Berühmtheiten, Teil 1
Als ich heute mit dem Bus nach Hause fuhr, begegnete ich Sigmund Freud. Er stieg einige Haltestellen nach mir ein und setzte sich neben mich. "Und, wie geht es uns heute?", fragte er mich mit breitestem Wiener Akzent. "Gut, gut", antwortete ich und fragte ihn meinerseits nach seinem Befinden. "Ah gee. Danke der Nachfrage." Dann sagte er einige Haltestellen nichts, offenbar darauf wartend, dass ich ihm mein Seelenleben ausbreite. Schließlich meinte er: "Nun, wenn Sie schon einmal so eine Traumerscheinung wie mich haben, dann sollten Sie das ausnutzen." Da musste ich ihm innerlich zustimmen und also erzählte ich ihm von meinem Tag, was mich geärgert hatte, was mich gefreut hatte, und fragte ihn, warum ich mich denn so komisch verhalten hätte und mich jetzt so blöd fühlte. Da verwandelte sich Freud auf einmal in einen Biologen des 17. Jahrhunderts und erzählte mir etwas von den "Körpersäften". Ich nickte eifrig, bis er an der Haltestelle "Schöne Aussicht" ausstieg. Meine Fahrt endete dann bei "Leichte Schulter".
Dienstag, 22. Februar 2005, 23:13, von drbierkrug |
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