Womit früher immer die Nachrichten anfingen
Am Freitag fuhren S. und ich nach Bonn, um uns die Guggenheim Collection anzuguggen anzuschauen, die in der dortigen Kunst- und Ausstellungshalle gastiert.
Zunächst einmal: Eine schönere Zugstrecke als die von Wiesbaden bzw. Mainz nach Bonn gibt es nicht. Wahrscheinlich auf der ganzen Welt nicht und wenn doch, dann höchstens in Neuseeland, über dessen Fjordlandschaften Douglas Adams einmal schrieb, dass man bei ihrem Anblick sofort in spontanen Applaus ausbrechen möchte. Äh, aber so viele tausend Kilometer wollte ich mich ja gar nicht von hier entfernen.
Das mittlere Rheintal also, wie ich von S. erfuhr übrigens ein Weltkulturerbe, und deshalb auch streng unbebrückt, ist jedenfalls wunderschön. Selbst die vielen Burgruinen vermögen nicht, es kitschig ausschauen zu lassen. Nur der Anblick des Loreleyfelsens störte mich ein wenig, musste ich mich dabei doch arg zusammennehmen, um nicht ein sinnfreies "Ich weiß nicht, was soll es bedeuten..." zu schmettern, was ich unseren Mitreisenden eher nicht zumuten wollte. Doch genug von der Landschaft.
S. und ich haben nämlich übrigens das bemerkenswerte Talent, ziemlich unsinniges Verhalten an den Tag zu legen. So ließen wir uns auch diesmal die günstige Gelegenheit zum Bescheuertsein nicht entgehen: Kaum waren wir dem Bonner Bahnhof entsprungen, beschlossen wir, dass ein winzig kurzer Blick auf den Stadtplan schon genügt haben müsse und wir ganz sicher nur nach links und dann den Schienen entlang müssten. Erst als wir eine Stunde später durch ein trauriges und weitestgehend lebloses Gewerbegebiet stiefelten, sahen wir unseren Irrtum ein (rechts entlang den Schienen wäre richtig gewesen) und überließen dem Bus die weitere Wegfindung. Was denn auch bedeutend besser funktionierte.
So besuchten wir also tatsächlich irgendwann auch noch die Ausstellung. Was sich unbedingt gelohnt hat. Zum Beispiel wegen Picassos "Frau mit gelbem Haar" oder Beckmanns "Gesellschaft Paris", einem Bild, das wahnsinnig dazu anregt, sich eine misanthropische Geschichte dafür auszudenken. Oder wegen Franz Marcs eingebildeter "Gelber Kuh". Oder vielen anderen. Einen Besuch können wir jedenfalls wärmstens empfehlen.
Auf dem Rückweg schlenderten S. und ich noch spontan am Kanzleramt vorbei. Dabei verzichteten wir darauf, am Zaun zu rütteln und zu rufen, dass wir dort rein wollen. Denn heute beherbergt das Gebäude das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, was uns als selbstbewussten Machtpolitikern doch eine Nummer zu klein wäre. Unter Außenminister würden wir wohl gar nicht erst anfangen, auch wenn wir dann ins weit weniger schnucklige Berlin müssten. Das hat ja eigentlich außer dem deutschen Guggenheim auch nicht viel mehr zu bieten als das schöne Bonn.
Zunächst einmal: Eine schönere Zugstrecke als die von Wiesbaden bzw. Mainz nach Bonn gibt es nicht. Wahrscheinlich auf der ganzen Welt nicht und wenn doch, dann höchstens in Neuseeland, über dessen Fjordlandschaften Douglas Adams einmal schrieb, dass man bei ihrem Anblick sofort in spontanen Applaus ausbrechen möchte. Äh, aber so viele tausend Kilometer wollte ich mich ja gar nicht von hier entfernen.
Das mittlere Rheintal also, wie ich von S. erfuhr übrigens ein Weltkulturerbe, und deshalb auch streng unbebrückt, ist jedenfalls wunderschön. Selbst die vielen Burgruinen vermögen nicht, es kitschig ausschauen zu lassen. Nur der Anblick des Loreleyfelsens störte mich ein wenig, musste ich mich dabei doch arg zusammennehmen, um nicht ein sinnfreies "Ich weiß nicht, was soll es bedeuten..." zu schmettern, was ich unseren Mitreisenden eher nicht zumuten wollte. Doch genug von der Landschaft.
S. und ich haben nämlich übrigens das bemerkenswerte Talent, ziemlich unsinniges Verhalten an den Tag zu legen. So ließen wir uns auch diesmal die günstige Gelegenheit zum Bescheuertsein nicht entgehen: Kaum waren wir dem Bonner Bahnhof entsprungen, beschlossen wir, dass ein winzig kurzer Blick auf den Stadtplan schon genügt haben müsse und wir ganz sicher nur nach links und dann den Schienen entlang müssten. Erst als wir eine Stunde später durch ein trauriges und weitestgehend lebloses Gewerbegebiet stiefelten, sahen wir unseren Irrtum ein (rechts entlang den Schienen wäre richtig gewesen) und überließen dem Bus die weitere Wegfindung. Was denn auch bedeutend besser funktionierte.
So besuchten wir also tatsächlich irgendwann auch noch die Ausstellung. Was sich unbedingt gelohnt hat. Zum Beispiel wegen Picassos "Frau mit gelbem Haar" oder Beckmanns "Gesellschaft Paris", einem Bild, das wahnsinnig dazu anregt, sich eine misanthropische Geschichte dafür auszudenken. Oder wegen Franz Marcs eingebildeter "Gelber Kuh". Oder vielen anderen. Einen Besuch können wir jedenfalls wärmstens empfehlen.
Auf dem Rückweg schlenderten S. und ich noch spontan am Kanzleramt vorbei. Dabei verzichteten wir darauf, am Zaun zu rütteln und zu rufen, dass wir dort rein wollen. Denn heute beherbergt das Gebäude das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, was uns als selbstbewussten Machtpolitikern doch eine Nummer zu klein wäre. Unter Außenminister würden wir wohl gar nicht erst anfangen, auch wenn wir dann ins weit weniger schnucklige Berlin müssten. Das hat ja eigentlich außer dem deutschen Guggenheim auch nicht viel mehr zu bieten als das schöne Bonn.
Sonntag, 13. August 2006, 14:14, von drbierkrug |
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| Siehe auch: Aus dem Leben