Freitag, 6. Oktober 2006
Tausend tolle Tage
Nachträglich alles Gute zur tausendsten Geburtsstunde, liebes Blog.
Montag, 2. Oktober 2006
Der Herbst ist da
Eine Kindheitserinnerung, die sich mir unerklärlicherweise bis heute erhalten hat, ist folgende: Es waren Pfingstferien, ich war vielleicht neun, vielleicht elf Jahre alt, als ich mit meinen Eltern und meinem Bruder in den Urlaub nach Italien fuhr. Wir durchquerten die Schweiz und hörten dabei - vielleicht, um meinen Bruder und mich ruhig zu stellen - einen schweizerischen Radiosender. Ich war schwer fasziniert von all den knarzenden und raschelnden Geräuschen, die die schweizerischen Stimmen beim Sprechen verursachten, und lauschte gebannt. Da lief ein Bericht über einen "Lachkursus" ("Lachgchurchsus") in einer schweizerischen Stadt - mag es Bern, mag es Zürich gewesen sein? -, der von einem indischen Guru ("Churu") veranstaltet wurde. Das besondere daran war, dass dieser Guru die "Kunst des grundlosen Lachens" weitergeben wollte. Und so hörte man im Hintergrund, während die Sprecherin oder der Guru über die Ansteckung mit Lachen, das Gruppenerlebnis des Gelächters und die Gesundheitsförderung durch Lachen dozierten, immerzu künstliches, hochkomisches Gelächter.
Damals verstand ich nicht, warum man grundlos lachen sollte. Als Kind findet man ja noch alles lustig und kommt aus dem Lachen, abgesehen von kurzen Raufpausen - gar nicht mehr heraus. Das ändert sich irgendwann, vermutlich weil man mit dem Alter mehr nachdenkt und denken bekanntlich traurig macht. Dank des Denkens verstehe ich heute immerhin den Wert des grundlosen Lachens: Denn sobald die Welt grau und trostlos wird, alles keinen Sinn mehr hat und mich nichts von den 18 Millionen Fehlern ablenken kann, die ich in den letzten Monaten gemacht habe, erinnere ich mich ans grundlose Gelächter der Schweizer. Zu einem Schmunzeln reicht das immer. Und das ist immerhin ein Anfang.
Damals verstand ich nicht, warum man grundlos lachen sollte. Als Kind findet man ja noch alles lustig und kommt aus dem Lachen, abgesehen von kurzen Raufpausen - gar nicht mehr heraus. Das ändert sich irgendwann, vermutlich weil man mit dem Alter mehr nachdenkt und denken bekanntlich traurig macht. Dank des Denkens verstehe ich heute immerhin den Wert des grundlosen Lachens: Denn sobald die Welt grau und trostlos wird, alles keinen Sinn mehr hat und mich nichts von den 18 Millionen Fehlern ablenken kann, die ich in den letzten Monaten gemacht habe, erinnere ich mich ans grundlose Gelächter der Schweizer. Zu einem Schmunzeln reicht das immer. Und das ist immerhin ein Anfang.
Mittwoch, 27. September 2006
Lächle
Wirklich über etwas freuen kann ich mir nur dann, wenn ich es nicht erwartet habe. Was ich dagegen gewissermaßen auf meinem Hoffnungskonto schon gutgeschrieben habe, kann mich, wenn es tatsächlich eintritt, kaum noch glücklich machen. Nur umgekehrt kann mich der Nichteintritt nur noch maßlos enttäuschen. Wie hieß es so schön in einer Monk-Folge neulich: "Die Hoffnung ist das Schlimmste." Was auch immer das über meine Persönlichkeit aussagen mag, es stimmt wohl.
Heute erhielt ich eine Mail: "Ihre Bestellung wurde versandt" stand im Betreff, was mich höchst überraschte, konnte ich mich einer Bestellung doch gar nicht entsinnen. Es stellte sich dann heraus, dass es eine vier Monate alte Vorbestellung war, die ich vollkommen vergessen hatte. Habe mich daraufhin gefreut wie ein Schneekönig.
Heute erhielt ich eine Mail: "Ihre Bestellung wurde versandt" stand im Betreff, was mich höchst überraschte, konnte ich mich einer Bestellung doch gar nicht entsinnen. Es stellte sich dann heraus, dass es eine vier Monate alte Vorbestellung war, die ich vollkommen vergessen hatte. Habe mich daraufhin gefreut wie ein Schneekönig.
Sonntag, 24. September 2006
Neulich sagte mein Bruder
"Der arme Hannibal. Immer wird er auf seine Elefanten reduziert."
Sonntag, 10. September 2006
Traumzapping
Eben das großartige Meer zwischen Traum und Wirklichkeit bereist. Erstes Mal aufgewacht, Blick auf den Wecker, geht noch, an dies und das gedacht, eingeschlafen und von diesem und dem geträumt. Zweites Mal aufgewacht, Wecker sagt fünf Minuten später, an solches und anderes gedacht, von solchem und anderem geträumt. Angenehmerweise nicht unterscheiden können, was noch bloßer Gedanke und was schon Traum ist.
So ging das eine Stunde lang, manchmal kehrten die Gedanken und Träume auch wieder. Dann "Genug!" gedacht und "Das Sonntagmorgenprogramm war ja noch nie was." und aufgestanden.
So ging das eine Stunde lang, manchmal kehrten die Gedanken und Träume auch wieder. Dann "Genug!" gedacht und "Das Sonntagmorgenprogramm war ja noch nie was." und aufgestanden.
Dienstag, 5. September 2006
Das Leben der Studenten
Um 11 Uhr früh direkt nach Aufstehen ein halbes Hähnchen. Wie kann man nur?
Sonntag, 27. August 2006
Eben in der Zeitung statt richtigerweise "Günter Grass" fälschlicherweise "Gilmore Girls" gelesen. Daraufhin die Brille geputzt und mich der Realität so nahe gefühlt wie selten.
Mittwoch, 16. August 2006
Wer auch immer gestern neben dem Kinosaal auf die Idee kam, ein wenig handwerklich tätig zu werden und Löcher in die Wand zu bohren: ES STÖRT!
Sonntag, 13. August 2006
Womit früher immer die Nachrichten anfingen
Am Freitag fuhren S. und ich nach Bonn, um uns die Guggenheim Collection anzuguggen anzuschauen, die in der dortigen Kunst- und Ausstellungshalle gastiert.
Zunächst einmal: Eine schönere Zugstrecke als die von Wiesbaden bzw. Mainz nach Bonn gibt es nicht. Wahrscheinlich auf der ganzen Welt nicht und wenn doch, dann höchstens in Neuseeland, über dessen Fjordlandschaften Douglas Adams einmal schrieb, dass man bei ihrem Anblick sofort in spontanen Applaus ausbrechen möchte. Äh, aber so viele tausend Kilometer wollte ich mich ja gar nicht von hier entfernen.
Das mittlere Rheintal also, wie ich von S. erfuhr übrigens ein Weltkulturerbe, und deshalb auch streng unbebrückt, ist jedenfalls wunderschön. Selbst die vielen Burgruinen vermögen nicht, es kitschig ausschauen zu lassen. Nur der Anblick des Loreleyfelsens störte mich ein wenig, musste ich mich dabei doch arg zusammennehmen, um nicht ein sinnfreies "Ich weiß nicht, was soll es bedeuten..." zu schmettern, was ich unseren Mitreisenden eher nicht zumuten wollte. Doch genug von der Landschaft.
S. und ich haben nämlich übrigens das bemerkenswerte Talent, ziemlich unsinniges Verhalten an den Tag zu legen. So ließen wir uns auch diesmal die günstige Gelegenheit zum Bescheuertsein nicht entgehen: Kaum waren wir dem Bonner Bahnhof entsprungen, beschlossen wir, dass ein winzig kurzer Blick auf den Stadtplan schon genügt haben müsse und wir ganz sicher nur nach links und dann den Schienen entlang müssten. Erst als wir eine Stunde später durch ein trauriges und weitestgehend lebloses Gewerbegebiet stiefelten, sahen wir unseren Irrtum ein (rechts entlang den Schienen wäre richtig gewesen) und überließen dem Bus die weitere Wegfindung. Was denn auch bedeutend besser funktionierte.
So besuchten wir also tatsächlich irgendwann auch noch die Ausstellung. Was sich unbedingt gelohnt hat. Zum Beispiel wegen Picassos "Frau mit gelbem Haar" oder Beckmanns "Gesellschaft Paris", einem Bild, das wahnsinnig dazu anregt, sich eine misanthropische Geschichte dafür auszudenken. Oder wegen Franz Marcs eingebildeter "Gelber Kuh". Oder vielen anderen. Einen Besuch können wir jedenfalls wärmstens empfehlen.
Auf dem Rückweg schlenderten S. und ich noch spontan am Kanzleramt vorbei. Dabei verzichteten wir darauf, am Zaun zu rütteln und zu rufen, dass wir dort rein wollen. Denn heute beherbergt das Gebäude das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, was uns als selbstbewussten Machtpolitikern doch eine Nummer zu klein wäre. Unter Außenminister würden wir wohl gar nicht erst anfangen, auch wenn wir dann ins weit weniger schnucklige Berlin müssten. Das hat ja eigentlich außer dem deutschen Guggenheim auch nicht viel mehr zu bieten als das schöne Bonn.
Zunächst einmal: Eine schönere Zugstrecke als die von Wiesbaden bzw. Mainz nach Bonn gibt es nicht. Wahrscheinlich auf der ganzen Welt nicht und wenn doch, dann höchstens in Neuseeland, über dessen Fjordlandschaften Douglas Adams einmal schrieb, dass man bei ihrem Anblick sofort in spontanen Applaus ausbrechen möchte. Äh, aber so viele tausend Kilometer wollte ich mich ja gar nicht von hier entfernen.
Das mittlere Rheintal also, wie ich von S. erfuhr übrigens ein Weltkulturerbe, und deshalb auch streng unbebrückt, ist jedenfalls wunderschön. Selbst die vielen Burgruinen vermögen nicht, es kitschig ausschauen zu lassen. Nur der Anblick des Loreleyfelsens störte mich ein wenig, musste ich mich dabei doch arg zusammennehmen, um nicht ein sinnfreies "Ich weiß nicht, was soll es bedeuten..." zu schmettern, was ich unseren Mitreisenden eher nicht zumuten wollte. Doch genug von der Landschaft.
S. und ich haben nämlich übrigens das bemerkenswerte Talent, ziemlich unsinniges Verhalten an den Tag zu legen. So ließen wir uns auch diesmal die günstige Gelegenheit zum Bescheuertsein nicht entgehen: Kaum waren wir dem Bonner Bahnhof entsprungen, beschlossen wir, dass ein winzig kurzer Blick auf den Stadtplan schon genügt haben müsse und wir ganz sicher nur nach links und dann den Schienen entlang müssten. Erst als wir eine Stunde später durch ein trauriges und weitestgehend lebloses Gewerbegebiet stiefelten, sahen wir unseren Irrtum ein (rechts entlang den Schienen wäre richtig gewesen) und überließen dem Bus die weitere Wegfindung. Was denn auch bedeutend besser funktionierte.
So besuchten wir also tatsächlich irgendwann auch noch die Ausstellung. Was sich unbedingt gelohnt hat. Zum Beispiel wegen Picassos "Frau mit gelbem Haar" oder Beckmanns "Gesellschaft Paris", einem Bild, das wahnsinnig dazu anregt, sich eine misanthropische Geschichte dafür auszudenken. Oder wegen Franz Marcs eingebildeter "Gelber Kuh". Oder vielen anderen. Einen Besuch können wir jedenfalls wärmstens empfehlen.
Auf dem Rückweg schlenderten S. und ich noch spontan am Kanzleramt vorbei. Dabei verzichteten wir darauf, am Zaun zu rütteln und zu rufen, dass wir dort rein wollen. Denn heute beherbergt das Gebäude das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, was uns als selbstbewussten Machtpolitikern doch eine Nummer zu klein wäre. Unter Außenminister würden wir wohl gar nicht erst anfangen, auch wenn wir dann ins weit weniger schnucklige Berlin müssten. Das hat ja eigentlich außer dem deutschen Guggenheim auch nicht viel mehr zu bieten als das schöne Bonn.
Dienstag, 8. August 2006
Rückenlehne from hell
Mein Schreibtischstuhl ist eine Erfindung des Teufels, denn er ist absolut müdigkeitsuntauglich. Das liegt daran, dass die Verstellung des Neigungswinkels der Rückenlehne nicht mehr richtig funktioniert. Zwar kann ich die Lehne noch einstellen, jedoch erfüllt sie dann nicht mehr die schon ihrem Namen eingeschriebene Funktion. Denn immer, wenn ich mich aus Sauerstoffmangel so richtig recken und strecken und dabei "Huggg, uuuääääh, gäähn!" sagen will, mich also kurzgesagt angestrengt an die Rückenlehne lehnen will, kracht diese nach hinten durch und es haut mich überraschend zurück, so dass die zuvor minutiös vorgenommene Rückenlehneeinstellung hinfällig ist. Und ich völlig verstört und verstreckt im Schreibtischstuhl hänge. Scheißding!
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