Trust the toad!
"The Brothers Grimm" hat Längen. Gut, dass muss nicht schlimm sein. Viele Filme haben Längen. Dieser nur leider etwas zu viele. Natürlich hat er auch gute Momente, spannende Szenen und lustige Dialoge. Aber dafür muss man leider auch viele langweilige Passagen überstehen. Schuld daran sind, wie immer, die Franzosen. Doch der Reihe nach:
Die Brüder Jakob (Heath Ledger) und Will Grimm (Matt Damon) sind zwei ziemlich schlimme Finger. Sie jagen der arglosen Landbevölkerung großen Schrecken mit fiesen Hexenpuppen ein, um sie dann für teuer Geld von den von ihnen geschaffenen Plagen zu befreien. Nur dummerweise haben sie ihre Rechnung ohne die Franzosen gemacht, die zum Anfang des 19. Jahrhunderts Westfalen besetzt halten. Im Auftrag des Klischeefranzosenbösewichts General Delatombe (Jonathan Pryce), der sich beständig über das schlechte Essen in den besetzten Gebieten aufregt, nimmt der leicht verrückte Foltermeister Cavaldi (lustig-sadistisch: Peter Stormare) die beiden Grimms gefangen und zwingt sie, den Geschehnissen in einem Wald bei Marbaden (gibt's das?) nachzugehen. Dort sind schon zehn Kinder verschwunden und der General vermutet eine ähnliche Bande wie die Grimms dahinter. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass hier wirklich ein Fluch auf dem Wald liegt, auch wenn Will, der egoistische Realist, es nicht glauben will. Jacob dagegen, der Träumer und Märchenschreiber, erkennt schon bald, dass die Vorgänge im Wald, zum Beispiel die laufenden Bäume, nicht mit Seilkonstruktionen zu erklären sind. Diese Ansicht teilt er mit Angelika (viel zu ernst: Lena Headay), die, ganz anders als die Grimms, furchtlos in den Wald reitet, um ihre beide verschwundenen Schwestern zu suchen.
An dieser Stelle könnte sich nun eigentlich ein fantastisches Abenteuer entspinnen. So ein verzauberter Wald bietet doch reichlich Möglichkeiten für eine spannende Erzählung mit vielen aufregenden Begebenheiten, aber leider sieht das Drehbuch dies nicht vor. Stattdessen geht es ständig sinnlos zwischen dem Dorf Marbaden und der Residenz des Generals hin und her, in den Wald hinein und wieder heraus, auf die Pferde, von den Pferden herunter, in die Folterkammer, aus der Folterkammer heraus... Undosoweiter. So müssen sich die Grimms nicht nur mit aggressiven Bäumen, bösen Raben und einem Wolf mit einer verzauberten Axt herumärgern, was für die meisten Filme ja wohl ausreichen würde, sondern auch mit den fiesen Franzosen, die mal wieder gar nichts verstehen und sehr blöd sind. Zwischem dem bösen Zauber und den gemeinen Besatzern stehen die beiden Grimms denn auch ziemlich hilflos und wissen die Geschichte auch nicht recht voranzutreiben. Da wäre es wirklich besser gewesen, auf die meisten Szenen mit den Franzosen zu verzichten.
So verliert sich der Film in seiner eigenen Story und dem anstrengenden Dauerwechsel der Schauplätze, den Regisseur Terry Gilliam zwar gekonnt inszeniert, dem er aber auch keine Spannung abgewinnen kann. Störend sind zudem auch die viel zu ernstgemeinten Special Effects. Ein paar alberne Plastikmonster wie in Gilliams "Time Bandits" hätten es auch getan, meine ich. Vermutlich war der Film dafür aber zu teuer und zwanzig Jahre zu spät.
Dennoch war "The Brothers Grimm" aber keine vollständige Enttäuschung, da am Drehbuch zumindest die meisten Dialoge Spaß machen und alle Schauspieler ihre Lektion in Sachen Slapstick gelernt haben. Schade, dass aus der Idee von den Hochstaplerghostbustern des 19. Jahrhundert nicht so viel geworden ist, wie möglich war. Wie gesagt: Ich glaube, das haben die Franzosen versaut.
Die Brüder Jakob (Heath Ledger) und Will Grimm (Matt Damon) sind zwei ziemlich schlimme Finger. Sie jagen der arglosen Landbevölkerung großen Schrecken mit fiesen Hexenpuppen ein, um sie dann für teuer Geld von den von ihnen geschaffenen Plagen zu befreien. Nur dummerweise haben sie ihre Rechnung ohne die Franzosen gemacht, die zum Anfang des 19. Jahrhunderts Westfalen besetzt halten. Im Auftrag des Klischeefranzosenbösewichts General Delatombe (Jonathan Pryce), der sich beständig über das schlechte Essen in den besetzten Gebieten aufregt, nimmt der leicht verrückte Foltermeister Cavaldi (lustig-sadistisch: Peter Stormare) die beiden Grimms gefangen und zwingt sie, den Geschehnissen in einem Wald bei Marbaden (gibt's das?) nachzugehen. Dort sind schon zehn Kinder verschwunden und der General vermutet eine ähnliche Bande wie die Grimms dahinter. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass hier wirklich ein Fluch auf dem Wald liegt, auch wenn Will, der egoistische Realist, es nicht glauben will. Jacob dagegen, der Träumer und Märchenschreiber, erkennt schon bald, dass die Vorgänge im Wald, zum Beispiel die laufenden Bäume, nicht mit Seilkonstruktionen zu erklären sind. Diese Ansicht teilt er mit Angelika (viel zu ernst: Lena Headay), die, ganz anders als die Grimms, furchtlos in den Wald reitet, um ihre beide verschwundenen Schwestern zu suchen.
An dieser Stelle könnte sich nun eigentlich ein fantastisches Abenteuer entspinnen. So ein verzauberter Wald bietet doch reichlich Möglichkeiten für eine spannende Erzählung mit vielen aufregenden Begebenheiten, aber leider sieht das Drehbuch dies nicht vor. Stattdessen geht es ständig sinnlos zwischen dem Dorf Marbaden und der Residenz des Generals hin und her, in den Wald hinein und wieder heraus, auf die Pferde, von den Pferden herunter, in die Folterkammer, aus der Folterkammer heraus... Undosoweiter. So müssen sich die Grimms nicht nur mit aggressiven Bäumen, bösen Raben und einem Wolf mit einer verzauberten Axt herumärgern, was für die meisten Filme ja wohl ausreichen würde, sondern auch mit den fiesen Franzosen, die mal wieder gar nichts verstehen und sehr blöd sind. Zwischem dem bösen Zauber und den gemeinen Besatzern stehen die beiden Grimms denn auch ziemlich hilflos und wissen die Geschichte auch nicht recht voranzutreiben. Da wäre es wirklich besser gewesen, auf die meisten Szenen mit den Franzosen zu verzichten.
So verliert sich der Film in seiner eigenen Story und dem anstrengenden Dauerwechsel der Schauplätze, den Regisseur Terry Gilliam zwar gekonnt inszeniert, dem er aber auch keine Spannung abgewinnen kann. Störend sind zudem auch die viel zu ernstgemeinten Special Effects. Ein paar alberne Plastikmonster wie in Gilliams "Time Bandits" hätten es auch getan, meine ich. Vermutlich war der Film dafür aber zu teuer und zwanzig Jahre zu spät.
Dennoch war "The Brothers Grimm" aber keine vollständige Enttäuschung, da am Drehbuch zumindest die meisten Dialoge Spaß machen und alle Schauspieler ihre Lektion in Sachen Slapstick gelernt haben. Schade, dass aus der Idee von den Hochstaplerghostbustern des 19. Jahrhundert nicht so viel geworden ist, wie möglich war. Wie gesagt: Ich glaube, das haben die Franzosen versaut.
Mittwoch, 5. Oktober 2005, 13:17, von drbierkrug |
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