Wenn das Leben schreibt
Als Gloria, die Freundin von Martin, dem Handballspieler, Jürgen, der von seiner Tante eine Brauerei geerbt hatte, sah, als er gerade mit Stefanie, einer stadtbekannten Kommunalpolitikerin, ein Eis verspeiste, durchfuhr es sie wie ein Blitz, der aus einer Wolke in einen Baum einschlägt. Hierin also lag der Grund, warum Malte, der erfolglos schnelltrocknende, aber auch nichtdeckende Wandfarbe verkaufte, zuletzt ihr gegenüber mehrmals vieldeutige Bemerkungen über Carmen gemacht hatte, mit der sie regelmäßig ins Fitnessstudio ging und mit der er über die Arbeit - Carmen verkaufte nie trocknende, aber dafür deckende Wandfarbe - zu tun hatte. Es lag so klar auf der Hand wie ein frischgespültes Glas im Schrank steht: Nora, frisch von Harald geschieden und mit den Kindern in einen Vorort gezogen, musste ja nun wissen, dass ihr erster Mann, der im Urlaub von einem tollwütigen Elefanten totgetrampelt worden war, in Wirklichkeit nie Marzipanpudding gemocht hatte, den sie ihm doch immer bringen zu müssen geglaubt hatte. Wie dies erst ihr Verhältnis zu Georg, dem schwulen Chefkoch des "Löwen" belasten würde, war noch gar nicht abzusehen, zumal Anita schon immer ein gewichtiges Wort mitzureden gehabt hatte, wenn innerhalb der Mannschaft des Kegelklubs "Aus der Bahn 1912" Konflikte schwelten. Wie sollte es unter diesen Umständen mit Rolf, Herrmann und Bianca weitergehen? Wann würde wohl endlich Dietmar aus Kambodscha zurückkehren? Und wer war die mysteriöse Fremde, die immerzu bei Michael anrief? So viele Fragen, bestimmt ein Rätsel zu bleiben.
Montag, 27. November 2006, 21:43, von drbierkrug |
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