Ecke vor dem Spiegel
Seine Geschichten hatten selten Pointen. Seine Figuren hatten selten Namen. Seine Bücher hatten selten Erfolg. Einmal sprach er mit seinem Therapeuten darüber. Dieser erklärte ihm, dass seine Geschichten deshalb keine Pointen hätten, weil er auch für sein Leben keine Pointe fände. Nie brächte er etwas zu Ende. Dabei sei er doch ein sehr kluger Mensch, er solle in Zukunft mehr wagen. Des weiteren rief sein Therapeut ihm ins Bewusstsein, dass er nur deshalb seinen Figuren keine Namen gäbe, weil er sie – als Widergänger seiner selbst – eines Namens nicht für würdig erachtete. Zudem scheue er Festlegungen jeder Art, was sein Therapeut als sehr schlechten Charakterzug ansah.
Infolge all dessen wollte er sein Leben ändern. Doch als er sich selbst zwang, für seine Geschichten Pointen und für seine Figuren Namen zu finden, erlitt er eine Schreibblockade. Natürlich war das für ihn schrecklich.
Infolge all dessen wollte er sein Leben ändern. Doch als er sich selbst zwang, für seine Geschichten Pointen und für seine Figuren Namen zu finden, erlitt er eine Schreibblockade. Natürlich war das für ihn schrecklich.
Donnerstag, 5. Februar 2004, 17:52, von drbierkrug |
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