Zurückkehren bei der Flucht nach vorne
Der Autor Hubert lag auf der Couch und warf den Ausdruck seines neuen Buches in den Müll. Dazu zerknüllte er einzeln jedes der Blätter, die er neben sich auf den Tisch gelegt hatte, und warf es in Richtung Mülleimer. Als er alle Blätter geworfen hatte, stand er auf und sammelte alle zerknüllten Papiere ein, die nicht ihr Ziel gefunden hatten (etwa die Hälfte aller). Er legte sich wieder auf die Couch, um sich erneut daran zu versuchen, die Blätter im Müll zu versenken. So ging es eine Weile.
Dann kam seine hübsche Mitbewohnerin nach Hause. Sie betrachtete das Schauspiel, dann fragte sie, was denn los sei. Hubert meinte, er sei frustriert und wolle gerne alleingelassen werden. Ob er das ernst meine, fragte seine hübsche Mitbewohnerin. Nein, natürlich nicht, kam prompt Huberts Antwort, er ertrinke gerade in Selbstmitleid und bettle um Aufmerksamkeit. Seine hübsche Mitbewohnerin setzte sich lächelnd zu ihm auf die Couch und fragte, ob er denn wirklich sein ganzes Buch wegwerfen wolle. Hubert verneinte und bemerkte, dass es nur ein Ausdruck sei und er noch alles auf seinem Computer habe. Das Wegwerfen der Seiten sei vielmehr symbolisch gemeint. "Achso..." sagte die hübsche Mitbewohnerin. "...achso."

Das Buch wurde übrigens ein großer Erfolg.
Montag, 5. September 2005, 18:32, von drbierkrug | |comment | Siehe auch: Geschichten