Rückfall
Das war wohl nix. Das hat wohl nicht geklappt. War ja auch Unsinn, sich so viele Hoffnungen zu machen. Völlig unangemessen. Hätte man ja auch gleich absehen können. Es soll eben einfach nicht sein. So ist das Leben. Ja. So und ähnlich waren meine Gedanken den ganzen Tag über. Schlechte Laune eben. Ein Tag zum in die Tonne kloppen. Ein Tag, der nur in der Erwartung seines eigenen Endes stand. Der am besten gar nicht erst anfangen hätte sollen. Wäre doch nicht schlecht, wenn es so Kalendergötter gäbe, die so ein lustiges Brettspiel spielen und dann müssten hin und wieder, in manchen Jahren, manche Tage aussetzen. Und würden erst einmal nicht stattfinden. Pech gehabt, im nächsten Jahr vielleicht wieder. Das hätte natürlich auch wieder seine negativen Seiten. Man könnte ja auch einen schönen Tag verpassen. Es soll ja auch schöne Tage geben - nein, zu derart positiven Gedanken will ich jetzt nicht fähig sein. Also verwerfe ich die ganze Brettspielidee wieder. Aber das mit den Göttern gefällt mir; wäre es nicht toll, wenn es für alles Götter gäbe? Wenn überall und in allem Götter wären? Toll fände ich zum Beispiel Zeitungsgötter, die, wenn ihnen lustig zu Mute ist, Druckfehler in die Leitartikel einfügen (nebenbei ist das Wort Druckfehler - vielmehr die Art seiner Anwendung - das deutlichste Beispiel für des Menschen Unfähigkeit, Verantwortung für seine eigene Fehlbarkeit zu übernehmen. Was gemeinhin als Druckfehler bezeichnet wird, ist eigentlich nie Schuld des Druck(er)s, sondern immer menschliches Versagen. Nur Menschen, die an Druckfehler glauben, können auch an Götter glauben). So, das war jetzt eine lange (Klammer). Ich habe den Faden verloren, was aber nicht so schlimm ist. Hatte sowieso keine Lust, ihn wieder aufzurollen.

Lieber widme ich einem anderen Wollknäuel, nämlich einem pinkfarbenem. Traumschiff Surprise ist ein durchaus sehenswerter Film. Aber leider (natürlich) nicht der Knaller, den viele erwartet haben. Die Tuntenwitze sind alle ziemlich ausgelutscht (wohahaha!), richtig Spaß machen dementsprechend nur die Nebendarsteller - allen voran Christoph Maria Herbst, mit Abstrichen Sky Dumont, Anja Kling und Til Schweiger (den das Drehbuch an einer Stelle in die Meta-Ebene enführt: die unlustigste Szene des Films). Warum der Film nun "durchaus sehenswert" ist? Wegen der Outtakes im Abspann. Da habe ich Tränen gelacht.

Nebenbei habe ich festgestellt, dass ich in den letzten zweieinhalb Jahren (seit dem 16.1.2002) 43 Mal im Kino war und dabei 263,50 € ausgegeben habe. Einladungen für Begleitungen ("Du hast die Karten schon geholt?" - "Ja, klar." - "Wieviel haben sie denn gekostet?" - "Ach, ist doch egal." - "Sicher?" - "Ja, klar." - "Danke.") nicht mit eingerechnet.
Montag, 26. Juli 2004, 21:39, von drbierkrug | |comment | Siehe auch: Aus dem Leben