Ende der Klausur
Der letzte Wisch ist abgegeben. Als ich pinkeln wollte, durfte ich ihn nur behalten, weil ich mein Telefon abgab. Warum ich ihn da überhaupt noch behalten wollte? Keine Ahnung, vielleicht Verzögerungsgenuss.

Jetzt also Kreativpause. Pause zum Kreativsein, meine ich. Zeit, verdrängte Ideen hervorzukramen, die nicht sein durften, solange das Gehirn stromlinienförmig mit einem Thema beschäftigt zu sein hatte. Was war zum Beispiel neulich mit diesem einen Bild? Das ich tragischerweise nicht festhalten konnte, weil ich keinen entsprechenden Apparat dabei hatte. Was nicht ärgerlich gewesen wäre, weil ich eigentlich nie einen solchen dabei habe, was aber doch ärgerlich war, weil ich seltsamerweise ausgerechnet an jenem Morgen einen solchen aus der Tasche herausnahm.

Wie auch immer, das Bild ging so: Unten Eisenbahnschienen und eine Straßenkreuzung. In der Mitte ein Industriegebiet, insbesondere ein großer grauer Fabrikkasten, vielleicht 20 Meter hoch. An diesem eine Feuerwendeltreppe, von ganz oben nach ganz unten. In der Elf-Uhr-Morgens-Sonne, so dass die Treppe an dem Gebäude einen Schatten warf, der dreimal so groß war, wie sie selbst. Oben dunkle Regenwolken. Klick blieb aus, wie gesagt.

Und das liebe ich ja: In der Sonne zu stehen, während es ringsum schwarz am Himmel ist. Hat zugleich etwas von Rebellion und Vergänglichkeit. Was ja auch nur die gleiche Seite unterschiedlicher Medaillien ist. Vive la restauration!
Dienstag, 27. Februar 2007, 19:03, von drbierkrug | |comment | Siehe auch: Gedanken