Sonntag, 13. März 2005

Metapher in Echt
Ich war heute bei S., wir haben Mathe gelernt. Auf ihrem Schreibtisch steht ein Bild von ihr und ihrem Freund. Die beiden küssen sich auf diesem Bild. Es ist ein Bild, dass ich nicht unbedingt sehen will. Normalerweise hätte ich es auch nicht sehen müssen, jedenfalls nicht oft, ich hätte es bestimmt ignorieren können. "Hätte" heißt natürlich "konnte nicht". Das Bild stand nämlich auf einer wirklich nervigen Unterlage, die bei jeder geringsten, zum Beispiel durch Schreiben verursachten Bewegung des Tisches ein Wackeln und damit ein Geräusch auslöste. So dass sich mir das Bild beständig in Erinnerung rief.

Dass man ein Bild nicht sehen will, das ist das eine. Dass es sich zwanghaft in Erinnerung ruft, das andere.

von drbierkrug um 20:23h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Donnerstag, 10. März 2005

Ein Verkäufer kann mir ruhig alles erzählen. Wirklich. Nur den Hinweis darauf, dass das letzte Exemplar des von mir gewünschte Produkt "vor fünf Minuten" verkauft wurde, den sollte er unterlassen.

von drbierkrug um 15:35h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Montag, 7. März 2005

Alexithymie
Der Spiegel berichtet über Gefühlskälte, auch Alexithymie genannt. Habe mich weitgehend wiedererkannt.

Es hätte mir das Herz gebrochen, wenn ich denn eines hätte.

von drbierkrug um 21:57h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Freitag, 4. März 2005

Diagnose
Fieber, Kopfschmerzen, Halsweh, Brille schief. Unrast, nichts als Unrast. Bäh.

von drbierkrug um 19:36h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Dienstag, 22. Februar 2005

Ich würde jetzt gerne einem Antidepressiva begegnen.

von drbierkrug um 16:40h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Samstag, 19. Februar 2005

Ungewöhnliches Verhalten
S. ruft mich normalerweise nicht aus nichtigen Gründen an. Das letzte Mal, dass sie mich einfach so angerufen hat, ist bestimmt schon drei Jahre her. Deshalb vermute ich, dass ihr heutiger Anruf, der für mich einen völlig unbedeutenden Anlass zu haben scheint, für sie so unwichtig nicht gewesen sein kann. Es ging darum, dass sie die Lektürenhilfe wiedergefunden hat, von der sie vermutet hatte, sie mir geliehen zu haben, was aber nicht stimmte. Sie sprach davon, mich "verdächtigt" (ihr Wort) zu haben, das Heft nicht zurückgegeben zu haben. Wie sich nun herausgestellt hat, war es die ganze Zeit bei ihr gewesen, irgendwo hinter einem Bücherregal verschwunden. Und das musste sie mir unbedingt mitteilen. Komisch. Es war ja jetzt nicht so, dass mich ihre "Verdächtigung" (ihr Wort substantiviert) besonders belastet hätte, mir war sie ja gar nicht richtig bewusst gewesen. Also, ich meine, sie hätte mir das ruhig auch ein andermal sagen können. Da wäre kein Anruf nötig gewesen. Nicht das ich mich nicht gefreut hätte über den Anruf. Aber gewöhnt von ihr bin ich Solcherlei nicht. Und deshalb vermute ich ein anderes Motiv hinter ihrem Anruf. Nur welches?

Philosophische Anmerkung: Grübeln ist wie ein gutes Glas Wasser. Geschmacklos, aber prickelnd.

von drbierkrug um 22:21h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Donnerstag, 17. Februar 2005

Aber worum es ging, das verrate ich nicht.
S. bemühte sich verzweifelt, ihre Contenance zu bewahren. K. (der eigentlich auch S. heißt) versuchte das, was im Englischen so schön mit dem Begriff "straight face" beschrieben wird, aufrecht zu erhalten. Ich (der eigentlich auch S. heißt) versuchte mir mit unerschütterlicher Miene nichts anmerken zu lassen.

Als wir aus dem Raum herauswaren, lachten wir schallend laut für mehrere Minuten und kriegten uns fast nicht mehr ein. Es war ja auch zu lustig gewesen.

Philosophische Anmerkung: Das Leben ist lustiger als jeder Kalauer, abgesehen von dem einen, der letztens auf der Bildzeitung war ("Skandal-Schiri Hoyzer: Seine Freundin pfeift auf ihn").

von drbierkrug um 23:29h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Translating your day. Everyday.
Mir fällt ums Verrecken keine gute Umschreibung für diese Situation ein, wenn man eigentlich loslachen müsste, es aber der Anstand/die Höflichkeit/die Erziehung verbietet. Weiß zufällig jemand eine gute Übersetzung des englischen Ausdrucks "to keep a straight face"?

von drbierkrug um 18:44h| 4 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Montag, 14. Februar 2005

Selffullfillingprophecy
F. gehört einer ganz üblen Sorte Mensch an, denn F. ist ein Sprücheklopfer. Schrecklich. Mir fehlen die Worte, die Schrecklichkeit F.s zu beschreiben. Jedenfalls: F. labert unentwegt Scheiße. Und heute musste ich ihn den ganzen Abend ertragen. Egal was ich tue, ich höre ihn jetzt noch zu allem einen blöden Kommentar loslassen. Verflucht.

von drbierkrug um 00:29h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben

 



Freitag, 11. Februar 2005

Wunderwand
Und gestern dann den wunderbar albernen Gedanken gehabt, "Ich liebe dich" auf den vor ihr liegenden Zettel zu schreiben. Natürlich nicht gemacht. Aber sich hinterher eingeredet "ganz nah dran" gewesen zu sein und es "beinahe" getan zu haben. Wo ich doch nie realistischerweise... und schon gar nicht wirklich... und überhaupt und sowieso und erst recht nicht... Ich guck jetzt Tagesschau.

von drbierkrug um 20:58h| 0 Kommentare |kommentieren | Siehe auch: Aus dem Leben