Kettenmails
Psychotest-Kettenmails sind etwas Tolles. Sie verraten einem soviel über das eigene Selbst. Wie oft ich aus solchen Mails Dinge über mich erfahren habe, die ich nie erwartet hätte, lässt sich gar nicht mehr in einer reellen Zahl ausdrücken. Und um die Häufigkeit anzugeben, in der die obligatorische Wunscherfüllfunktion, die in Kraft tritt, wenn man die Mail eifrig weiterleitet, bei mir schon funktioniert hat, bleiben mir nur die imaginären Zahlen.

Heute war es dann wieder so weit, eine dieser lustigen Mails mit dem Betreff <<Fwd: luv ya>> (nicht zu verwechseln mit [Fwd: Re: AW: -no subject-] ) flatterte in meinen Posteingang. Aufmerksam scrollte ich mich durch mehrere Bildschirme Weiterleitungstext bis ich zum eigentlichen Inhalt gelangte. Nach einigen kurzen Anweisungen („mach dich nicht drüber lustig, sonst funktioniert es nicht“) konnte der Spaß beginnen. Ich wurde aufgefordert Papier und Bleistift zur Hand zu nehmen. Meinem inneren Wunsch nach Rebellion folgend, nahm ich einen Kugelschreiber. „zuerst schreib die zahlen 1 bis 11 in einer reihe untereinander.“, hieß es dann. Endlich also ging es los. Neben die Eins und die Zwei sollte ich nun jeweils eine Zahl von Eins bis Elf schreiben. Ich notierte Sieben und Acht. Weiter ging es mit zwei „Personen des anderen Geschlechts“ neben Drei und Sieben. Ich notierte R. und H. „guck nicht vor, sonst wirds nicht richtig.“, wurde ich ein weiteres Mal ermahnt. Vier, fünf und sechs waren für „irgendwelche“ Namen „von freunden oder aus der familie...“ reserviert. Ich notierte M., M. und T. Eine weitere Ermahnung folgte: „mach dich nicht druber lustig, sonst wirst du dich ärgern, dass du es getan hast.“ Fiele mir im Traum nicht ein, ehrlich. Die Stellen Acht, neun, zehn und elf waren für Liedtitel reserviert. Ich notierte „Stairway To Heaven“ von Led Zeppelin, „Elke“ von den Ärzten, „I Believe In A Thing Called Love“ von The Darkness und „Right Now“ von Korn.
Es folgte natürlich das obligatorische Wünsch-Dir-Was. Dann, endlich, ging es an die Auflösung:

Ich muss 8 Leuten von dem Spiel erzählen.
Ich liebe R.* (Woher weiß die Mail das?).
Ich mag H., bekomme es aber „nicht geregelt“ (Völlig richtig. Erstaunlich.).
Ich mache mir am meisten Sorgen um M. (Stimmt: Ganz schreckliche!).
M. kennt mich sehr gut (Also wenn mich jemand kennt, dann M.).
T. ist mein Glücksstern (Absolut: glückssterniger geht’s nicht).
Zu R. passt am Besten „Stairway To Heaven“ (Das habe ich mir auch schon oft gedacht).
„Elke“ ist das Lied für H. (Das ist jetzt aber ganz schön gemein und da muss ich deutlich widersprechen.)
„I Believe In A Thing Called Love“ sagt am meisten über mich aus (Wer mich kennt, wird sich das bestimmt auch schon gedacht haben).
„Right Now“ ist das Lied, „das mir sagt, wie ich über das Leben denke“. (Yeah, die typische Nu-Metal-Thematik passt ungemein zu meiner Lebensphilospohie: „Shut Up! I’ll Fuck You Up! [...]“)

Die Mail endete mit „ziemlich merkwürdig, aber es scheint zu funktionieren!!“. Dem kann ich mich beinahe uneingeschränkt anschließen.

* Sämtliche Namen wurden aus redaktionellen Gründen unkenntlich gemacht.
Samstag, 7. Februar 2004, 22:19, von drbierkrug | |comment