Mehdorn: Reisende kommen immer später
dpa. BERLIN, 3. Juli. Mit einem Paukenschlag hat Bahnchef Hartmut Mehdorn seinem Unmut Luft gemacht. "Die Reisenden kommen einfach immer später.", sagte Mehdorn gestern auf einer Pressekonferenz des Unternehmens in Berlin. Immer häufiger werde die vorbildliche Pünktlichkeit der Bahn von verspäteten Fahrgästen torpediert. Züge müssten manches Mal bis zu zehn Minuten im Bahnhof warten, bis endlich alles eingestiegen sei. Die Reisenden verhinderten so regelmäßig die planmäßige Ankunft der Züge.
Vertreter der Fahrgastverbände kritisierten Mehdorn in einer ersten Stellungnahme scharf: Es sei den Reisenden einfach nicht möglich, immer "100-%-pünktlich" zu sein. Hierfür müsse auch die Bahn Verständnis aufbringen. Schließlich gäben die Reisenden schon ihr Möglichstes - manch einer ließe gar sein Frühstück stehen -, um pünktlich zum Zug zu kommen.
Das Problem der Reisendenverspätung ist seit langem bekannt. In den letzten Jahren hat die Bahn schon mehrfach versucht, mit Kampagnen in Fernsehen und überregionalen Zeitungen für mehr Pünktlichkeit zu werben. Vor diesem Hintergrund erscheint es zweifelhaft, dass der neuerliche Appell des Bahnchefs allzu viel Wirkung zeigt. Experten deuten den Auftritt Mehdorns deshalb eher als Zeichen, dass für ihn das Eis, auf dem er über den Zugverkehr waltet, dünner werde: Immer mehr ranghohe Mitglieder des Bahnvorstandes forderten mittlerweile eine Abkehr von der Mehdorn-Doktrin des "No passenger left behind".
Vertreter der Fahrgastverbände kritisierten Mehdorn in einer ersten Stellungnahme scharf: Es sei den Reisenden einfach nicht möglich, immer "100-%-pünktlich" zu sein. Hierfür müsse auch die Bahn Verständnis aufbringen. Schließlich gäben die Reisenden schon ihr Möglichstes - manch einer ließe gar sein Frühstück stehen -, um pünktlich zum Zug zu kommen.
Das Problem der Reisendenverspätung ist seit langem bekannt. In den letzten Jahren hat die Bahn schon mehrfach versucht, mit Kampagnen in Fernsehen und überregionalen Zeitungen für mehr Pünktlichkeit zu werben. Vor diesem Hintergrund erscheint es zweifelhaft, dass der neuerliche Appell des Bahnchefs allzu viel Wirkung zeigt. Experten deuten den Auftritt Mehdorns deshalb eher als Zeichen, dass für ihn das Eis, auf dem er über den Zugverkehr waltet, dünner werde: Immer mehr ranghohe Mitglieder des Bahnvorstandes forderten mittlerweile eine Abkehr von der Mehdorn-Doktrin des "No passenger left behind".
Mittwoch, 4. Juli 2007, 13:14, von drbierkrug |
|comment
| Siehe auch: Aus der Welt