Am Anfang macht es noch Spaß
Es gibt da schon seit einigen Wochen diese Kurzgeschichte, die ums Verrecken nicht fertig werden will. Ich habe sie, wie viele meiner Geschichten, aus einer spontanen Idee heraus entwickelt. Aus einer kleinen (autobiographischen) Begebenheit wurde eine Story mit einigen kurz skizzierten Charakteren, die ich in Stichpunkten festhielt. Gründlich arbeitete ich meine Punkte ab, immer wieder freudig Einfälle, die erst während des Schreibens dazukamen, enstreuend, bis fast eine Seite entstanden war. Und dann kam ich auf die dumme Idee, schon einmal gegenzulesen. So verlor ich mich in endlosen Reflektionen über den günstigen Einsatz des Plusquamperfekts und mögliche Missverständnisse. Als ich mit meiner zweiten Version dieses ersten Teils einigermaßen zufrieden war, konnte ich natürlich nicht mehr weiterschreiben. Auch am nächsten Tag wusste ich keinen Anschluss mehr zu finden. Überhaupt gelang es mir gar nicht mehr. Mittlerweile habe ich die Datei bestimmt schon zwanzigmal geöffnet, mir den Text durchgelesen, hier und da durch Kommaeinfügungen den Rhytmus der Sätze geändert (Veränderungen, die ich beim nächsten Lesen stets wieder rückgängig mache), um dann 20 Minuten untätig auf den Monitor zu starren. Dabei weiß ich genau, wie es weitergehen soll. Es ist zum verzweifeln. Noch habe ich aber nicht aufgegeben, was vor allem daran liegt, dass ich den Text nicht einfach wegwerfen, nicht einfach unvollständig veröffentlichen und nicht einfach mit drei Abschlusssätzen sinnentfremden runterbrechen will.

Vielleicht kriege ich ihn ja doch noch fertig. Wenn ich nur lange genug auf den Monitor starre.
Freitag, 14. Oktober 2005, 20:52, von drbierkrug | |comment | Siehe auch: Aus dem Leben