesen
BUCHTEXT: D'you ever read Voices from the shadows? Soul magazine? Brilliant. Steve Davis...

MEINE GEDANKEN: Das ist doch der Snookerspieler. Ach quatsch. Ich kann ja so albern sein. Da ist jetzt bestimmt nicht der selbe Steve Davis gemeint.

BUCHTEXT: ...owns it, you know. The snooker player.

MEINE GEDANKEN: Hihi, wie unglaublich lustig. Das muss ich sofort in mein Blog schreiben!

von drbierkrug um 22:04h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Gedanken

 



DiaMat
Ein Problem, das nicht als solches erkannt wird, existiert genausowenig, wie eine unerträgliche Situation, die schon längere Zeit andauert.

von drbierkrug um 14:17h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Gedanken

 



Fünf Maronen
Das Lied hieß „This Love“. Als ich es zum ersten Mal hörte, war mein Herz sogleich verloren. Dieser sanfte instrumentale Beginn, dieser Groove, diese Stimme, dieser Refrain: mit einem Mal war ich in einer Welt voller roter herzförmiger Seifenblasen, die rundherum um mich aufstiegen. Ohne Zweifel, ich war endlich wieder einmal bereit, mich zu verlieben.

Schon am nächsten Vormittag schien es soweit zu sein. Ich hatte gerade den Einführungsvortrag zu unserem Seminar gehört und stand mit einigen Kollegen um das Buffet. Natürlich ging mir die Melodie von „This Love“ nicht aus dem Kopf – ich summte leise vor mich hin und wippte ein wenig mit dem Fuß.
Plötzlich trat mich jemand in den Hintern. Es war ein freundschaftlicher Tritt. Ein Entschuldigung-Aber-Es-Bot-Sich-Gerade-An-Weil-Du-Mir-Den-Rücken-Zugewand-Hattest-Tritt. Eigentlich treten mich so nur Leute in den Hintern, die mich besser kennen. Ich drehte mich um, und brauchte mindestens fünf Sekunden, um die Treterin zu erkennen.
Es war Petra, eine Freundin einer Freundin. Sie begrüßte mich freundlich und wir wechselten ein paar Worte, bevor sie zu einer Kollegin weiterging. Meine Begegnungen mit Petra waren immer sehr merkwürdig gewesen: Während sie sich genau an mich zu erinnern schien, wusste ich nur mit 50 prozentiger Wahrscheinlichkeit ihren Namen zu nennen. Ich hatte sie etwa zwei Jahre zuvor auf einer Party kennen gelernt. Vor drei Monaten hatte ich sie auf einer anderen Party wiedergesehen. Obwohl sie mich damals überschwänglich begrüßte und die ganze Zeit mit mir redete, konnte ich einfach nicht bestimmen, woher sie mich denn so gut kannte. Schon damals hatte sie mich so behandelt, als träfen wir uns täglich und ich fühlte mich mit dem Tritt in den Hintern in fataler Weise an damals erinnert.

„This Love“? Nein. Wirklich nicht.

Ich sollte erst einen Tag später die Frau meines Lebens kennen lernen.

von drbierkrug um 01:17h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Geschichten

 



Donnerstag, 11. März 2004

Bäckchen
Ich saß mit einem Starbucks White Chocolate Mokka mit viel Sahne in der rechten und der Büchereiausgabe von Nick Hornbys „High Fidelity“ in der linken Hand im Bus und fuhr zur Schule. Am Bahnhof stiegen zwei Männer ein. Einer setzte sich neben mich, der andere blieb im Zwischengang stehen. Als der Bus weiterfuhr, begann der neben mir sitzende Mann ein Gespräch mit mir. Er trug eine Mütze, hatte einen Schnauzbart und, soweit ich dies beurteilen konnte, längere Haare. Sein Atem stank schrecklich nach Zigaretten, betrunken war er aber nicht. „Mein Junge, du hast da was Rotes.“ Ich merkte sogleich, dass er meine Backen meinte, die, vermutlich genetisch bedingt, sich schon immer durch eine außergewöhnliche Röte auszeichneten. „Das ist normal, meine Backen sind immer rot.“ Der Mann schaute zu seinem Begleiter, einem bierbäuchigen Lederjackenträger mit Ring in der Nase. „Kommt wahrscheinlich von draußen, wo es noch so kalt ist.“ Der Bierbauch nickte: „Könnte aber auch eine Durchblutungsstörung sein. Junge, du solltest mal zum Arzt gehen.“ Mit einem freundlichen Lächeln verneinte ich diesen Vorschlag: „Das war schon immer so, da muss ich nicht zum Arzt.“ Schnauzbart lächelte freundlich zurück. „Steht dir aber gut, steht dir wirklich gut. Kein Bartwuchs aber dafür rote Backen! Haha!“ Bierbauch stimmte sofort in das schallende Gelächter des Schnauzbartes mit ein. Ich lachte auch mit. „Entschuldigung, Junge. War nicht böse gemeint. Ich bin halt ein Zyniker, ein Sarkast. Ein Ironiker.“ Schnauzbart hätte sich aber gar nicht entschuldigen brauchen, schließlich verstand ich ja den Spaß.
Eine Haltestelle weiter verließ ich die beiden. Schnauzbart war gerade dabei, einer Kindergärtnerin seine Meinung zur staatlich viel zu gering finanzierten Kinderbetreuung kundzutun.

von drbierkrug um 19:21h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Geschichten

 



Mittwoch, 10. März 2004

Gespräche mit einer guten Freundin Neurose
"Geh mir weg mit deiner Sinnkrise! Ich habe jetzt keinen Nerv dafür. Lass mich doch einmal zufrieden sein, jetzt wo ich mein Leben einmal ein bisschen im Griff habe. Steck mich jetzt bloß nicht mit deinen Zweifeln an. Ich bin sehr zufrieden. Du suchst doch wieder einmal nur nach Aufmerksamkeit. Aber ich ignoriere dich. Ha!"

von drbierkrug um 17:01h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Psychologie

 



Wider den Dualismus
"Gibt es ein Leben nach dem Jenseits?"

von drbierkrug um 16:49h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Gedanken

 



Sonntag, 7. März 2004

Der ist wahrlich nicht aus Pappe!
Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich will nicht verhehlen, dass ich es als eine der größten mir je Zuteil gewordenen Ehren empfinde, hier zu dieser Veranstaltung eingeladen worden zu sein. Ein noch größere Ehre ist es mir aber, heute Abend eine Laudatio auf einen meiner treuesten Weggefährten zu halten. Auf den Freund und Feind eines jeden Schriftstellers: Das Leere Papier. Wir alle kennen es, wenn es uns in hundertfacher Ausführung aus der Verpackung entgegenstrahlt. Egal ob völlig unbedruckt, kariert, liniert, diniert oder virtuell als neues Dokument auf dem Computerbildschirm, vom Leeren Papier, besonders liebevoll auch „Leeres Blatt Papier“ genannt, geht eine ungeheure Unschuld aus. Unzweifelhaft ist es die wahre Muse der Dichter dieser Welt. Durch seine völlige Unbeschriebenheit eröffnete es ihnen erst die schöpferische Freiheit, den freien Fluss der Inspiration, aus der große Literatur gemacht ist. Seine Variabilität, seine Fähigkeit, zu allem zu werden, was dem Menschen vorschwebt, sie ist es, die Das Leere Papier so besonders macht.
Sehr geehrte Damen und Herren, natürlich will ich an dieser Stelle nicht verschweigen, dass Das Leere Papier lange Zeit keinen allzu guten Ruf genoss. Es ist noch gar nicht lange her, da gehörte auch ich zu jenen, die es für seine völlige Leere verfluchten. Natürlich verkannte ich dabei die Tatsachen, indem ich meinen Selbsthass, den ich für meine Schreibunfähigkeit empfand, auf Das Leere Papier projizierte. Es hat mich viel Zeit und Altersweisheit gekostet, dies zu erkennen. Heute zähle ich mich zu den größten Fans des Leeren Papiers. Doch genug von mir.
Das Leere Papier wird von vielen Menschen vergöttert für seine ungeheure Erotik. In diesem Sinne, Meine Damen, meine Herren, begrüßen Sie mit mir das Sexsymbol unserer Zeit. Einen herzlichen Applaus: der Preisträger fürs Lebenswerk, Das Leere Papier.

von drbierkrug um 12:33h| 0 Kommentare |kommentieren

 



Samstag, 6. März 2004

Skurrilitäten des Alltags

Ich lache mich tot!

Die meistverkaufte Single der Welt:

Elton John - Candle In The Wind

Jetzt für nur sagenhafte 0,25 € pro Stück


oder


5 Stück 1,00 €

Sie können mit 5 Stück nichts anfangen!!!

Nutzen Sie die Hüllen für ihre selbstgebrannten CD's!!!

von drbierkrug um 13:22h| 0 Kommentare |kommentieren

 



Freitag, 5. März 2004

People Of Hong Kong
Ich lief an einem Straßenmusiker vorbei. Es war der bärtige grauhaarige Typ mit der Gitarre. Nach 20 Metern drehte ich um, lief zurück und legte ihm einen halben Euro auf seine Gitarrentasche, auf welcher sich die Spenden der Passanten sammelten. Da ich nicht wollte, dass das Geld neben der Tasche landet, beugte ich mich hinunter. Erst als ich weiterging und das Geld schon auf der Tasche lag, wurde mir bewusst, dass ich mich gerade vor dem Straßenmusiker verneigt hatte. Der Gedanke gefiel mir.

von drbierkrug um 10:34h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Geschichten