Mittwoch, 3. Februar 2010
Eine der Marx-Engelschen Grundthesen war ja, dass im Zuge der Industrialisierung eine Entfremdung des Arbeiters von seiner Arbeit stattfinde. Vor allem die Arbeitsteilung sei es, die den Arbeiter an der Sinnhaftigkeit seines Tuns und damit an der Sinnhaftigkeit seiner Existenz zweifeln lasse.
Mir scheint, dass Marx-Engels ihre Behauptung zumindest abgewandelt hätten, wenn sie damals schon vom Postindustrialismus gehört hätten. Jener zeichnet sich ja bekanntlich dadurch aus, dass ehemaliges Industriegelände umfunktioniert wird, häufig zur Beherbergung von Kultureinrichtungen. Und Kultureinrichtungen sind es ja bekanntlich auch, die den sinnlosesten und -entleertesten Berufszweig aller Zeiten hervorgebracht haben: den des Museumswärters.
Solche und ähnliche Gedanken machte ich mir, als ich eben eine Photographieausstellung in einem alten Hafengebäude in Mainz anschaute und dabei - als einziger Besucher - meinen persönlichen Museumswärter hatte, der mich stets im Blick behielt, um die große Gefahr abzuwenden, dass ich einen der Abzüge mopsen könnte.
Mir scheint, dass Marx-Engels ihre Behauptung zumindest abgewandelt hätten, wenn sie damals schon vom Postindustrialismus gehört hätten. Jener zeichnet sich ja bekanntlich dadurch aus, dass ehemaliges Industriegelände umfunktioniert wird, häufig zur Beherbergung von Kultureinrichtungen. Und Kultureinrichtungen sind es ja bekanntlich auch, die den sinnlosesten und -entleertesten Berufszweig aller Zeiten hervorgebracht haben: den des Museumswärters.
Solche und ähnliche Gedanken machte ich mir, als ich eben eine Photographieausstellung in einem alten Hafengebäude in Mainz anschaute und dabei - als einziger Besucher - meinen persönlichen Museumswärter hatte, der mich stets im Blick behielt, um die große Gefahr abzuwenden, dass ich einen der Abzüge mopsen könnte.
Freitag, 4. April 2008
Gerade: Eifersüchtig auf mein früheres Ich.
Sonntag, 24. Februar 2008
In Zukunft: Öfter mal in München sein.
Sonntag, 17. Februar 2008
Handschrift 2.0
Seit Tagen und Wochen schaue ich nur noch auf Bildschirme. Ich sitze mittlerweile so viel am Computer, zugegebenermaßen nicht nur der Arbeit wegen, dass ich jetzt wieder angefangen habe, vermehrt mit einem Kugelschreiber auf Papier zu schreiben. Es ist ein höchst befreiendes Gefühl. Mal kein Flimmern, keine bequeme Vergänglichkeit. Sondern physische Aktivität, dauerhafte Veränderung eines Stückes Papier. Ich glaube, das könnte das nächste große Ding werden.
Freitag, 11. Januar 2008
Vielleicht sollte ich The Next Uri Geller werden: Ich kann Löffel so verbiegen, dass sie weiterhin ganz normal aussehen.
Dienstag, 1. Januar 2008
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Zu jeder neuen Silvesternacht frage ich mich, warum eigentlich.
Freitag, 23. November 2007
"Mika Häkkinen" macht jetzt Werbung für den "Hermes Versand". Im Hintergrund läuft ein Lied von den "Kaiser Chiefs". Ich "verstehe" "diese Welt" einfach "nicht".
Mittwoch, 21. November 2007
Es ist noch lange kein Masochist, wer sonntags seinen Kaktus küsst.
Donnerstag, 25. Oktober 2007
Heute mal wieder so einen Moment der hochgradigen Verwunderung über all diese Lebensläufe gehabt, die hier so vor sich hinlaufen. Immer dieses hingestolpert Zufällige, das furchtbar ungewollt wirkt. Dann gleich sicher gewesen, auch einmal einen Lebenslauf haben zu werden, der mehr seltsam denn erklärbar sein wird. Festgestellt, dass es schon längst so ist. Irgendwie unangenehm, auch nur ein "Kunde der Zeit" zu sein, wie das bei Funny van Dannen heißt.
Mittwoch, 17. Oktober 2007
Diskurspraxis
Um jetzt - endlich einmal - ein schlagendes Argument in dem Luxusstreit vorzulegen, den ich nun schon mit mehreren Leutchen wenig zielorientiert geführt habe. Nämlich, ob deutsche oder englische zeitgenössische Romane schöner gebunden und mit dem schöneren Schriftbild ausgestattet sind. Werde ich absofort, ohne das genauer geprüft zu haben, aber mit der Legitimation der als richtig gefühlten nichtrepräsentativen Beobachtung, behaupten, dass es unter den englischen ja wenigstens keine Frauenbücher gibt, auf deren Deckeln vor einem blauem Himmel ein schnuffiger Gegenstand (roter Ball, Regenschirm, Sommerkleid) schwebt. Und dass das ja auch schon einmal etwas wert sei, auch wenn diese Bücher ob ihres vakuumhaften Inhalts eigentlich jedes auf sie gestützte Argument wie ein bemühtes aber nicht gekonntes Soufflé einstürzen lassen.
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